Woran glaubten die Germanen?

Der vorchristliche Glaube der Germanen war eine sogenannte politheistische Religion, das heißt, für fast alles, was sich in der Natur und um sie herum befand und in ihrem Leben selbst geschah, hatten sie einen eigenen Gott. So gab es zum einen beispielsweise Gottheiten für die Mutter Erde, Sonne und Mond, des Himmels, des Meeres, der Fruchtbarkeit und auch des Wetters andererseits gab es Götter des Krieges, des Friedens, der Liebe, des Rechtes und des Thing.

Im Laufe der Zeit veränderten sich viele Gottheiten in ihrer Funktion und in ihrer Bedeutung für die Germanen wobei es dadurch zum Teil zu Überschneidungen und auch zu Kombinationen in ihrer Funktion kam, so daß die Betrachtung einiger Gottheiten dadurch erschwert wird. Auch war der Glaube und die Mythologie nicht bei allen Stämmen genau gleich, so daß es vorkommen konnte, daß sich die Götterwelt insgesamt von Stamm zu Stamm unterschied.

Am besten wird das am Beispiel des Gottes Tiwaz (Tyr/Zio) deutlich, der in der Frühzeit der Germanen der Kriegs-, Himmels- und Verhandlungsgott und Schutzgott des Thing und damit die oberste Gottheit der Germanen war. Später wurde er in seiner Funktion als oberster Gott von Wodan/Odin, dem Kriegs- und Todesgott, abgelöst, während Tyr bei den Nordgermanen zum einarmigen Gott des Sieges im Kriege herabsank.

Es gilt als sicher, daß die Germanen an eine Existenz nach dem Tode glaubten. Dies wird auf Grund der archäologischen Funde deutlich, denn es wurden dem Verstorbenen stets seine persönlichen Gegenstände mit ins Grab gelegt, möglicherweise weil man glaubte, er würde sie in einer anderen Welt brauchen. Je bessergestellt eine Person war, um so wertvoller waren auch die Grabbeigaben. Dies konnte so weit gehen, daß ein Grab abseits von den anderen Grabstellen, an besonderen Geländepunkten errichtet wurde und außer den besonders wertvollen Grabbeigaben ihm zu Ehren auch zwei junge Frauen getötet und mitbestattet wurden, so z. B. in einem Grab bei Seddin, daß als Grabhügel von 90 m Durchmesser und 11 m Höhe angelegt wurde. Zum Aufbau des Grabes wurden 30 000 Kubikmeter Steine verwendet.

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