Am 8. 9. 2010 wurde der Muhammad-Karikaturist Kurt Westergaard von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem M-100-Medienpreis ausgezeichnet.
Um die Auszeichnung in der Orangerie im Potsdamer Park Sanssouci entgegen nehmen zu können, war er aus Dänemark gekommen und mußte dabei mit großem Sicherheitsaufwand, wie Polizei aus Brandenburg und Berlin, Scharfschützen auf dem Dach, einem Hubschrauber, der über dem Park Sanssouci kreiste sowie Sprengstoffhunden, die den Saal beschnüffelten und weiteren Sicherheitsleuten bewacht werden.
Nachdem er im Jahre 2005 den Propheten Mohammed mit Bombe im Turban zeichnete, kam es in den islamischen Ländern zu gewaltsamen Ausschreitungen von Muslimen, auch mit Todesopfern und zum Boykott dänischer Produkte. Seitdem gehören auch die Todesdrohungen und die Rundum-Bewachung zum Alltag von Kurt Westergaard.
Kommentar:

Die Meinungs- und Pressefreiheit gehört zu unseren wichtgsten Werten. Diese Werte müssen zweifellos vor jeglichen Eingriffen von innen und außen verteidigt werden – insbesondere, wenn dies beispielsweise auf erpresserische Weise geschieht. Wer z. B. in einer Diktatur aufgewachsen ist und seine freiheitlichen Grundwerte erst in einer friedlichen Revolution erkämpfen musste, der weiß (hoffentlich) gerade diese Werte zu schätzen.
Wenn aber die Ausübung dieser Grundrechte dazu führt, dass sich eine ganze Religionsgemeinschaft zutiefst beleidigt fühlt, weil ihr wichtigster Prophet in einer Karikatur verunglimpft wird – was dann?
Einen Menschen, der als Journalist tätig ist, mit dem Tode zu bedrohen, weil er im Rahmen der Pressefreiheit seine Arbeit erledigt, ist natürlich völlig inakzeptabel, aber:
Wir Europäer können uns nicht wirklich in Menschen hinein denken, für die ihre Religion so wichtig ist, dass sich viele von ihnen sogar im Alltag streng an die Buchstaben von Koran und Sunna halten. Aber wir wurden bereits des Öfteren darauf aufmerksam gemacht, dass eine solche Karikatur die religiösen Gefühle dieser Menschen sehr verletzt, weil jegliche bildliche Darstellung ihres Propheten eine schwere Sünde ist.

Nun kann man auf verschieden Weise auf solche Hinweise reagieren:

  •  Man kann sie – wie geschehen – mit dem Hinweis auf die für uns wiederum sehr wichtige Meinungs- und Pressefreiheit ignorieren und den Zeichner noch dafür auszeichnen. Dass dies durch hohe politische Persönlichkeiten geschah, setzt noch ein zusätzliches Ausrufungszeichen.

Ob dies eine gute Idee war, weiß ich jedoch nicht. Denn man hätte auch anders reagieren können:

  •  Man hätte sich auch für diesen speziellen Fall entschuldigen können (z. B. der Zeichner) – aber auch mit dem Hinweis, dass uns unsere freiheitlichen Werte sehr wichtig sind.

Dies wäre vielleicht klüger gewesen, denn ein Sprichwort sagt:
„Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es wieder heraus.“
Soll heißen: Wenn wir wollen, dass wir mit Respekt behandelt werden, dann müssen wir selbst mit gutem Beispiel voran gehen und andere zuerst mit Respekt behandeln. Dies ist nicht geschehen. Statt dessen wurde dem Muhammad-Karikaturisten (sinnbildlich) auf die Schulter geklopft und gesagt: „Gut gemacht.“

Ich bekomme dabei einige „Bauchschmerzen“, denn inzwischen haben wir uns an anderer Stelle durchaus selbst Tabus auferlegt und nennen es „politische Korrektheit“. Selbst gute alte Erzeugnisse wurden umbenannt und heißen heute z. B. „Schokoküsse“ bzw. „Schaumküsse“, um nur ja niemanden mit dunkler Haufarbe zu beleidigen. Tatsächlich kam mir bereits zu Ohren, dass dies von vielen Menschen mit dunkler Hautfarbe gar nicht als Beleidigung empfunden wird, wenn man das betreffende Erzeugnis „Negerkuß“ nennt. Hier gibt es eine Diskrepanz, um nicht gar von Heuchelei zu sprechen. Und solange diese Diskrepanz besteht, erlaube ich mir, zu sagen:

Ich esse gern Negerküsse.

 

 

Am 8. 9. 2010 wurde der Muhammad-Karikaturist Kurt Westergaard von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem M-100-Medienpreis ausgezeichnet.
Um die Auszeichnung in der Orangerie im Potsdamer Park Sanssouci entgegen nehmen zu können, war er aus Dänemark gekommen und mußte dabei mit großem Sicherheitsaufwand, wie Polizei aus Brandenburg und Berlin, Scharfschützen auf dem Dach, einem Hubschrauber, der über dem Park Sanssouci kreiste sowie Sprengstoffhunden, die den Saal beschnüffelten und weiteren Sicherheitsleuten bewacht werden.
Nachdem er im Jahre 2005 den Propheten Mohammed mit Bombe im Turban zeichnete, kam es in den islamischen Ländern zu gewaltsamen Ausschreitungen von Muslimen, auch mit Todesopfern und zum Boykott dänischer Produkte. Seitdem gehören auch die Todesdrohungen und die Rundum-Bewachung zum Alltag von Kurt Westergaard.

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