Der SPIEGEL berichtet in seiner aktuellen Ausgabe (Heft 47) von Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi), die in Westdeutschland für die DDR spionierten. Im Jahr 1988 waren 1929 westdeutsche Einwohner für die Stasi tätig. Allein in der alten Bundeshauptstadt Bonn horchten 149 IMs ihre westdeutschen Mitbürger aus.

In meiner Heimat war in der größten Kreisstadt ein Spitzel für die Stasi aktiv (Aalen) – in Heidelberg insgesamt 22 (eine Zahl, die sich durch die Universität begründen lässt). Die SPD war bis in höchste Vorstandsebenen (Präsidium) durch 78 IM infiltriert, die CDU durch 31. Ein Pfarrer, der für die Stasi aus nicht bekannten Gründen arbeitete, berichtete über Joseph Ratzinger, den heutigen Papst Benedikt XIV.

Die Stasi versuchte – oftmals erfolgreich – ihre Mitarbeiter aus der linken Studentenszene zu rekrutieren. Die Auffassung, dass Bespitzelung durch Nachbarn und Bekannte ein ostdeutsches Problem war, muss entsprechend geändert werden. Allzu oft dienten sich Westdeutsche der DDR an und rechtfertigen in heutiger Zeit verklärend, dass sie so geholfen hätten, eine Zeit des Friedens zu erhalten.

 

Die Stasi-Unterlagen Behörde veröffentlicht hierzu ein Buch: Helmut Müller-Enbergs: „Hauptverwaltung A – Aufgaben, Strukturen, Quellen“ Berlin; 365 Seiten; 5€

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