Die nächste Präsidentschaftswahl findet 2016 statt – Barack Obamas zweite Amtszeit hat erst begonnen, doch bereits jetzt bringen sich mögliche Nachfolger in Stellung. Ein sehr aussichtsreicher Kandidat könnte Marco Rubio werden. Der Senator von Florida verkörpert den Amerikanischen Traum wie kaum ein anderer.
Eine aufrüttelnde biographische Parteitagsrede
2012 hielt Rubio eine bemerkenswerte Rede auf dem Parteitag der US-Republikaner im Vorfeld der Wahl Mitt Romneys zum Spitzenkandidaten. Sehr persönlich erzählte er, wie sein Vater als Barkeeper für den Aufstieg seines Sohnes kämpfte – die Familie Marco Rubios war aus Kuba, das vom sozialistischen Diktator Fidel Castro beherrscht wurde, geflohen und baute sich in Amerika ihre Existenz auf. Die Eltern als politische Flüchtlinge erzogen ihren Sohn mit der Überzeugung, dass der amerikanische Lebensstil ihrem Sohn alle Möglichkeiten eröffnen würde.
Die Karriere Rubios wirkt tatsächlich wie die Verkörperung des amerikanischen Traums vom Tellerwäscher zum Millionär: Der am 28. Mai 1971 geborene Marco Rubio studierte an den Universitäten von Miami und Florida Jura und wurde als Rechtsanwalt tätig. 1998 heiratete er die bildschöne ehemalige Cheerleaderin Jeanette, mit der er 4 Kinder hat.
Seine politische Karriere nahm schnell an Fahrt auf: Bereits 2000 wurde er in das Repräsentantenhaus von Florida gewählt und war dort von 2006 – 2008 Sprecher des Parlaments. Den Höhepunkt seiner Karriere erklom er 2010, als er Senator von Florida wurde.
Senator durch die Unterstützung der Tea-Party
Entscheidend für die Wahl Rubios zum Senator waren die republikanischen Vorfahlen. Dort forderte er den amtierenden Senator Charlie Crist (einen Ziehsohn von Jeb Bush, den Bruder von George W. Bush und einstiger Hoffnungsträger der Republikaner für die US-Präsidentschaftswahl 2012) heraus.
Unterstützt wurde Rubio dabei von der Tea-Party Bewegung mit massiven finanziellen Mitteln. Als offenbar wurde, dass Crist die Vorwahl chancenlos verlieren würde, zg er sich aus der republikanischen Partei zurück und trat als unabhängiger Kandidat auf.
Rubio gewann die Wahl und ist seitdem ein Kronprinz der republikanischen Partei.
Charismatiker, der neue Wählerschichten erschließen könnte
Einige Kommentatoren waren nach der US-Wahl 2012 der Meinung mit einem Vizepräsidentschaftskandidaten Rubio hätte Romney die Wahl gewinnen könnne, da Rubio die Latino-Amerikaner hätte mobilisieren können.
Fakt ist, dass Romney die Wahl verlor, weil er diese machtvolle Wählerschicht nicht gewinnen konnte – nach den Afroamerikanern könnten diese in Zukunft zu der wahlentscheidenden Gruppe werden.
Bereits jetzt wird deutlich, dass Rubio sich dieser Gegebenheit bewusst ist und sich deshalb mit Immigrationspolitik klar positioniert – allein seine Herkunft wird bereits viele Latino-Wähler ansprechen.