In einer Diskussion zum Thema, ob Donald Trump ein gefährlicher Mensch ist, kam die interessante Frage auf, warum Hillary Clinton eine solch unbeliebte Politikerin in den Vereinigten Staaten ist. In Umfragen lehnen 54 % Clinton ab, während lediglich 42 % eine wohlgesonnene Meinung von ihr haben.
Für eine Politikerin, die US-Präsidentin werden möchte, ist dies ein verheerender Wert – aus europäischer Sicht ist dies umso verwunderlicher, als Hillary Clinton als First Lady, Senatorin und US-Außenministerin über eine starke politische Biographie verfügt und im Vergleich zu Donald Trump ein kontrollierter, erfahrener Polit-Profi ist. Woraus speist sich also die Unbeliebtheit von Clinton? Wir haben hierzu einige Gründe recherchiert:
- Hillary Clinton wird als hölzern, trocken, uninspiriert und langweilig beschrieben. Ihre Reden seien zu stark vorbereitet und vorhersehbar. Dass sie spontaner erscheinen möchte, sage bereits viel über ihre Persönlichkeit und ihren Charakter aus. Auch fehle es ihr an kontroversen Aussagen – sie sei zu sehr dem politischen Mainstream verhaftet und zu vorsichtig.
- Diese Beschreibung wird verdeutlicht durch die in der Bevölkerung weitverbreitete Meinung, dass Clinton ein kalter Politik-Roboter sei.
- Für Linke ist Clinton ein rotes Tuch, weil sie den Irak-Krieg befürwortete und hierbei eine wichtige Rolle in der demokratischen Partei einnahm.
- Ihr wird zudem vorgeworfen, sie sei zu sehr der Wall-Street und Big-Money verbunden. Die Clinton-Foundation hat in der Tat erhebliche Geldzahlungen in Millionenhöhe erhalten – Clinton selbst hat Redeaufträge im Wert von hunderttausenden Euro angenommen.
- Pikant ist auch, dass Spenden von ausländischen Regierungen und Vereinigungen während Clintons Amtszeit als Außenministerin auf den Konten der Clinton-Foundation eingegangen sind. Ihr wird deshalb Beeinflussung und Käuflichkeit vorgeworfen.
- Die Ereignisse um die Erstürmung der Botschaft in Benghazi schadeten Clinton sehr. In mehreren Anhörungen musste sie sich gegen die Vorwürfe verteidigen, nicht rechtzeitig eingeschritten zu sein, Alarmsignale bewusst missachtet zu haben und so den Tod des Botschafters mittelbar verursacht zu haben.
- Entgegen gesetzlicher Vorgaben betrieb Clinton einen privaten E-Mail Server und löschte nachweislich tausende E-Mails. Fraglich ist hier, ob vertrauliche Absprachen und sensible Daten unter den gelöschten Daten sind, die ein schlechtes Licht auf Clintons Amtszeit geworfen hätten. Dieser Vorwurf schadet ihrer Vertrauenswürdigkeit sehr – mehr als die Hälfte der Befragten bei Umfragen empfanden Clinton als nicht vertrauenswürdig. Für eine Politikerin ein miserabler Wert.
- Clinton ist verschrieen dafür, ihre Meinung den aktuellen Stimmungen anzupassen. In den USA wird dies verächtlich als Flip-Flopping bezeichnet und den Kandidaten extrem nachgetragen.
- Wohl mögen auch gesellschaftliche Vorurteile eine Rolle spielen: Hillary Clinton sprach selbst von einer gläsernen Decke, an die sie als Frau stoße.
- Als junge Anwältin verteidigte Clinon einen Kinderschänder und fiel mit Äußerungen in einem Interview über den Fall in Ungnade: Sie erzählte angeblich vergnügt von dem Fall und wie sie eine kürzere Haftstrafe aushandeln konnte. Medien reagierten empört und stellten ihre Integrität für Frauen- und Kinderrechte in Frage.