In Frankfurt am Main wurden bei Bauarbeiten Gräber von Soldaten der napoleonischen Armee gefunden. Da bereits 1979 in der Nähe die sterblichen Überreste von Soldaten der Grande Armée entdeckt wurden, begannen umgehend die archäologischen Arbeiten.
Anders als in bisher entdeckten Gräbern sind die Soldaten nicht in Massen-, sondern in Einzelgräbern beigesetzt worden – daher sind die Überreste weit besser erhalten. Hinweise deuten darauf hin, dass die Gräber in großer Eile angelegt wurden: So wurden keine Grabbeilagen gefunden und die Ausrichtung der Gräber (nördlich-südliche Ausrichtung) ist nicht wie im Christentum üblich (östlich-westliche Ausrichtung). Indes werden diese Annahmen von Archäologen bezweifelt: Einzelgräber weisen nicht darauf hin, dass die Bestattung in Eile erfolgte. Auch sei die Ausrichtung der Gräber kein Argument für die Umstände der Beisetzung.

Angezweifelt wird auch die Stellungnahme von Frankfurts Oberbürgermeister, dass die Soldaten wahrscheinlich bei Rückzugsgefechten nach der Niederlage in Russland ihr Leben ließen. Überreste in den freigelegten Gräbern deuten eher darauf hin, dass die Soldaten Teil der 2. Grande Armée waren.