
In den vergangenen Wochen habe ich die Biographie von Wolfgang Schäuble: „Erinnerungen – Mein Leben in der Politik“ gelesen. Der ehemalige Kanzleramts-, Innen- und Finanzminister, CDU-Chef und Bundestagspräsident prägte in den vergangenen Jahrzehnten wie kaum ein anderer die bundesdeutsche Politik auf der Grundlage eines starken und klaren Wertegerüstes.
Den Lebenslauf von Wolfgang Schäuble möchte ich in dieser bewusst kurz gefassten Rezension nicht nachzeichnen. Die Stationen seines Lebens dürften den meisten Leserinnern und Lesern wohl bekannt sein. Wolfgang Schäuble war einer der bekanntesten Politiker Deutschlands, auch aufgrund eines Anschlags während einer Wahlkampfveranstaltung, der zu einer Querschnittlähmung führte. Trotz der unweigerlich damit einhergehenden gesundheitlichen Einschränkungen bewältigte er die ihm gestellten Aufgaben mit einem beeindruckenden Arbeitspensum und schier unendlicher Härte.
Das Buch vermittelt einen spannenden Eindruck in viele Entscheidungen, die unser Leben in Deutschland noch heute beeinflussen. Sei es die Verhandlung der Einheitsverträge, die Schwarze Null und die kontroverse Flüchtlingspolitik der Merkel-Jahre. Schäuble, ein Intellektueller durch und durch, bewahrte sich einen klaren Wertekompass. Realistisch bewertet er seine Arbeitsbeziehung zu Angela Merkel, von deren Haltung zur CDU in jüngster Zeit er sich enttäuscht zeigt. Andererseits stützt er deren wesentliche Entscheidungen, die heute vielfach kontrovers diskutiert werden. Offen nimmt er zur CDU-Spendenaffäre Stellung und zum Verhältnis zu Helmut Kohl Stellung.
Die Quintessenz der Biographie? Dass mit Wolfgang Schäuble ein Mensch Verantwortung für dieses Land trug, der sich seiner Aufgabe – trotz aller Erschwernisse – voll hingab und zum Besten des Landes handelte.
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Das Buch ist im Klett-Cotta Verlag erschienen. Cover: Rothfos & Gabler, Hamburg unter Verwendung einer Abbildung von Steffen Roth