Im 18. und 19. Jahrhundert prägten die europäischen Staaten mit einer aggressiven Expansions- und Kolonialpolitik die Welt. In diesem Artikel von Christian S. wird der so genannte europäische Imperalismus grundlegend in seinen wichtigsten Elementen dargelegt. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt in den Ursachen, Motiven, Zielen und Folgen dieser Politik.

 

Bild französischer Kolonialtruppen
Französische Kolonialtruppen um 1900 in einer zeitgenössischen Darstellung.

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Begriffsdefinitionen zum Thema
  2. Die Epoche des europäischen Imperialismus
  3. Die Ursachen, Motive und die Ziele des Imperialismus
  4. Wettlauf um Afrika / Warum war Afrika Zankapfel der Europäischen Staaten?
  5. Folgen des Imperialismus damals und heute

 

Begriffsdefinitionen

  • Kolonie: Unter dem Wort Kolonie versteht man, dass ein unselbständiges Gebiet von einer fremden Staatsmacht besetzt wird und die dort lebende Bevölkerung dem direkten Druck der Besatzungsmacht ausgesetzt ist. Das besetzte Gebiet steht in einer dauerhaften Abhängigkeitsbeziehnung zu dem „Mutterland“. [1]
  • Kolonisation: Errichtung von Kolonien. [2]
  • Imperialismus: Unter dem Begriff Imperialismus versteht man den Willen und die Fähigkeit einer Nation, ihre eigenen Wertvorstellungen, Interessen und ihre Weltanschauung weltweit geltend zu machen. Der Imperialismus ist so ausgelegt, dass durch militärische Unterwerfung sowie politische als auch wirtschaftliche Einflussnahme die Länder direkt vom „Mutterland“ abhängig gemacht werden und letztendlich auch ausgebeutet werden. [3]
  • Sozialdarwinismus: Als der Biologe Charles Darwin seine Theorie vom „Recht des Stärkeren“ und die Prinzipen der Evolution und Selektion veröffentlichte, wurde dies damals vor allem von vielen Gesellschaftswissenschaftlern auf das Zusammenleben der Menschen übertragen. Sie interpretierten die Theorien so um, dass sich Menschen ein Recht zu verschaffen meinten, die angeblich „minderwertigen und wertlosen“ Menschen zu unterdrücken und auszubeuten. Die Evolutionstheorien wurden immer als „Kampf ums Dasein“ aufgefasst und sofort in die Praxis umgewandelt. [4]

 

Die Epoche des europäischen Imperialismus (1882- 1914)

Die klassische Epoche des europäischen Imperialismus verläuft zwischen 1882 und 1914. Zuerst setzte der Imperialismus in Großbritannien ein und erfasste sehr schnell die übrigen europäischen Großmächte. Den militärisch, industrie- und kapitalstarken europäischen Staaten gelang es relativ schnell die „weniger“ entwickelten afrikanischen Staaten zu unterwerfen. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 war der Höhepunkt des Imperialismus erreicht. Zu diesem Zeitpunkt war die Hälfte der Erdoberfläche mit über einem Drittel der Weltbevölkerung in Kolonialbesitz.

Die traditionellen Kolonialmächte Großbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal und Russland ermöglichten es den aufstrebenden Mächten wie z.B. den USA, dem Deutschen Reich, Belgien, Italien und Japan sich am Wettlauf um die Welt zu beteiligen. Vorrangiges Ziel der Staaten war es, möglichst große Erdteile zu erobern um so ihre heimischen Absatzmärkte und ihre Rohstoffbedürfnisse zu sichern um wettbewerbsfähig gegenüber den anderen Mächten zu bleiben. [5]

 

Die Ursachen des Imperialismus

Durch das Einsetzen der Industrialisierung in Großbritannien 1760 – 1800 wurde der erste Grundstein für den europäischen Imperialismus gelegt. Zeitgleich mit dem technischen Fortschritt in den Bereichen der Medizin (Hygiene) und der Technik (James Watt – Dampfmaschine, Henry Cort Puddle Verfahren – Stahlverarbeitung) stieg die Anzahl der Bevölkerung in Großbritannien stark an. [6] Die Wirtschaft wurde durch die Industrialisierung stark angekurbelt. Während der industriellen Revolution in Großbritannien gab es ökonomische und soziale Veränderungen, die nicht ohne Folgen blieben:

  1. Periodische Überproduktionskrisen.
  2. Suche nach billigen Rohstoffen für die Industrie.
  3. Suche nach potentiellen Absatzmärkten und Abnehmer für Waren aus der Massenproduktion.
  4. Soziale Spannungen zwischen Bürgertum und Arbeiterschaft.

Die industrielle Revolution breitete sich nach und nach in ganz Europa aus. So hatten bald alle führenden Industrienationen die gleichen Probleme. Die einfachste Lösung dieser Probleme war:

  1. Anschaffung neuer überseeischer Siedlungsgebiete, d.h. es half in erster Linie als Ventil für den Druck der „sozialen Frage“.
  2. Durch eine erfolgreiche Außen- und Kolonialpolitik wird dem Volk ein Überlegenheitsgefühl vermittelt (kulturell – zivilisatorisches Überlegenheitsgefühl).

Mit dem Erwerb von Kolonien versucht man das ökonomische Potential einer wachsenden Volkswirtschaft zu erweitern. Zudem lenkt es auch von Innenpolitischen Spannungen ab. [7]

 

Die Motive des Imperialismus

Es gibt verschiedene die Formen und Motive des Imperialismus auszulegen.

1. Motiv: Machtpolitisch
Form: Prestigegewinn, Weltherrschaft zu übernehmen
Bsp.: Deutsches Reich

2. Motiv: Territorialpolitisch
Form: Sicherung des Einflusses
Bsp.: Die Kolonialisierung Chinas und Afrikas

3. Motiv: Wirtschaftlich
Form: Sicherung des Handels (Rohstoff – und Absatzmarkt), Finanzkontrolle.
Bsp.: GB in USA, Indien

4. Motiv: Bevölkerungspolitisch
Form: Sicherung von Siedlungsräumen
Bsp.: Russland

5. Motiv: Ideologisch
Form: Missionierung (Kultur, Religion), Rassismus
Bsp.: Frankreich (Assimilation). [8]

 

Sozialdarwinismus

Der Sozialdarwinismus beruht auf den Theorien des Biologen Charles Darwin. In seinen Veröffentlichungen stellte er die Prinzipien der Evolution und Selektion auf („Recht des Stärkeren“). Diese Theorien wurden damals von vielen Gesellschaftswissenschaftlern auf die Menschheit übertragen. So suchten sie eine Rechtfertigung um ihre aggressive Expansionspolitik zu begründen und fortzusetzen. Die Menschen in den besetzten Kolonialstaaten wurden von den Kolonialherren als „primitiv und unterentwickelt“ angesehen. Die weiße Rasse galt ihnen damals als die bessere und stärkere. Mittels dieser Evolutionstheorie Darwins nahmen sie sich somit das Recht diese angeblich unterentwickelten Völker zu unterjochen. [9]

 

Kulturmissionarisches Sendungsbewusstsein

Mit der Eroberung und Besetzung der neuen Gebiete war es für die Kolonialherren von großer Bedeutung die „unterentwickelten Rassen“ zu zivilisieren und den richtigen Glauben (christlicher Glaube) zu vermitteln. Es sollte Alles nur zum Guten der Menschen dienen. Das Heidentum dieser Naturvölker sollte durch Missionierung beseitigt werden. Die Kirche entsandte einen Großteil an Missionaren nach Afrika um dort den abendländischen Glauben zu verkünden und zu verbreiten. Doch die Realität sah anders aus. Der Gebrauch von Waffen um die Leute zum „wahren Glauben“ zu überzeugen war damals normal. Zwangstaufen waren keine Seltenheit. In den Kolonien wurde nach und nach alles nach europäischem Vorbild aufgebaut. Damit ist gemeint, dass die europäische Kultur und die Wissenschaft in die dortige Gesellschaftsformen eingriffen. Die Menschen wurden gezwungen, ihre alten Rituale und Gebräuche aufzugeben und sich dem neuen System zu beugen. Wurden diese neuen Wertvorstellungen nicht angenommen so wurden die Menschen gewaltsam dazu gezwungen. [10]

 

Chauvinismus

In der Zeit des Imperialismus überspannte chauvinistisches Denken den Europäischen Kontinent. Dies bedeutet, dass alle Völker bzw. Nationen sich als die „Auserwählten“ fühlten (z.B.: Emanuel Geibel, Deutschlands Beruf:  „Am deutschen Wesen wird die Welt genesen“.) Dies war der perfekte Nährboden für zukünftige Konflikte innerhalb Europas im Zeitalter des Imperialismus. Hier sind einige Beispiele für Chauvinismus:

  • GB: „Von Gottes Gnaden Recht auf Macht“ – Förderalisation
  • FR: Überlegene Rasse, Zivilisation, Ehrgeiz, neue Absatzmärkte (Assimilation an das Mutterland, so viele Frankreichs wie es nur geht)
  • DE: Wirtschaftliche Vorteile, billige Rohstoffe, neue Absatzmärkte
  • RU: Neuer Siedlungsraum, Imperialistische Expansionspolitik
  • USA: bestehen auf Menschenrechte, Friede, Stabilität. [11]

 

Ziele des Imperialismus

Unter Imperialismus versteht man die Bestrebungen einer Nation die Kontrolle bzw. Herrschaft über andere Nationen zu gewinnen. Vom Mutterland geht alle Gewalt aus. D. h., dass das die Kolonie vom Mutterland komplett abhängig gemacht wird. Vorrangiges Ziel des Imperialismus ist es, aus den eroberten und unterworfenen Kolonien billig Rohstoffe zu gewinnen, neue Siedlungsräume zu schaffen, Ablenkung von sozialen und innenpolitischen Problemen, Prestigestreben, Konkurrenzfähig gegenüber anderen Weltmächten zu bleiben. Auch in kultureller Hinsicht wird den Einheimischen jedes Recht auf freie Entfaltung genommen. Das eroberte Land wird von neuem strukturiert und neu organisiert. Dieser Begriff „Imperialismus“ wurde von der Expansionswelle der europäischen Staaten 1870 – 1914 geprägt. [12]

 

Wettlauf um Afrika – Zankapfel Afrika

Das Startsignal für den europäischen Imperialismus war 1881 mit dem Einmarsch der Franzosen in Tunesien. Tunesien wurde ab 1881 neues französisches Protektorat. Somit hatte Frankreich direkte politische und militärische Kontrolle über das Land. Im Januar 1884 gründete der belgische König Leopold II den belgischen Freistaat Kongo. Daraufhin schlossen Portugal und Großbritannien einen Vertrag ab um den südlichen Teil des Kongos für sich zu beanspruchen um den belgischen Freistaat vom Mündungsgebiet des Flusses abzuschneiden. Das Deutsche Reich sprach sich gegen diesen Vorschlag aus und erhob seinerseits Ansprüche auf Togo und Kamerun (Auch Deutsch–Südwestafrika (Namibia), 1884 gegründet). Zwischen 1884 und 1885 fand die Kongokonferenz statt. Dort wurde festgelegt, dass nur die Großmacht Recht auf Erwerb einer Kolonie hat, die es auch besetzt hat. Dieser Beschluss beschleunigte die Eroberung und Aufteilung des Afrikanischen Kontinents wesentlich schneller.

Im Jahr 1854 wurde mit dem Bau des Suezkanals begonnen. Kurz vor Beendigung des Suezkanalbaus benötigte man noch zusätzliche Summen an Geld. Banken aus Frankreich und Großbritannien stellten Kredite mit hohen Zinsen bereit. Nach einer finanziellen Krise im Jahr 1875 brachten Frankreich und Großbritannien den Suezkanal unter ihre Kontrolle. Den ägyptischen Eliten gefiel dies nicht, dass ausländische Mächte Kontrolle über den Suezkanal haben sollen und so brach der Urabi-Aufstand aus. Nach Beendigung des Aufstandes brachten die Engländer Ägypten unter ihre Kontrolle. Der Suezkanal war für die Engländer ein wichtiger strategischer Stützpunkt um so mit ihren Kolonien im fernen Osten und Indien in Verbindung zu bleiben. [13]

 

Folgen des Imperialismus damals

Zwischen 1904 – 1914 kam es in den deutsch besetzten Kolonien zu einem Krieg zwischen dem Deutschen Reich und den dort ansässigen Völkern, vor allem in Deutsch-Südwestafrika. Um aus den Kolonien den größten wirtschaftlichen Nutzen ziehen zu können, musste der Wassermangel in den Steppenregionen beseitigen werden. Ohne Wasser können keine Felder bepflanzt oder Weidetiere gehalten werden.

Die beiden großen Stämme Herero und Nama traten anfangs in Verbindung mit den deutschen Besatzern um mögliche Konflikte zu klären. Doch nach kurzer Zeit wurden die Meinungsverschiedenheiten sehr deutlich und die Streitparteien (Herero vs. Nama) begannen sich zu bekriegen. Der Stamm der Herero erzielte gegen den Stamm der Nama große Erfolge. Die besiegten und unterdrückten Stämme suchten Schutz vor den Herero bei den deutschen Kolonialherren. Im Jahr 1885 wurden verschiedene Schutzverträge mit den unterdrückten Stämmen abgeschlossen. Doch diese Verträge halfen wenig, deshalb wurden sie schon 1888 wieder abgesetzt. Damit verlor das Deutsche Reich seinen Einfluss in Südwestafrika. Daraufhin entsandte Bismarck ein bewaffnetes Kontingent nach Südwestafrika, um diese Aufstände niederzuschlagen. Durch die Entsendung des Kontingents erlangte das Deutsche Reich wieder die Kontrolle über Südwestafrika.

 

Der Nama – Herero – Aufstand

Im Jahr 1890 verbündeten sich die beiden Stämme (Nama, Herero) gegen die Deutschen. Es dauerte 4 Jahre bis die Kampfhandlungen von Seiten der einheimischen Stämme gegen die deutschen Kolonialherren eingestellt wurden. Am 12. Januar 1904 begann der Aufstand der Herero gegen die Besatzer. Auslöser dafür war die Rinderpest von 1897. Es siedelten sich immer mehr weiße Großgrundbesitzer in Südwestafrika an und nahmen somit den Einheimischen ihre Anbauflächen weg, die für sie existenznotwendig waren. Der Aufstand wurde letztendlich von Lothar v. Trotha, dem neuen Oberbefehlshaber, blutig niedergeschlagen. Laut einer Schätzung von 1911 kamen bei diesem Aufstand 60% der Herero ums Leben. Als die Herero im Norden besiegt wurden, brach im Süden des Landes der Aufstand der Nama aus. Den Nama war es bewusst, dass sie in einem offenen Schlagabtausch gegen die deutschen Besatzer keine Chance hatten. So spezialisierten sie sich auf Überfälle auf Patrouillen. Dieser Aufstand wurde nur durch einen Zufall beendet indem der Häuptling der Nama bei einem Überfall auf eine Transportkolonne verletzt wurde und kurzer Zeit später seinen Verletzungen erlag. [14]

 

Flottenwettrüsten zwischen Deutschland und England

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann das Flottenwettrüsten zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien. Mit dem Amtsantritt von Admiral Tirpitz 1897 begann die Aufrüstung der deutschen Marine. Das Ziel war es, Großbritannien Konkurrenz zu machen. Zudem hatten der Deutsche Flottenverein und der Alldeutsche Verband großes Interesse an einer Aufrüstung der Marine um den Handelsverkehr mit den Kolonien zu schützen. Um solch ein großes Unterfangen in die Tat umsetzen zu können wurden immense Flottenbaupläne erstellt. Finanziert wurden diese Vorhaben durch zusätzliche Steuern (beispielsweise wurde die Sektsteuer wurde eingeführt und bis heute nicht abgesetzt). Auch die Industrie spielte bei der Verwirklichung dieses Unterfangens eine wichtige Rolle, denn ohne eine schwere Rüstungsindustrie kann keine schlagkräftige Marine aufgestellt werden. [15]

 

Folgen des Imperialismus heute

Die ehemaligen Kolonien bilden heute den so genannten „Dritte – Weltstaatenblock“. Diese Nationen werden von korrupten und menschenverachtenden Machthabern (Mugabe, Simbabwe) regiert. Die „Regierungsvertreter“ sind meist selbsternannte Generäle oder Stammesfürsten, die ihre Position nur aufgrund ihres Machtmissbrauchs halten können. Sie verfolgen nur ihre persönlichen Interessen. An eine Verbesserung des Allgemeinwohls ist nicht zu denken. Folglich sind keine Außen- und Innenpolitische Stabilität möglich.

Wirtschaftlich sind diese Länder sehr schwach, da sie weder das nötige Kapital, noch Know- How oder eine entsprechende Infrastruktur besitzen, um diese Rohstoffe selber weiterzuverarbeiten, beispielsweise Öl und Gas. Die Gewinne werden im Ausland erwirtschaftet und fließen nicht in das Ursprungsland zurück. Bedingt durch die einseitige Exportstruktur sind die Exportnationen stark vom Weltmarktpreis abhängig. Bei stark sinkenden Rohstoffpreisen auf dem Weltmarkt sind diese Exportnationen krisenanfällig. Um eine drohende Wirtschaftskrise abzuwenden, werden im Ausland hohe Kredite aufgenommen, weshalb die Länder so verschuldet sind, dass sie an ihrer Situation nichts ändern können.

Auch die Gesundheitssysteme und klinischen Einrichtungen reichen bei weitem nicht aus um flächendeckend die Bevölkerung vor Krankheiten zu schützen und zu heilen. In den abgelegenen ländlichen Regionen dieser Dritte Welt Länder kommt auf 24000 Einwohner ein Arzt. [16]

 

Folgen des Imperialismus für Frankreich

Durch die Kolonialisierung bzw. Assimilation von Staaten zur Zeit des Imperialismus spiegeln sich die Folgen heute in den ehemaligen imperialistischen Staaten wieder. Verdeutlicht wird dies am Beispiel Frankreichs.

Die ersten Kolonien, die Frankreich erwarb, waren 1637 Senegal und 1654 Reunion. 1885 kamen die Komoren und 1862 Dschibuti dazu. Obwohl Algerien eine junge Kolonie war, spielte sie eine entscheidende Rolle im französischen Kolonialreich. Vergleichbar ist die Wichtigkeit dieser Kolonie für Frankreich wie Indien für das britische Empire. 1848 wurden in Algerien 3 Departements eingeführt und dem Mutterland zugeführt (Algier, Oran, Constantine). Daraus folgt, dass alle Einheimischen nun offiziell die französische Staatsbürgerschaft hatten.

In Kriegen, in welchen Frankreich verwickelt war, kämpften auf französischer Seite auch die neuen „ Franzosen“ aus den Kolonien. So kam es z.B., dass im 2.Weltkrieg 200.000 algerische „französische“ Soldaten auf den europäischen Schlachtfeldern kämpften. Nach dem 2.Weltkrieg forderten algerische Soldaten Autonomie für ihr Land, doch diese Ansprüche wurden von Frankreich gewaltsam unterbunden (Massaker von Sètif). Als 1954 der Indochinakrieg endete und Frankreich sich zurückziehen musste, brach in Algerien ein Aufstand gegen die französischen Besatzer aus. 1956 war Frankreich gezwungen, Marokko und Tunesien in die Unabhängigkeit zu entlassen.1962 endete der Algerienkrieg. Nach dem Krieg flohen insgesamt zwei Millionen Siedler und Algerier. Da Algerien einst einen Sonderstatus hatte, hatten automatisch die Algerier und selbst dessen Nachkommen ein Anrecht auf die französische Staatsbürgerschaft.

Um in ihrem Heimatland (Algerien) den sozialen Missständen zu entfliehen, wanderten viele Algerier nach Frankreich aus, um ein neues und besseres Leben zu beginnen. Doch die Realität sieht anders aus. Vieler dieser Einwanderer können aufgrund mangelnder Bildung und beruflichen Qualifikationen nur schwer einen Beruf finden. Die Arbeitslosenquote unter den Franzosen algerischer Abstammung ist hoch. Diese Menschen leben am Existenzminimum. In den Vorstädten größerer Städte (Paris) siedeln sie sich an. Sie fühlen sich alleingelassen und verzweifelt. Die Menschen fordern ein besseres Sozialsystem und mehr Bildungsmöglichkeiten, um aus dieser miserablen Situation zukommen. Oftmals kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen, da die oben genannten Forderungen von Seiten des Staates nicht wirklich war genommen werden. Diese sozialen Probleme, die Frankreich heute belasten, sind das Ergebnis des französischen Imperialismus in Afrika. [17]

 

Literaturverzeichnis

 

Fußnoten

  • [1] www.geschichtsverein-koengen.de
  • [2] www.geschichtsverein-koengen.de
  • [3] www.geschichtsverein-koengen.de
  • [4] www.geschichtsverein-koengen.de; MSN Encarta-Sozialdarwinismus
  • [5] www.gymnasium-damme.de
  • [6] Chronik der Deutschen Verlag S.553 Ausgabe 1983
  • [7] www.mpg-saarlouis.de
  • [8] www.cdrnet.net/kb/data/GS_Imperialismus.asp
  • [9] www.fu-berlin.de/hyperthek/arbeiten/i_p/meu_ras1.htm; www.gymnasium-damme.de
  • [10] www.gymnasium-damme.de
  • [11] www.cdrnet.net/kb/data/GS_Imperialismus.asp
  • [12] www.lsg.musin.de/geschichte/geschichte/lkg/Int-pol/imperialismus.htm
  • [13] Wikipedia Freie Enzyklopädie
  • [14] www.gymnasium-damme.de
  • [15] www.gymnasium-damme.de
  • [16] www.gymnasium-damme.de
  • [17] Wikipedia Freie Enzyklopädie

 

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