Feuerwerk, Aquarell von Ernst Oppler, 1911
Feuerwerk, Aquarell von Ernst Oppler, 1911

Der chinesische Mönch Li Tian gilt als Begründer des Feuerwerks. Mit der Erfindung des Schießpulvers begann die Herstellung von Feuerwerk und auch von Waffen. Mit einfachen „Böllern“ vertrieben die Chinesen zur Zeit der Tang-Dynastie Dämonen und böse Geister: Ein Bambusrohr wurde mit Salpeter, Holzkohle und Schwefel gefüllt – „Explodierender Bambus“ gegen Seuchen und Unwetter stand am Anfang der Pyrotechnik.

 

Heute gehört Feuerwerk in vielen Regionen der Welt zum Feiern von Großereignissen, Nationalfeiertagen, Sport-Events und alljährlich zum Jahreswechsel dazu. Es bringt die Menschen zum Staunen und Applaudieren. Dass die Pyrotechnik ebenfalls einen großen Einfluss auf Politik und Kriegsführung hatte, ist den meisten jedoch nicht bewusst. Bereits die Chinesen fanden schnell heraus, dass sie nicht nur Geister, sondern auch ihre Feinde mit Feuerwerk in die Flucht schlagen konnten. Bei der Invasion der Mongolen im 13. Jahrhundert boten beide Kriegsparteien ein umfangreiches pyrotechnisches Waffenarsenal auf. Dieses reichte von Brandpfeilen und Flammenwerfern über Leuchtgeschosse bis zu Tretminen aus Bambus und Raketen. Offenbar hatten diese Feuerwaffen aber eher einen psychologischen Abschreckungseffekt, denn sie trafen nur ungenau.

 

Der Siegeszug des Feuerwerks in Europa

Über die maritime Seidenstraße brachten arabische Händler das Wissen über Pyrotechnik und Schießpulver nach Europa. Höfische Festzeremonien wurden von nun an vielerorts durch ein Feuerwerk gekrönt. Über dem Bodensee ließ Kaiser Maximilian I. im Jahr 1506 das erste Feuerwerk in Deutschland entzünden. Anlass war der Reichstag zu Konstanz. Bei der Eroberung von Tunis 1535 durch Kaiser Karl V. wurde ebenso ein Feuerwerk veranstaltet wie im Jahr 1648 nach der Unterzeichnung der Westfälische Friedens.

Die Epoche des Barock gilt als eine Hochzeit des Feuerwerks. In Städten wie Versailles, Wien und London fand immer wieder zu besonderen Anlässen und zur Selbstinszenierung der Monarchen ein solches Spektakel statt. Georg Friedrich Händel komponierte 1749 im Auftrag des englischen Königs Georg II. die berühmte Suite „Feuerwerksmusik“. Macht und Reichtum fanden damals in üppigen und großartigen Feuerwerken ihren Ausdruck. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert.

Experten der Pyrotechnik waren hoch geschätzt, beispielsweise die Familie Ruggieri in Italien. Napoleon, ein Bewunderer ihrer Meisterschaft im Erfinden von Feuerwerk, wurde mit dem ersten grünen Feuerwerk in der Geschichte der Pyrotechnik bedacht.

 

Die Faszination von Feuerwerk ist bis heute ungebrochen

Le feu d’Artifice sur l’Arno Stich von Jacques Callot, 17. Jahrhundert
Le feu d’Artifice sur l’Arno
Stich von Jacques Callot, 17. Jahrhundert

Bei allem Schrecken, der von der Pyrotechnik zu militärischen Zwecken ausgeht: In unserer modernen Welt zieht ein Feuerwerk am Nachthimmel die Menschen nach wie vor in seinen Bann. Mahnungen wie „Brot statt Böller“ verpuffen wie die Leuchtsignale am Himmel. Silvester werden hierzulande weit über 100 Milliarden Euro für Feuerwerk ausgegeben. Pyrotechnik macht leider auch nicht vor den Verboten in Sportstätten Halt.

Weltweit gilt Pyrotechnik als milliardenschweres Geschäft. Feuerwerk wird aber immer noch in Handarbeit produziert, weil eine maschinelle Herstellung zu gefährlich wäre. In China, wo das Feuerwerk erfunden wurde, befindet sich auch heute die Hochburg des Feuerwerks. Die meisten Feuerwerksfabriken gibt es in der Stadt Liu Yang (Provinz Hunan). Nirgendwo sonst auf der Welt werden so viele Raketen und Böller zusammengebaut.

 

Quellen

 

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