Inhalt:

1. Die Sioux

2. Die Unterstämme

3. Das Siedlungsgebiet

4. Die Sioux und der Büffel

5. Die Sioux und ihr Verhältnis zu den Amerikanern im 19. Jahrhundert

 

Die Sioux

Die Siouxnannten sich selbst Dakota oder Lakote, was soviel wie „Freunde“ heißt. Der Name Sioux kommt von dem Chippewa-Wort Nadowesiu, er bedeutet „kleine Schlangen“. Die Sioux oder Lakota bestanden aus sieben Ratsfeurern/ Siouxgruppen: Die Mdewakanton, Wahpeton, Sissetou, Wahpekute, Yankont, Yanktona und Teton. Die ersten vier davon lebten im heutigen Staat Minnesota. Die Echten Prärie-Sioux aber waren die Teton Stämme. Sie waren besonders kriegerisch und Stolz.

Ihre Unterstämme:

1. Die Brulés oder „Verbrannte Hüften“. Sie leben heute auf der Rosebud-Reservation in South Dakota.

2. Die Oglala oder „Staub im Gesicht“. Sie leben heute auf derr Pine-Ridge-Reservation in South Dakota

3. Die Hunkpapa oder „die die außerhalb lagern“. Sie leben heute auf der Standing-Rock-Reservation ebenfalls in South Dakota

4. Die Miniconjou, „die bei dem Wasser pflanzen“; man findet sie heute auf der Cheyenne-River-Reservation in South Dakota

5. Die Sans Arcs, „frz. ohne Bogen“, sie leben ebenfalls auf der Cheyenne-River-Reservation in South Dakota.

6. Die Sihaspa oder „Schwarzen Füße“. Sie haben nichts mit den Blackfeet zu tun. Die Sihaspa leben heute auf den Cheyenne-River- und Standing-Rock-Reservationen ebenfalls in South Dakota

7. Die Two Kettles oder Ohenonpa man findet sie heute auf den Cheyenne-River- und Rosebud-Reservationen in South Dakota

Das Siedlungsgebiet

Die Lakota oder Sioux waren unabhängig, mutig und zahlreich. Sie beherrschten einst große Teile der heutigen US-Bundesstaaten Iowa, North Dakota, Nebraska, Minnesota und ganz South Dakota. Viele junge Krieger dehnten ihre Raids bis nach Texas und ins heutige Kanada aus. Die traditionellen Erzfeinde und somit auch häufig Opfer der Raubzüge waren die Pawnee und Crow. Aber auch andere Stämme wie die Nez Perce oder Ute gehörten manchmal zu den Zielen der Sioux-Krieger. Die Cheyenne hingegen waren enge Verbündete der Lakota und kämpften in vielen Schlachten gemeinsam mit ihnen. Die Sioux brachten viele berühmte Häuptlinge wie Sitting Bull, Crazy Horse, Gall oder Red Cloud, um nur ein paar zu nennen hervor.

Die Sioux und der Büffel

Fast das gesamte Denken der Lakota kreiste um die Büffel oder in der Sioux-Sprache Tataka. Denn diese Tiere gaben dem Stamm alles was er brauchte: Leder für die Kleidung, Häute für die Tipis, Sehnen für die Bägen, usw.! Sobald die Buffalo Scouts eine Herde in der Nähe des Lagers entdeckten, wurden die Sioux von einer freudigen Erwartung erfasst. Wenn es dann losging, ritten die Akicita, die Ordnungshüter ganz vorne. Sie hatten darauf zu achten, das kein Jäger vorzeitig mit der Jagd begann und so die Büffel zu früh beunruhigte. Hinter ihnen kamen die besten Jäger. Zwischen den Jägern und einer Nachhut bewaffneter Krieger, die aufpassen sollten das keine Feinde die Konzentration auf die Jaghd ausnutzen, ritten die Halbwüchsigen, die Frauen und die noch rüstigen Alten. Sie hatten nach der Jagd die Aufgabe die erlegten Tiere auszunehmen und das Brauchbare ins Lager zu schaffen. Die Herzen verteilte man in der Prärie, damit die getöteten Tiere wieder auferstehen und die Herde wieder erstarken lassen würden. Am Abend riefen die Trommeln zum Fest und im Schein der Feuer tanzten alle Lakota. Am nächsten Morgen dann wurden die Felle gegerbt, um sie dann als Zelthaut, Kleidung oder als Tauschobjekt gegen Waffen, Munition oder Glasperlen zu verwenden. Das Fleisch wurde getrocknet und ein Teil zu wasna oder Pemmikan verarbeitet. Pemmikan diente als Nahrung in Notzeiten oder für Jäger bzw. Krieger auf langen Ritten. Es war bis zu Zwei Jahren haltbar.

Die Sioux und ihr Verhältnis zu den Amerikanern im 19. Jahrhundert

Zum ersten größeren Blutvergießen zwischen den Weißen und den Sioux kam es, als ein Mormone ein mageres, lahmendes Rind auf dem Weg zum Great Salt Lake zurückließ. Ein Brulé tötete das Tier und aß es auf. Der Eigentümer lagerte bereits bei Fort Laramie, als er erfährt, was mit seinem Rind passiert ist und verlangte im Fort 25 Dollar Entschädigung. Als dies aber abgelehnt wird, erwartete der Mann, dass die Armee von den Indianern eintreibt.

Der Brulé war mittlerweile im Dorf des Häuptlings Conquering Bear, welcher nach Fort Laramie ritt und 10 Dollar für das Tier anbot. Der Mormone aber, blieb bei seiner zu hohen Forderung von 25 Dollar. Also ritt Conquering Bear unverrichteter Dinge in sein Camp zurück. Lieutnant Grattan marschierte daraufhin mit 30 Soldaten in das Indianer-Lager um die Auseinandersetzung zugunsten des Mormonen zu Ende zu bringen. Als der Häuptling aber ablehnt die 25 Dollar zu bezahlen, oder den Schuldigen auszuliefern lässt Grattan seine Soldaten die eine Kanone dabei hatten, dass Feuer eröffnen und tötete damit eine Reihe Brulé, darunter auch Conquering Bear. Doch die Sioux-Krieger schlugen zurück und töteten die Truppe bis auf den letzten Mann. 1855 überfällt General Harney mit 600 Soldaten das Dorf des Häuptlings Little Thunder, dem Nachfolger Conquering Bears, töteten 85 Sioux und nahmen weitere 70 gefangen.

Im Jahre 1862 änderte sich das Verhältnis der Santee zu den Amerikanern dramatisch: In Minnesota erhoben sich die M’dewakantons unter Häupling Little Crow zu einem Aufstand, belagerten die Städte Neu-Ulm und Fort Rigely und töteten über 700 Siedler. Erst der Oberst Henry Sibley schaffte es die Indianer bei Wood Lake zu besiegen und 269 Gefangene zu befreien. Die überlebenden Indianer brachte man nach Crow Creek am Missouri River, ein unfruchtbarer Ort,den man als Reservat für die Santees bestimmt hatte.

Eine Expedition im Jahre 1865 unter General Connor wurde ein Fehlschlag, da das Wetter extrem schlecht war, die Pferde zugrunde gingen und die Indianer die Soldaten dauerhaft bedrängten. Trotzdem kam es zu Friedensgesprächen unter General William Sherman, an denen auch Red Cloud und Dull Knife von den Northern Cheyenne teilnahmen. Die Regierung wollte die Erlaubnis haben, Siedler durch das Land ziehen zulassen und drei Forts entlang des Bozeman Trails der zu den Goldfeldern Montanas führte, bauen zu können. Doch gleichzeitig zu den Gesprächen traf Oberst Carrington in Fort Laramie mit dem Auftrag ein, unabhängig von dem Ausgang der Gespräche die Forts errichten zu lassen. Red Cloud brach daraufhin wütend die Gespräche ab.

1866 begann dann der Red Cloud-War, ein gnadenloser Guerillakrieg, Wagenkolonnen wurden angegriffen, Vieh und Pferde weggetrieben und Soldaten die zum Bäume fällen abkommandiert wurden angegriffen. Am 21. Dezember griffen die Sioux Holzfäller an, eine Armeeeinheit unter Fettermann mit 81 Mann die zur Hilfe eilte, wurde in eine Schlucht gelockt, in der viele Indianer auf die Soldaten warteten. Kein Soldat überlebte diesen Hinterhalt. Zwar konnten die Amerikaner Wagon Box-Fight und im Hayfield-Fight Verteidigungssiege erringen, trotzdem wurden die drei Forts C.F Smith, Reno und Phil Kearny aufgegeben. Am 8. November 1868 unterzeichnete Red Cloud in Fort Laramie einen Waffenstillstand. Er hatte sein Ziel erreicht und war bereit in ein für die Sioux eingerichtetes Reservat zu ziehen. Das Land um den Powder River, westlich der Black Hills bezeichnete man als „unceded territory“ (nicht abgetretene Gebiete), in denen die Indianer leben konnten, die traditionell also nicht im Reservat leben wollten.

Doch als 1874 Gold in den Paha Sapa, den Black Hills gefunden wurde, mussten neue Verträge her und man forderte die noch in Freiheit lebenden Sioux auf, sich in das Reservat zu begeben. Als aber nur eine kleine Gruppe erschien, der Rest aber noch in ihren Wintercamps am Yellowstone- und Powder River lagerten, teilte  am 1. Februar 1876 der Innenminister dem Kriegsminister mit, dass die den Indianern gesetzte Frist bis zu der sie sich in den Reservaten einfinden sollten abgelaufen sei. Daraufhin bevollmächtigt das Kriegsministerium General Sheridan mit Operationen gegen die Indianer unter ihnen die Gruppen von Sitting Bull und Crazy Horse zu beginnen.

Crook stieß  mit ca. 1000 Mann nach Norden vor. In einer Pause griff Crazy Horse mit mehreren Abteilungen Oglalas und Cheyenne die etwa gleich starken Weißen an. Aber anstatt ihrer früheren Vorgehensweisen sich schnell wieder zurückzuziehen, verbissen sie sich regelrecht im Gegner. Erst gegen Abend zogen sich die roten Krieger zurück, weil sie wie sie später erzählten müde und hungrig waren. Crook sah sich wegen dem Rückzug der Indianer als Sieger an, aber  anstatt den >>geschlagenen Gegner<< zu verfolgen, zog er sich sogar 40 Meilen zurück.

Die 7. Kavallerie bestand aus ca. 600Mann und fand das Indianerdorf am Morgen des 25. Juni. General Custer unterschätzte wahrscheinlich die Größe und Stärke der Indianer, denn er teilte sein Regiment in 3 Battaillone auf:

Reno hatte 112 Mann + 25 indianische Scouts, Benteen befehligte 125 Mann, Custer selbst hatte noch 225 Mann, 130 bildeten die Nachhut und Bedeckung für die Nachschubkolonne.

Benteen wurde beauftragt die Klippen im Süden auszukundschaften, während Custer und Reno sich in Richtung des Indianerdorfes im Tal des Little Bighorn bewegten. In der Nähe des Flusses, wandte sich Custer nördlich in Richtung des unteren Endes des Lagers.

Reno erhielt den Befehl,  den Little Bighorn River zu überqueren und das Lager anzugreifen. Die Indianer waren von dem f schnellen angriffen überrascht. Doch eine Gruppe von Indianern unter Gall und Black  Moon konnte problemlos Renos Blauröcke stoppen und zum Absitzen zwingen. Kurz darauf erschienen viele weitere Krieger, unter  anderem auch Crazy Horse mit einer Gruppe Cheyenne. Die Amerikaner merkten dass ihre Position unhaltbar wurde und zogen sich in ein Gehölz zurück. Doch die Sioux und Cheyenne griffen den Gegner von den Flanken und vom Rücken her an, sodass viele Blauröcke starben. Die überlebenden Soldaten flohen in wilder Panik durch den Fluss und suchten Schutz auf den Klippen. Benteen stieß hier auf Renos dezimierte Einheit und so bald die Munition aufgeteilt worden war, bewegten Reno und Benteen ihre Truppe in Richtung Norden, von wo aus starkes Geschützfeuer zu hören war. Ein Vortrupp unter Hauptmann Thomas Weir stieß zu einem hohen Hügel. Zu diesem Zeitpunkt war aber kein Geschützfeuer mehr zu hören und auch Custer und seine Männer waren nicht zu sehen. Als die anderen Soldaten auf dem Hügel eintrafen, wurden sie von einer großen Gruppe Indianer entdeckt und zum Rückzug auf die ursprüngliche Position gezwungen. Hier verschanzten sich die Soldaten hinter toten Pferden und selbst gebauten Schützengräben  bis die Truppen von Tery und Gibbon eintrafen.

Custer war in der Zwischenzeit mit 225 Mann in den Tod geritten. Die genauen Bewegungen von ihm nachdem er Reno verlassen hatte, wurden nie genau festgestellt. Aussagen der Indianer die an der Schlacht teilnahmen erzählten, wie Custer im Kampf umzingelt und vernichtet wurde.

Reno und Benteen verloren im Kampf 47 Männer und 52 wurden verletzt. Custer verlor 225 Mann, es gab aus seiner Truppe keine Überlebenden.

Die Öffentlichkeit verlangte nach dem „Custer Massaker“ härtere Angriffe und Rache der US-Armee an den Sioux.

 Am 7. Januar 1877 besiegte General Miles Crazy Horse, Sitting Bull ging nach Kanada, wo er bis 1881 blieb. Crazy Horse wurde schließlich in Fort Robinson, Nebraska umgebracht. 

Der Prophet, ein Paiute-Indianer namens Wovoka machte den Indianern Hoffnung auf eine neue, bessere Welt. 1888 hatte er eine Vision. Er berichtete das die toten Inndianer wieder auferstehen, die Büffelherden wieder zurückkehren und der Weiße Mann verschwinden würde, wenn die Indianer tanzen würden. Wovoka verbot den Gebrauch sämtlicher vom Weißen Mann stammenden Gegenstände, wie Gewehre, eiserne Töpfe oder Alkohol.

 

Immer mehr Stämme übernahmen den neuen Glauben. Cheyenne, Arapaho, Kiowas, auch die Lakota schickten zwei Krieger zu Wovoka um mehr über den Geistertanz zu erfahren. Diese brachten Lieder, Tänze und Gebete zurück und auch die Lakota begannen Geistertanzhemden, die angeblich Kugelsicher waren zu tragen und regelmäßig zu tanzen.

Die Amerikaner fürchteten einen Aufstand! Deshalbt nahmen sie Sitting Bull fest, dieser wurde aber dabei getötet.

 

 Zwei Wochen später kam es zur letzten Bewaffneten Auseinandersetzung zwischen Sioux und Amerikanern, beim Wounded Knee Massaker starben etwa 200 Indianer und 29 Soldaten.

Weitere Artikel zu diesem Thema:

 

1. Die Schlacht am little Bighorn

2. Die Mythologie und Spiritualität der Lakota

 

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