In Friedenszeiten und insbesondere nach den Schlesischen Kriegen bemühte sich Friedrich II. „der Große“ sehr um den Wiederaufbau und weitere Kultivierungsmaßnahmen in seinem Herrschaftsbereich.
So wurde zwischen 1747 und 1762 das Oderbruch trockengelegt und ab 1753 erstanden dort die ersten neuen Dörfer. Auch hierfür wurden gezielt neue Siedler mit Vergünstigungen vor allem aus Hessen-Darmstadt, Mecklenburg, Pfalz-Zweibrücken, Sachsen, Württemberg, aus Niederösterreich sowie aus dem Schweizer Kanton Neuenburg angeworben.
Ganz ähnliche Projekte gab es im Warthe-, Netze- und Großen Bruch. In späteren Jahren meinte „Friedrich „der Große“, durch solche Kultivierungsmaßnahmen hätte er mehr Land gewonnen, als durch alle Kriege, die er führte.
Am 24. März 1756 führte Friedrich II. per so genanntem „Kartoffelbefehl“ in der „Circular-Ordre“ die Kartoffel in seinem Land als Nahrungsmittel ein. Daher wurde im Jahre 2006 in Brandenburg der 250. Jahrestag des „Kartoffelbefehls“ gefeiert.
War das Gemüse Anfangs bei den Bauern noch verpönt und auch nur zögernd angenommen, war es um 1785 in Brandenburg weitgehend etabliert und ist heute aus dem Speiseplan in ganz Europa nicht mehr wegzudenken.
Die Kartoffel war bereits Jahrhunderte vor der Ankunft der Spanier in Südamerika (1532) in den Anden kultiviert und ein Hauptnahrungsmittel der dortigen Menschen. Von dort aus gelangte sie im Wesentlichen auf dem Umweg über die Kanarischen Inseln um 1570 nach Spanien und breitete sich von dort zunächst als Zierpflanze in Europa aus.
Das erste Kochbuch mit Kartoffelrezepten erschien erst 1621 in Linz vom Benediktinerabt Caspar Plautz. Doch als Nahrungsmittel etablierte sich die Kartoffel nur sehr zögernd. So begann 1716 in Sachsen der Kartoffelanbau im großen Stil, in Frankreich erst 1783.
Auch andere landwirtschaftliche Projekte begann Friedrich II., wie die 1742 per Edikt begonnene Anpflanzung von Maulbeerbäumen zur Seidenraupenzucht, um nicht länger von ausländischen Seidenlieferungen abhängig zu sein.
Außerdem gründete Friedrich II. „der Große“ die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin (1763) und baute zahlreiche Schulen.
König Friedrich II. „der Große“ von Preußen starb am 17. August 1786 im Schloss Sanssouci in Potsdam. Nachfolger wurde sein Neffe Friedrich Wilhelm II. – Friedrich II. selbst blieb kinderlos – um dessen Erziehung sich der König persönlich gekümmert hatte.