Die Kreuzzüge des christlichen Abendlandes waren wirtschaftlich aber vor allem auch religiös geprägt, da sie im Namen der Kirche geführt wurden. Der Begriff bezeichnet meist die bewaffneten Pilgerfahrten ins Heilige Land um es von den „Ungläubigen“ zu befreien.
Zum ersten Kreuzzug kam es, weil der byzantinische Kaiser Alexios I. den Papst um Hilfe gegen die islamischen Seldschuken bat. Zuvor hatten diese die Heiligen Stätten der Juden und Christen nicht nur in Jerusalem sondern in ganz Palästina besetzt und Nicaea zu ihrer Hauptstadt gemacht.
Im Jahre 1095 rief Papst Urban II. in Frankreich dann zur bewaffneten Pilgerfahrt nach Palästina auf. Urbans Rede wurde begeistert aufgenommen. „Deus lo vult“ – Gott will es – sollen die Zuhörer damals gerufen haben.
Diejenigen die ihr Leben auf dem Weg ins Heilige Land oder in der Schlacht gegen die Heiden verlieren würden, versprach der Papst, dass ihre Sünden ihnen vergeben würden.
Zwar lautet das fünfte Gebot: „Du sollst nicht töten“, trotzdem sandte Urban Soldaten in den Kampf gegen die Muslime. Er berief sich damals vor allem auf den Heiligen Augustinus. Dieser vertrat in seinen Schriften die Absicht, dass es neben ungerechten auch gerechte Kriege gibt, in denen ein Christ töten darf.
Im Sommer 1069 brach erstmals in der Geschichte ein christliches Heer nach Palästina auf. Das erste Ziel der Kreuzritter war Niceae die Hauptstadt des Seldschukensultans Arslan. Im Oktober 1096 war hier bereits ein bäuerliches Kreuzfahrerheer vernichtend geschlagen worden. Deshalb nahm der Sultan die Nachricht von dem heran rückenden Feind nicht sonderlich ernst, er gedachte diese ebenso zu vernichten. Doch er erlebte eine böse Überraschung seine Truppen wurden in einer offenen Feldschlacht von den Christen besiegt. Nach diesem Triumph gelang es die Stadt Niceae zurück zu erobern.
Im Juli 1098 ergab sich Antiochia nach siebenmonatiger Belagerung.
Die Byzantiner hatten seit Beginn die Kreuzfahrer unterstützt und hofften nun dass sie ihr Land zurück bekämen, gerade deswegen hatte der Kaiser von Byzanz sie ins Land gerufen. Jedoch hatten bereits französische Kreuzritter die Herrschaft über diese Gebiete angetreten, kein Wunder das Byzanz von ihnen enttäuscht war.
Nach der Einnahme von Antiochia stießen die Kreuzfahrer entlang der Küste in Richtung Jerusalem nach Süden und nahmen auf dem Weg dorthin einige Städte in ihren Besitz. Am 6. Juni 1098 zogen sie in Bethlehem ein. Von der Spitze eines nahe gelegenen Berges konnten die Ritter Jerusalem schon sehen.
Aber Jerusalem war eine gut befestigte Stadt und die Kreuzritter führten nicht genügend Belagerungsgerät mit. Sie mussten erst Holz für das Kriegsgerät suchen was viel Zeit in Anspruch nahm. Erst 1099 konnten sie die Stadt erstürmen. Mit der Eroberung Jerusalems war das wichtigste Ziel des Kreuzzuges erreicht, aber wie konnte man das eroberte Gebiet gegen eine Rückeroberung sichern?