Am heutigen Sonntag wird in Deutschland den Gefallenen und Opfern von Gewaltherrschaften gedacht. Im Bundestag fand eine Gedenkstunde am Volkstrauertag statt.
Der Volkstrauertag ist seit dem Jahr 1952 ein gesetzlicher Feiertag und wird zwei Sonntage vor dem ersten Advent begangen.
In der Gedenkstunde des Bundestages hielt – der ehemalige Außenminister und jetzige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion – Frank Steinmeier eine Rede und ging dabei besonders auf die Notwendigkeit von Friedensmissionen ein. Auch betonte er wie Nationalismus und Ideologie in einen totalitären Staat führen können. Der angemessenen Rede ging eine kurze Lesung des Fernsehmoderators Gunther Emmerlich voran. In Emmerlichs Buch „Zugabe“ erzählt er die Zeit der Ungewissheit angesichts des Verbleibes seines Vaters, der kurz vor Kriegsende verscholl. Eindrucksvoll wurde die Verzweiflung der Mutter geschildert, die hoffte, dass ihr Mann überlebt haben könnte.
Als Konrad Adenauer die letzten deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion zurückholen konnte, war bei vielen Menschen die Hoffnung groß, dass ein geliebter Mensch doch überlebt haben könnte. Meist mussten diese Hoffnungen zerstört werden.
Dem Auffinden von Kriegsgräbern und der Identifizierung gefallener Soldaten widmet sich der Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge. Auf diesen Volksbund geht auch der Volkstrauertag zurück. Noch in der heutigen Zeit, 66 Jahre nach Kriegsende, werden Knochen von Gefallenen geborgen und können teils auch identifiziert werden. In der Gedenkstunde wurde von einem gefallenen Familienvater berichtet, dessen Überreste nach über 60 Jahren seinen Nachfahren übergeben werden konnten.
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