301px-Vesuv-Hackert-1774Der Vesuv bildet zusammen mit den Phlegräischen Feldern und Ischia die “Campanische Vulkanprovinz”. Die Phelgräischen Felder bei Pozzuoli stellen den Rest eines explodierten Urvu-kans dar, der nur noch sedimentologisch erkennbar ist. Seine ca. 50 Nachfolgevulkane bilden heute die Phelgräischen Felder. Der jüngste dieser Vulkane ent-stand 1583 im Laufe einer Nacht. Viele der anderen Vulkane stellen nur noch Einbruchskrater (Calderen) dar und stoßen überwiegend Schwefeldämpfe aus (der röm. Name von Pozzuoli spiegelt dies wieder: “Puteolano” = stinkender Ort; die größte Caldera; die Solfatara, gab dem Typ des Schwefeldämpfe aushauchenden Vulkanschlotes seinen wissenschaftlichen Namen !)

Pozzuoli spielte in der Antike eine wichtige Rolle: Zusammen mit Cumae und Ischia eine der ältesten griechischen Siedlungen in Italien, stellte es vor dem Ausbau Ostias den wichtigsten Ausfuhrhafen Roms dar, v.a. für Luxusgüter (z.B. Sklaven !), aber auch Getreide. Ausserdem lag Pozzuoli am Kreuzungspunkt der west- und ostmediterranen Schifffahrtsstrassen, auf denen Olivenöl, Papyrus, Leinen, Glas und andere Luxusgüter nach Rom gelangten. Zudem war Puzzuoli der Endpunkt eines uralten, mykenisch-minoischen (kretische Hochkultur, vor 1200 v.Chr.) Handelsweges. Aufgrund des Gestankes wurde die Stadt nur wirtschaftlich genutzt, jedoch war das nahegelegene Baia (heute Bacoli) ebenso wie Pompeji eine beliebte (Sommer-)Residenz der römischen Oberschicht.

Der Campanische Vulkanismus stellt einen Mischtyp dar: Es wechseln sich effusive (“ausfliessende”) mit eruptiven (“explodierende”) Phasen ab; daher ist der Vesuv ein Schichtvulkan. Sammeln sich in den langen Ruhephasen unter einem Propfen im Vulkanschlot Gase an, so kommt es zu gewaltigen, explosiven Ausbrüchen wie dem von 79 n.Chr. Damals wurde der (zu diesem Zeitpunkt über 2000m hohe) Gipfel bis auf Reste im Norden und Nordosten weggesprengt (der heutige Rand ist 1150m hoch, im Inneren des Kraters befindet sich der eigentliche Kegel des Vesuv, der heute 1277m hoch ist), insgesamt drei Schlammströme begruben Herculaneum, der Ascheregen ging über Pompeji nieder. Der letzte grosse Ausbruch des Vesuv fand 1944 statt. Zwischen den Phlegräischen Feldern und dem Vesuv muss ein Zusammenhang bestehen, denn ein Maximum der Aktivität des Vesuv korreliert immer mit einem Minimum der Aktivität der Phlegräischen Felder und umgekehrt. 

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