germania-magna-4Auf Kickstarter lief die Finanzierung eines neuen Kartenspiels „Germania Magna“ von Phalanx Games, das nun im Handel erschienen ist. – diese haben bereits Spiele wie „1994 Race to Rhine“ und „The Magnates“ veröffentlicht. Geschichte-Wissen hat die Möglichkeit erhalten, das Spiel zu testen – als Fazit bleibt dabei festzuhalten: Hat man das Spielsystem erst einmal verstanden, kann man taktieren, kämpfen und mitfiebern.

 

Das Spiel

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Germania Magna ist für 2 – 4 Spieler geeignet und ein Karten- und Würfelspiel. Die Spieler nehmen die Rolle eines Germanischen Stammes ein und kämpfen gemeinsam darum, römische Provinzen zu erobern. Indem man seine Truppen einsetzt (Speerkämpfer, Reiterei…) erhöht man die Stärke der angreifenden Germanen – wie stark die Römer sind, bleibt jedoch bis zum Kampf ungewiss. Gewinnt man einen Kampf, erhält man Ruhmespunkte – die eigenen Truppen sind deshalb aber noch nicht geschützt: Welche Truppen den Kampf überleben, muss man auswürfeln und kann so – im schlechtesten Fall – eine ganze Horde verlieren.

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Derjenige unter den Mitspielern der mit den meisten Soldaten angreift und gegen die Provinz den Sieg davonträgt, erhält im Verhältnis zu den anderen Spielern die meisten Ruhmespunkte. Wer nach 6 besiegten römischen Provinzen den meisten Ruhm auf sich vereint hat, gewinnt das Spiel. Dadurch entfaltet das Spiel große taktische Möglichkeiten. Denn untypisch ist es, dass die Spieler nicht gegeneinander kämpfen, sondern zusammen gegen einen Gegner. Da das Ziel dasselbe ist, derjenige aber am meisten Ruhm erlangt, der den höchsten Einsatz spielt, müssen die Spieler taktieren, welche Truppen sie einsetzen, schonen und opfern. Durch taktische Karten können zudem den Mitspielern Soldaten abgenommen oder vernichtet werden. Es bieten sich so zahllose Möglichkeiten, das Spiel zu bestreiten.

 

Eindrücke

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Germania Magna ist detailversessen gestaltet – die Grafiken sind hervorragend und vielfältig. Zwar sind die Karten etwas dünn und es lässt sich befürchten, dass diese leicht abgenutzt werden, ansonsten kann das Spiel aber voll überzeugen. In einer kompakten Schachtel finden überraschend viele Karten Platz.

Der Einstieg in das Spiel fällt leider anfangs etwas schwer – man muss die Karten sortieren und darf nur bestimmte Karten in ein Deck aufnehmen: Das nimmt Zeit in Anspruch. Auch dauert es, bis man tatsächlich das Spielprinzip verinnerlicht hat. Für taktische Finessen und Winkelzüge muss man die Karten kennen und das Spiel bereits mehrmals gespielt haben: Ansonsten kann eine Taktik durch eine unbekannte Karte völlig über den Haufen geworfen werden. Schön wäre zudem noch, wenn die Provinzen erklärt würden – so könnte man die dargestellten Grafiken und Namen einordnen und einen Bezug zur Geschichte herstellen.

Wenn aber die anfänglichen Hürden überwunden sind, macht das Spiel großen Spaß: Man hat viele taktische Freiheiten und kann gegenüber seinen Mitspielern hohe Risiken wagen. Durch die schöne Gestaltung des Spiels taucht man förmlich in die germanischen Kämpfe ein. Ein Dank an dieser Stelle übrigens an Carl und Verena, die das Spiel bis in die frühen Morgenstunden mitgetestet haben!

 

Bewertung

7 von 10 Punkten

Positiv:

  • Detailversessene, schöne Gestaltung
  • Große taktische Möglichkeiten
  • Jede Karte schließt mit einem Zitat

 

Negativ:

  • Anfänglich hohe Hürden
  • Manche Karten könnten besser erklärt werden, um einen historischen Bezug herzustellen

 

 

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