Über die Schekelesch wissen wir weit weniger als über die Schardana, Peleset, Danuna oder auch Tjeker. Sie werden in den Berichten von Ramses III. und in den Texten aus Ugarit nur nebenher erwähnt, obwohl sie wohl eine der auch militärisch wichtigeren Bestandteile der Seevölker darstellten.
Unter Pharao Merenptah, dem Nachfolger von Ramses II., tauchen sie zum ersten Mal in den Berichten auf, als sie um 1220 v.Chr. zusammen mit „allen“ Libyern und großen Kontingenten der Ekwesch (= „Aqi-wascha“ / Ahhijawa?), der Turischa und der Schardana das westliche Delta angriffen. Meschwesch, „Leute von der Insel Kos“ in der Ägäis und aus Lykien in Anatolien stellten dabei weitere Abteilungen der Angreifer.
In der Schlacht von Sais konnte Merenptah den Ansturm abwehren, mehrere tausend der Gegner töten und im Tempel von Karnak eine triumphierende Inschrift hinterlassen.
Ramses III. hat zwar 40 Jahre später erneut über die Seevölker gesiegt, aber der Sieg war wohl so knapp, dass er es z.B. den Philistern erlauben musste, sich in ägyptischen Städten in Palästina nieder zu lassen. Im Papyrus Harris wird interessanterweise darüber hinaus berichtet, dass Ramses III. auch diverse Seevölkergruppen als Garnisonen beschäftigte. Ob immer ganz freiwillig, sei der Phantasie des Lesers überlassen; Dor beispielsweise, später als „Stadt der Tjeker“ bezeichnet, könnte eine dieser „Garnisonen“ gewesen sein. Auch die Schekelesch waren möglicherweise in der Position, von Ramses III. die Ansiedlung in einer äygptischen Stadt zu fordern, woraufhin Ramses III. diese Besatzung als „Garnison“ bezeichnete.
Schekelesch, Ekwesch und Schardana verbindet, dass sie in der Inschrift in Karnak, mit der Ramses III. seinen Sieg über die Seevölker glorifiziert, als „beschnitten“ bezeichnet werden, was auf einen nahöstlichen kulturellen Hintergrund aller drei Seevölker hindeutet. Wie aber bei der Analyse der möglichen kulturellen Wurzeln der Schardana bereits deutlich wurde, könnte es ebenso sein, dass ein Volk z.B. aus dem Ägäisbereich stammt, eine Zeitlang im Nahen Osten lebte und dabei nahöstliche Praktiken wie die Beschneidung übernahm. Von den Schekelesch wissen wir weit weniger als von den Schardana, weil sie in Karnak nur am Rande erwähnt werden, so dass wir hier über eine Abstammung aus dem Ägäisraum noch mehr spekulieren müssen als bei den Schardana. Möglicherweise sind jedoch Ekwesch, Schardana und Schekelesch mindestens einen Teil des Weges nach Ägypten zusammen gezogen. Wir können in Karnak jedoch erkennen, wie die Schekelesch ausgesehen haben:
Zu ihrer Tracht gehörten textile Kopfbedeckungen und ein Medaillon auf der Brust. Sie waren meist bartlos, kämpften mit zwei Speeren bzw. einem Speer und einer Lanze, einem Schwert und einem Rundschild. Zieht man die Informationen der Merenptah-Inschrift in Medinet Habu hinzu, könnte es sein, dass die Schekelsch wie die Schardana auch Hörnerhelme trugen, nur im Unterschied zu den Schardana hatten die Schekelesch zusätzlich zu den Hörnern knopfförmige Aufsätze an der Spitze ihrer Helme.
Wie bei den Tjekern/Sikelern auch haben viele über die Namensähnlichkeit der Schekelesch mit den sizilischen Ureinwohnern vom Volk der „Sikuler“ gerätselt. Möglicherweise sind Schekelesch nach der Niederlage gegen Ramses III. nicht nur Richtung Levante gezogen (in diesem Fall zurückgezogen), sondern es haben sich auch Teile des Volkes Richtung Westen bewegt und sich auf Sizilien niedergelassen. Bei den Schekelsch deutet jedoch noch weniger als bei den Sikelern darauf hin, dass diese These richtig ist.
Da im frühen 11.Jh.v.Chr. in einem ägyptischen Text zuerst die Städte der sog. „Philister-Pentapolis“ genannt werden und dann der Reihe nach die Völker der Schardana, Schekelesch und Philister, wurde schon spekuliert, dass alle drei Völker sich in den fünf Städten niederließen, die in der Bibel als „Städte der Philister“ bezeichnet werden (Askalon, Aschdod, Gaza, Gath und Ekron). Die im „Reisebericht des Wenamun“ aus dem 9.Jh.v.Chr. erwähnten „Schiffe der Schekelesch“ im Hafen von Byblos deuten darauf hin, dass an dieser Spekulation was dran sein könnte. Wo genau die Schekelesch sich aber nun niederließen, ob bei den Philistern oder an der heute nordisraelischen Küste, bleibt unklar. Laut einer Publikation von Stern aus dem Jahr 2000 lässt sich die kulturelle Hinterlassenschaft der Schekelesch nicht von der der Philister unterscheiden.
Noch rätselhafter wie das Verbleiben der Schekelesch ist ihre Herkunft. Die Ähnlichkeiten mit den Schardana, Philistern und anderen deutet darauf hin, dass auch für die Schekelesch eine ägäische oder zumindest westanatolische Herkunft angenommen werden kann. Aufgrund der Namensähnlichkeit wurde auch schon angenommen, die Schekelesch stammten aus Sagalassos in Pisidien, einer südanatolischen Landschaft östlich an Karien anschließend, die für ihre kriegerischen Bewohner noch in der Perserzeit bekannt war. Beziehungen zwischen ägäischen Völkern im westlichen Kleinasien, Griechenland und Zypern sind theoretisch von Pisidien aus möglich. Die Schekelesch könnten also vielleicht nachträglich zum Seevölkersturm dazu gestoßen sein. Oder irgendwann zuvor nach Pisidien gewandert sein, eventuell aus Gebieten, die den Ursprungsgebieten der Schardana und Peleset benachbart waren. Womit wir wieder in Griechenland und/oder Westanatolien als Ursprungsgebiet gelandet wären…