Kronos – der Vollender, wie er genannt wurde – ist wahrscheinlich (!) eine vorgriechische Gottheit, sehr wahrscheinlich eine Vegatationsgottheit. Auch seine Kinder – Demeter, Hera, Zeus, Poseidon, Hestia, allesamt Götter mit vorgriechischem Hintergrund – zeigen das hohe Alter der mythologischen Figur an.
 Dazu kommt, dass Kronos in Delphi – ebenfalls ein Heiligtum mit vorgriechischen Wurzeln – in einem Stein verehrt wurde: Steinkulte sind im Mittelmeerraum SEHR alt!
 Der Sieg des Zeus – die Entmannung des Kronos zeigt an, dass er als Vegetationsgottheit unwirksam gemacht wurde – könnte die Durchsetzung des griechischen Himmelskultes andeuten. Aber selbst die Griechen anerkannten, dass Kronos nicht durch und durch schlecht war: Unter seiner Herrschaft und vor dem Sieg des Zeus soll Griechenland bzw. die Welt ihr „Goldenes Zeitalter“ erlebt haben. Außerdem herrschte Kronos – wenn es nach den sogenannten „Orphikern“ ging, einer sich auf Orpheus berufenden griechischen Religionsgemeinschaft – auch in griechischer Zeit noch über einen Teil der Unterwelt, noch dazu über den „besseren“ Teil: Die „Elysischen Felder“ (eine Insel im „Okeanos“), wo von den Göttern auserwählte Helden in paradiesischer Umgebung ewig leben durften. Kronos herrschte dort übrigens interessanterweise als Gatte der Rhea – nach dem Mythos die Schwester des Kronos und Mutter des Zeus. Rhea dürfte wohl eine weitere Verkörperung der „Großen Erdmutter“ darstellen…

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