Das Gründungsjahr liegt zwischen den Jahren 932-586 v. Chr. Unter Judentum versteht man einerseits die Religion, die Traditionen und Lebensweise und zumeist auch die Kulturen der Juden (Judaismus) und andererseits die Gesamtheit der Juden. Die jüdische Religion ist die älteste der monotheistischen abrahamitischen Religionen. Sie hat eine Entwicklungsgeschichte von mehr als 3000 Jahren.

 

Dr. Avishai Teicher Itzkowitz-Synagoge in Bnei Brak - Bildquelle: Pikiwiki Israel / CC BY (https://creativecommons.org/licenses/by/2.5)
Dr. Avishai Teicher Itzkowitz-Synagoge in Bnei Brak – Bildquelle: Pikiwiki Israel / CC BY (https://creativecommons.org/licenses/by/2.5)

Unterschieden wird zwischen aschkenasischem und sephardischem Judentum. Außerdem gibt es religiöse Unterteilungen in Reformjudentum, konservatives oder orthodoxes Judentum mit verschiedenen Strömungen. Grundlage des Judentums ist die Tora. Das sind die fünf Bücher Moses, die den für das Judentum wichtigsten Teil der hebräischen Bibel bilden. Die darin zusammengestellten Texte gelten für die jüdische Religion als normativ.

Weltweit gibt es etwa 13,5 bis 15 Millionen Juden. Verschiedene Untersuchungen gehen davon aus, dass heute die jüdische Weltbevölkerung annähernd so groß ist, wie vor der Schoa mit 16,6 Millionen. Die Mehrzahl der Juden lebt mit rund 6,1 Millionen in Israel, gefolgt von den USA mit 5,7 Millionen, Frankreich mit 475.000, Kanada mit 385.000, Großbritannien mit 290.000 und Russland mit 186.000. Die Zahl der in Deutschland lebenden Juden wird auf 118.000 bis 200.000 geschätzt. In Polen lebten vor dem Holocaust 3,3 Millionen Juden, von denen drei Millionen ermordet wurden. Die meisten Überlebenden verließen Polen. Heute geht man von einer Zahl von etwa 20.000 aus.
Im Alltag sprechen Juden in ihrer großen Mehrheit die Sprache des Landes, in dem sie leben.

Jüdische Gemeinden werden geistlich und rechtlich von einem Rabbiner geleitet. Die Gottesdienste werden von einem Kantor, einem Vorbeter, geleitet. Hingegen liegt die weltliche Leitung der Gemeinde bei einem von den Gemeindemitgliedern gewählten Gemeindevorstand.

Als Jude gilt, wer Kind einer jüdischen Mutter ist oder zum Judentum konvertiert ist. Heute werden diejenigen als Juden gezählt, die sich selbst als solche bezeichnen.

Die jüdische religiöse Tradition ist eine monotheistische Religion, deren Gott auch als der „Gott Israels“ bezeichnet wird. Die Überlieferungen dieser Religion basieren sowohl auf schriftlichen als auch auf mündlichen Lehren.
Der jüdische Glaube bezieht sich auf die religiösen Traditionen des Judentums. Diese sind im Gegensatz zum Christentum nicht allgemeingültig definiert und somit nicht dogmatisch. Ebenso ist der Glaube an die Existenz Gottes nicht doktrinär. Das zum Beispiel steht im Gegensatz zum islamischen Glaubensbekenntnis. Juden glauben an einen einzigen Gott, der das Universum erschaffen hat. Durch den Bund mit Gott haben sie seine Gebote zu erfüllen. Und „Schma Israel“ (Höre Israel) lautet das wichtigste Gebet des Judentums. Anders als im Christentum gibt es im Judentum keine Erbsünde. Denn durch aufrichtige Reue kann der Mensch sich mit Gott versöhnen.
Beschneidung an Jungen ist ein elementares Gebot des Judentums und konstitutives Merkmal der jüdischen Identität.

Im Gegensatz zum Christentum und zum Islam hat das Judentum auf die Missionierung Andersgläubiger verzichtet. Lediglich in der Antike (ca. 1200 v.Chr.) gab es hiervon eine kurze Ausnahme.
Außerdem ist das Judentum der Auffassung, dass auch Angehörige anderer Religionen Anteil am Leben nach dem Tode haben können, aber nur dann, wenn sie ein ethisches Leben geführt haben.

 

Das aschkenasische Judentum

Die Bezeichnung „Aschkenasim“ stammt vom biblischen Personen- und Gebietsnamen Aschkenas. Eingewanderte Juden übertrugen ihn im 9. Jahrhundert auf das deutschsprachige Gebiet und die dort lebenden Juden. Mit deren zunehmender Verbreitung ging der Name auf alle europäischen Juden über, mit Ausnahme der in Portugal und Spanien lebenden Sepharden

Das heutige Judentum besteht zu etwa 80 Prozent (geschätzte 10 bis 12 Millionen) aus Aschkenasim, die ursprünglich in Mittel-, Nord- und Osteuropa ansässig waren.

In Folge von antisemitischen Pogromen emigrierten zwischen 1881 und 1924 etwa zwei Millionen Aschkenasim aus dem Russischen Kaiserreich sowie aus Mittel- und Osteuropa vor allem in die USA, nach Südafrika und Australien.
Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust lösten weitere umfangreiche Flüchtlingswellen in die USA, nach Südamerika und vor alle in das von aschkenasischen Juden gegründete Israel aus.

In Israel leben derzeit 2,8 Millionen Aschkenasim und in den USA geschätzte 5,5 Millionen. In Deutschland leben heute nach Schätzungen etwa zwischen 100.000 und 150.000 aschkenasische Juden.

Neben den Sepharden stellen die Aschkenasim in Israel einen eigenen Oberrabbiner.

Begründet durch eine feindlich gesinnte christliche Umwelt, vornehmlich in Osteuropa, sonderten sich die aschkenasischen Juden mehr und mehr ab. Ihr geistiges Interesse beschränkte sich über eine lange Zeit ausschließlich auf die rabbinische Literatur.
Darin befanden sie sich im Gegensatz zu den sephardischen Juden, die im relativ toleranten und kulturell offenen islamischen Herrschaftsbereich zahlreiche philosophische und literarische Traditionen entwickelten.

 

Das sephardische Judentum

Als Sephardim oder auch Sepharden bezeichnen sich die Juden und ihre Nachfahren, die seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. bis zu ihrer Vertreibung in den Jahren 1492 bis 1513 in Spanien lebten. Der Name Sephardim leitet sich von der Landschaft Serafad ab, die in dem biblischen Buch Obd 20 erwähnt wird. Ebenso kann dieser Schrift entnommen werden, dass Angehörige der „Verlorenen Stämme“ im Norden Israels gelebt haben sollen.

Als die „Verlorenen Stämme Israels“ werden zehn israelitische Stämme bezeichnet, die nach der Eroberung des „Nordreiches Israel“ durch die Assyrer im Jahre 722 v. Chr. umgesiedelt wurden und seither als verschollen gelten.
Der Name Sephardim wurde im Mittelalter auf die Iberische Halbinsel und die von dort stammenden Juden übertragen.

Ausgelöst durch antisemitische Predigten kam es 1391 in Sevilla erstmals zu einem Pogrom und einhundert Jahre später wurden die Juden vor die Wahl gestellt zwischen Exil oder Konversion zum Christentum. Viele zogen den Gang ins Exil vor. Nach ihrer Flucht ließen sich die Sepharden überwiegend in Siedlungsgebieten in Bosnien und in Nordwestafrika nieder. Einige wenige siedelten sich auch in Nordeuropa an, insbesondere in Amsterdam und Hamburg; aber auch im französischen Bordeaux und Bayonne oder im italienischen Livorno und Ferrara. Die Fluchtrouten gingen sogar bis Amerika, Indien und Afrika. Im griechischen Thessaloniki befand sich bis zum Jahre 1941 die größte europäische sephardische Gemeinde, die 20 % der Bevölkerung ausmachte. Gegenwärtig vergeben Spanien und Portugal die Staatsangehörigkeit an die Nachkommen der Sephardim.

Trotz Flucht und Exil beruhte die sephardische Kultur weiterhin auf der iberischen Kultur. Darin unterschieden sich die Sephardim von den mittel- und osteuropäisch geprägten Aschkenasim. Die sephardischen Juden stammen aus Marokko, Algerien, Tunesien, Kurdistan, dem Iran, Irak und Jemen. Sie verfügen in Israel gewissermaßen über eine Sonderrolle. Denn sie sind der Auffassung, dass nur sie es sind, die das authentische Judentum leben. Trotzdem bleibt aber anzumerken, dass oftmals an einigen Bräuchen der früheren Heimatländer festgehalten wird.

Insbesondere die religiöse Schas-Partei versteht sich als Wahrer der sephardischen Glaubensprägung. Neben den Aschkenasim stellen die Sepharden in Israel einen eigenen Oberrabbiner.

 

Das Reformjudentum

Das Reformjudentum, auch liberales Judentum genannt, ist eine Strömung innerhalb der jüdischen Religionsgemeinschaft, die ihren Ursprung im 19. Jahrhundert hat. Die Religionswissenschaft sieht die Herkunft des Reformjudentums in Deutschland.

Im Gegensatz zum orthodoxen Judentum geht das Reformjudentum von einer fortschreitenden Offenbarung Gottes in der Geschichte aus. Dabei wird die Offenbarung als ein von Gott ausgehender und durch Menschen vermittelter dynamischer und fortschreitender Prozess begriffen und nicht als ein einmaliger Akt. Daraus wird die Verpflichtung zur Bewahrung der jüdischen Tradition, aber auch zu ihrer beständigen Erneuerung abgeleitet.

Das liberale Judentum, dem etwa 1,75 Millionen Mitglieder angehören, ist eine von den vier Hauptströmungen des Judentums.

Bis zur Schoa bildete das Reformjudentum in Deutschland innerhalb ihrer Gemeinden die Mehrheit. Gegenwärtig gibt es in Deutschland etwa 20 liberale jüdische Gemeinden. Deutschsprachige Gemeinden gibt es auch in Wien und in Zürich. Allerdings befinden sich die meisten Mitglieder heute in den USA.

Zusammen mit den Rekonstruktivisten sind die verschiedenen Reform- und liberalen Gruppen Mitglieder der Weltunion für progressives Judentum.

Die innere Organisation des Reformjudentums weist höchst bemerkenswert fortschrittliche und demokratische Dispositionen auf. So werden in Israel auch nicht-orthodoxe Vorsteher von jüdischen Gemeinden als Rabbiner anerkannt. Und diese erhalten ihren Lohn vom Kultusministerium. Allerdings bleiben Eheschließungen (in Israel gibt es keine Standesämter), Abdankungen und Lehrentscheide über die Tora den rund 4000 orthodoxen Rabbinern vorbehalten. Ein weiteres Merkmal ist die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen religiösen Angelegenheiten, einschließlich der Ordination von Frauen zu Rabbinern. Als Selbstverständlichkeit gilt die Gleichwertigkeit aller Menschen unabhängig von ihrem Familienstand oder ihrer sexuellen Orientierung.

Zu den besonderen, ganz entscheidenden Merkmalen der Religion ist die Aufteilung der jüdischen Gebote in ethische und rituelle Gesetze. Es gilt die Auffassung, dass die ethischen Gesetze zeitlos und unveränderlich sind, die rituellen Gesetze hingegen verändert werden können, um sie dem jeweiligen Lebensumfeld anzupassen. Das bedeutet, der besondere Schwerpunkt liegt auf den ethischen Aspekten des Judentums.

Gegenüber dem orthodoxen Judentum sind markante Unterschiede des liberalen Judentums erkennbar. So gibt es das Bekenntnis zu Demokratie und sozialer Gerechtigkeit innerhalb und außerhalb der jüdischen Gemeinschaft. Außerdem wird eine offene Haltung gegenüber der nichtjüdischen Gesellschaft gelebt und eine aktive Teilnahme am interreligiösen und interkulturellen Dialog.

Bemerkenswert ist, dass in den USA die offiziell anerkannte jüdische Abstammung durch den Vater oder durch die Mutter immer auch dann gilt, wenn nur ein Elternteil jüdisch ist.

 

Das konservative Judentum

Das konservative Judentum ist eine im 19. Jahrhundert entstandene Denomination des Judentums, die aus der Positiv-Historischen Schule entstand. Diese Bewegung sieht sich zwischen dem orthodoxen Judentum und dem Reformjudentum angesiedelt.

Im deutschen Sprachbereich werden vergleichbare jüdischen Gemeinden als liberale Gemeinden bezeichnet. Und in Israel und Teilen Europas wird das konservative Judentum „traditionell“ genannt.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte sich das konservative Judentum in den USA zur größten jüdischen Denomination, seit Anfang des 21. Jahrhunderts nimmt es hinter dem Reformjudentum den zweiten Platz ein. In erster Linie durch Einwanderung amerikanischer Juden fasste das konservative Judentum in den 1970er Jahren Fuß in Israel. Und in Deutschland konzentrieren sie sich vor allem in Berlin und Hamburg.

Zwar werden in Israel nur orthodoxe Rabbiner vom Religionsministerium besoldet, aber nicht-orthodoxe Rabbiner und Rabbinerinnen werden auch vom Staat bezahlt, allerdings vom Kultur- und Sportministerium.

Das Ziel des konservativen Judentums ist das Bewahren eines Teils der Tradition, soweit das mit modernen Erkenntnissen und Lebensumständen vereinbar ist. Begründet ist diese Auffassung durch die historisch bedingte Veränderlichkeit des Judentums, d.h. an die rechtlichen Aspekte des Judentums bezüglich Ethik und Bräuche. Deshalb wurden verschiedene Gesetze und Praktiken des orthodoxen Judentums nach ihren Bedürfnissen reformiert.

Es gibt einen großen Unterschied zum orthodoxen Judentum bezüglich des Verständnisses der Gleichheit von Mann und Frau. Das heutige konservative Judentum setzt sich für eine konsequente Gleichberechtigung von Männern und Frauen ein. Weiterhin ist das konservative Judentum der Auffassung, dass die Offenbarung der schriftlichen und der mündlichen Tora nicht von Gott am Sinai gegeben, sondern über einen längeren Zeitraum von den Menschen gemacht wurde. Die heiligen jüdischen religiösen Schriften werden im konservativen Judentum mit Hilfe der historisch-kritischen theologischen Forschung, die im evangelischen Christentum entstand, neu verstanden und reformiert.

 

Das orthodoxe Judentum

Die Bezeichnung „orthodoxes Judentum“ entstand im 19. Jahrhundert als Abgrenzung zu dem damals neu entstehenden Reformjudentum. Das orthodoxe Judentum ist eine der Hauptströmungen des heutigen Judentums neben dem konservativen Judentum, dem liberalen Judentum und dem Rekonstruktionismus. Das heutige orthodoxe Judentum wird zumeist in die zwei Hauptrichtungen „modern-orthodoxes Judentum“ und „ultraorthodoxes Judentum“ unterteilt.

Es gibt im orthodoxen Judentum viele verschiedene Gruppierungen, die sich durch unterschiedliche Orientierungen oder durch unterschiedliche Bräuche aus den Herkunftsregionen wie Osteuropa, Deutschland oder Jemen unterscheiden.

Als Jude gilt im orthodoxen Judentum nur, wer entweder von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder nach den Regeln des orthodoxen Judentums zum Judentum übergetreten ist.

Eine besondere Bedeutung haben die konsequente Begehung des Sabbats, die koschere Ernährung und die Regeln über die ehelichen Beziehungen. Orthodoxe jüdische Männer tragen stets eine Kopfbedeckung als Zeichen der Ehrfurcht vor Gott. Dafür wird im Allgemeinen eine Kippa verwendet, manchmal zusätzlich darüber ein Hut. Orthodoxe jüdische Frauen kleiden sich sittsam. Sie tragen fast immer einen langen Rock und Verheiratete bedecken in der Öffentlichkeit ihre Haare.

 

Die Verlorenen Stämme Israels

Als die „Verlorenen Stämme Israels“ werden die zehn israelitischen Stämme bezeichnet, die nach der Eroberung des Nordreiches Israel durch die Assyrer im Jahre 722/721 v.Chr. umgesiedelt wurden und seitdem als verschollen gelten.

Man nimmt an, dass kleinere Gruppen zurückkehrten, als das babylonische Reich das assyrische später ablöste.
Die jüdische und die christliche Religionsgeschichte versucht immer wieder, die verlorenen Stämme mit bestehenden Völkern und Stämmen zu identifizieren.

So vermutete man im Mittelalter die verlorenen Stämme irgendwo im Nordosten Asiens. Im 19. Jahrhundert kam dann der Verdacht auf, die angelsächsischen Völker würden über die Skythen von den Israelis abstammen. Eine andere Hypothese, ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert, hielt die Indianer für die Nachkommen der verlorenen Stämme. Einige Stämme der Paschtunen in Afghanistan und Pakistan behaupten, sie gingen auf die Israeliten zurück. Sie pflegen Bräuche, die den jüdischen ähnlich sind. Ein indischer Stamm mit dem Namen Bnei Menashe hat sich eine primitive Form der jüdischen Religion bewahrt und wurde kürzlich von jüdischen Geistlichen und dem Staat Israel als Juden im religiösen Sinn anerkannt. Auch die Falascha aus Äthiopien wurden aufgrund ihrer Religion als Juden anerkannt. Die Lemba im südlichen Afrika gelten aufgrund von Gentest als Nachfahren der jüdischen Priesterkaste.

Es ist bis heute keiner Theorie und auch keiner Methode gelungen, die Existenz der „Verlorenen Stämme“ nachzuweisen.

 

Begriffserklärung

Abraham lässt sich mit „Vater der vielen Völker“ übersetzen. Er gilt als Stammvater Israels und der Araber. Von Abrahams Sohn Ismael soll der Prophet des Islam, Mohammed abstammen. Da sich das Judentum, das Christentum und der Islam auf Abraham berufen, werden diese drei Religionen als Abrahamitische Religionen bezeichnet. Allerdings soll an dieser Stelle auch erwähnt werden, dass  es außerhalb der biblischen Erzählungen und Traditionen keinerlei Nachweise für die Existenz Abrahams gibt.

Chassidismus heißt die im 18. Jahrhundert entstandene religiöse Bewegung des osteuropäischen Judentums.

Denomination ist ein Eigenname für eine Glaubensgemeinschaft mit eigener Tradition und Ausprägung; bedeutet eine Untergruppe innerhalb einer bestimmten Religion.

Exegese bedeutet Auslegung oder Erläuterung heiliger Schriften, findet aber auch Anwendung im Zusammenhang juristischer oder überhaupt allgemeiner Texte.

Holocaust. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet „vollständig verbrannt“ oder Brandopfer.

Kabbala bedeutet Überlieferung jüdischer Gemeinlehre im Mittelalter.

Kippa ist eine Kopfbedeckung männlicher Juden, die sie überwiegend bei Ausübung ihrer Religion tragen.

Kryptojuden sind im allgemeinen Sprachgebrauch Konvertiten und deren Nachkommen.

Mischna heißt Unterweisung in der jüdischen Gesetzeslehre (Grundlage des Talmuds).

Pessachfest ist ein Familienfest und gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums.

Proselyten sind Neubekehrte, im Altertum zur Religion Israels übergetretene Heiden.

Rabbiner ist ein jüdischer Geistlicher oder auch ein Lehrer.

Sadduzäer ist ein Angehöriger einer altjüdischen konservativen Partei.

Sanhedrin – Synedrion bedeutet Versammlung des Hohen Rates der Juden in griechischer und römischer Zeit.

Schirk bedeutet Götzendienst, Abgötterei.

Schoa. Mit Schoa bezeichneten jüdische Zeitungen um 1940 die Massenmorde an den Juden n Polen. Der Begriff wird mit „Unheil“, „Heimsuchung“, „Katastrophe“ oder auch „Untergang“ gedeutet.

Talmud ist die Sammlung der Gesetze und religiösen Überlieferungen des Judentums nach der Babylonischen Gefangenschaft.

Tanach ist die hebräische Bibel.

Tora ist der erste Teil des Tanach, der hebräischen Bibel.

Zionismus ist die Bezeichnung für eine jüdische Bewegung, mit dem Ziel, einen nationalen Staat für Juden in Palästina zu schaffen; außerdem der Begriff für eine politische Strömung im heutigen Israel und innerhalb des Judentums in der ganzen Welt.

 

Quellen

  • Bellinger, Gerhard J. (1999): Knaurs Großer Religionsführer. Kirchen und Kulte. Weltanschaulich-religiöse Bewegungen und Gesellschaften sowie religionsphilosophische Schulen, Augsburg.
  • Brämer, Andreas (2010): Die 101 wichtigsten Fragen. Judentum, München.
  • Breuer, Mordechai (1986): Jüdische Orthodoxie im Deutschen Reich 1871-1918. Sozialgeschichte einer religiösen Minderheit, Frankfurt am Main.
  • Gidal, Nachum T. (1988 u. 1997): Die Juden in Deutschland. Von der Römerzeit bis zur Weimarer Republik, Gütersloh und Köln.
  • Kuschel, Karl-Josef (2001): Streit um Abraham. Was Juden, Christen und Muslime trennt – und was sie eint, Düsseldorf.
  • Magonet, Jonathan (2003): Einführung in das Judentum, Berlin.
  • Müller, Jörg R. (2008): Beziehungsnetze aschkenasischer Juden während des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Hannover.
  • Rosenthal, Gilbert S. / Homolka, Walter (1999): Das Judentum hat viele Gesichter, München.
  • Svirsky, Schlomo / Bernstein, Devorah / Schneider, Karlheinz (1999): Sefarden in Israel. Zur sozialen und politischen Situation der Jüdisch-Orientalischen Bevölkerung, Hamburg.

 

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