Am 19. Januar 1919 fanden die Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung statt – die ersten nach dem neuen, demokratischen Wahlrecht.
Die Wahlergebnisse
In dieser Wahl erreichten die folgenden Parteien:
M-SPD: 37,9 % / 165 von 423 Abgeordneten, wurde damit stärkste Partei.
Zentrumspartei (katholisch): 19,7% / 91 Abgeordnete
DDP (linksliberal): 18,5% / 75 Mandate
DNVP (monarchistisch, rechtskonservativ): 10,3% / 43 Mandate
USPD (linkssozialisisch): 7,6% / 22 Mandate – (Sie löste sich 1922 auf.)
DVP (nationalliberal): 4,4% / 19 Mandate
BBB (Bayrischer Bauernbund – liberale Ausrichtung): 0,9% / 4 Mandate
DHP (Deutsch-Hannoversche Partei – konservativ-föderalistisch): 0,3% / 1 Mandat
SHBLD (Schleswig-Holsteinische Bauern- und Landarbeiterdemokratie – regionalistisch-bäuerlich): 0,2% / 1 Mandat
Braunschweigischer Landeswahlverband: 0,2% / 1 Mandat
Die SPD bildete daraufhin die sogenannte Weimarer Koalition mit Zentrum und DDP. Die Kommunisten der KPD traten bei dieser Wahl nicht an, da sie die nun entstehende parlamentarische Demokratie ganz grundsätzlich ablehnten.
Die Nationalversammlung in Weimar
Die Nationalversammlung trat erstmals am 6. Februar in Weimar zusammen. Der Ort wurde aus verschiedenen Gründen ausgewählt. Zum einen wegen der noch immer unsicheren Situation in der Reichshauptstadt, zum anderen aber auch wegen der neutralen geopolitischen Lage der thüringischen Stadt innerhalb Deutschlands, da Preußen wegen seiner geografischen Größe nach wie vor ein großes Übergewicht hatte.
Daher wird diese erste deutsche Demokratie von 1918 – 1933 heute als „Weimarer Zeit“ oder auch als „Weimarer Republik“ bezeichnet.
Die Repräsentanten
Reichspräsident: Friedrich Ebert (SPD) – (am 11. Februar 1919 von der Nationalversammlung mit 277 von 379 abgegebenen Stimmen zum Reichspräsidenten gewählt)
Erster Regierungschef: am 13. Februar trat die Regierung unter Reichsministerpräsident Philipp Scheidemann (SPD) ihr Amt an.