Mitt Romney ist der offizielle Kandidat der Republikanischen Partei zur Präsidentschaftswahl 2012. Seiner Kür dieser Woche am Parteitag in Tampa ging ein monatelanger Kampf in den Primaries voraus. Er setzte sich dabei gegen Newt Gingrich (Initiator der konservativen Revolution gegen Bill Clinton), Rick Santorum und Rick Perry (Texas) durch. Romney war Gouverneur von Massachusetts und ist Gründer des Finanzinvestors Bain Capital. Trotz seiner aussagekräftigen Vita weht ihm jedoch vor allem aus Europa ein eisiger Wind ins Gesicht: Deutsche Medien zeichnen das Bild eines Finanzhais, der die Finanzkrise mitzuverantworten hat und abgehoben von der normalen Welt lebt.

Dass dieses Bild dem Kandidaten kaum gerecht wird, ist offensichtlich – Romney hat Stärken, die Amerika in seiner jetzigen Lage benötigt. Wir haben 10 Gründe gesammelt, die für einen Präsidenten Romney sprechen.

mittromney

Bild: Gage Skidmore [CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons


10 Gründe und Argumente, die für Mitt Romney als zukünftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten sprechen:

01: „Die Wirtschaft sei der Politik überlegen, Politiker seien die Lakaien der Topmanager und Banker“ – solche Äußerungen hörte man nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrisen an allen Orten. Schuld daran war auch, dass viele Politiker nicht das Fachwissen und die Ausbildung hatten, um die komplizierten Vorgänge in der Privat- und Bankenwirtschaft zu verstehen. Mitt Romney hat dieses Wissen. Er hat Bain Capital aufgebaut und lange Jahre mit den mächtigsten Wirtschaftsführern zusammengearbeitet. Diese Erfahrungen werden ihm helfen, die Interessen des Staates gegen die der Privatwirtschaft zu behaupten. 

02: Barack Obama hat nach seiner Wahl 2008 versprochen, die Spaltung zu überwinden, die durch die Politik George W. Bushs eingesetzt hatte. Das Gegenteil war in den vergangenen Jahren der Fall: Obama hat es nicht vermocht, ein konstruktives Fundament der Zusammenarbeit mit den Republikanern zu schaffen. Wo er einen wollte, hat er gespalten. Mit Ideologieprojekten wie Medicare, die er um jeden Willen durchsetzte, hat er jede Partnerschaft mit den Republikanern unmöglich gemacht. Mitt Romney ist es jedoch zuzutrauen, dass er diese grundlegende Spaltung überwinden bzw. jedenfalls vermindern kann. Er ist nicht ideologiefixiert und kein Hardliner. Barack Obama selbst wurde zur Hassperson in vielen Teilen der amerikanischen Gesellschaft. Selbst bei einer Wiederwahl wird der Ideologiekampf der Republikaner und Demokraten unverändert heftig weitergehen.

03: Paul Ryan. Der mögliche Vizepräsident ist profilierter Finanzpolitiker und hat mit seinen Plänen zur Sanierung des Staatshaushaltes große Zustimmung geerntet. Er hat den Mut und das Geschick das Staatsdefizit anzugehen.

04: Romney hat Regierungserfahrung – er war Gouverneur von Massachusetts und hat die olympischen Winterspiele in Salt Lake City organisiert. Durch diese Zeit in Verbindung mit seiner Tätigkeit in der Privatwirtschaft ist er weit erfahrener als Barack Obama, der vor seiner Wahl als Professor und Senator gearbeitet hatte.

05: Oben wurde es bereits erwähnt: Romney hat keine ideologischen Scheuklappen. In seiner Zeit als Gouverneur hat er auch demokratische Positionen vertreten.

06: Romney ist mormonischen Glaubens – seine Religiosität spricht er zwar im Wahlkampf kaum an, doch spricht sie für einen starken Wertekanon Romneys.

07: Obama kann mit seiner Rhetorik und seinem Auftreten seine Zuhörer begeistern – er ist ein Ausnahmetalent. Rhetorik sollte jedoch nicht überbewertet werden. Romney ist kein Selbstdarsteller, was ihn wiederum glaubhaft macht.

08: Die Obama-Präsidentschaft zeichnete sich vor allem duch eine Gesetzgebungsblockade aus – selbst Projekte wie die Reduzierung von Kartoffelprodukten in Schulkantinen konnten nicht durchgesetzt werden. Die Blockade ist der Unbeliebtheit Obamas geschuldet (Spaltung). 

09: Persönliche Angriffe richten sich vor allem gegen das Vermögen Romneys: Er ist mehrfacher Multimillionär. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass die Tradition politischer Dynastien in Amerika verbreitet ist. Auch der jugendliche John F. Kennedy stammte aus einer der reichsten und mächtigsten Familien Amerikas. Zudem kann Romneys Reichtum dessen Unabhängigkeit bewahren (man denke nur an den deutschen ex-Kanzler Gerhard Schröder)

10: Ann Romney hat beim Nominierungsparteitag der Republikaner bewiesen: Sie kann die Rolle der First Lady ausfüllen. Romneys Frau kann somit eine wichtige Stütze für ihren Mann bei einer möglichen Präsidentschaft werden.

 

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