Gandhi während des Salzmarsches 1930 mit Sarojini Naidu, einer indischen Dichterin und Politikerin
Gandhi während des Salzmarsches 1930 mit Sarojini Naidu, einer indischen Dichterin und Politikerin

Mahatma Gandhi war der Initiator der gewaltlosen Befreiung Indiens von der Kolonialherrschaft der Engländer.
Er hieß korrekt Mohandas Karamchand und wurde am 2. Oktober 1869 als viertes von vier Kindern in Porbandar in West-Gujarat/Indien geboren. Sein Vater war Premierminister vom Fürstenstaat Porbadar, der damals unter der Kontrolle von Großbritannien stand, das als Kolonialmacht ganz Indien beherrschte. Der Vater war auch Streitschlichter am Fürstengericht, was Gandhis Denken sicher beeinflusst hat. Die Familie gehörte zur Kaste der Kaufleute, also der Oberschicht. Die Gandhis waren Hindus der Richtung Vishnuismus. Gläubige dieser Religion glauben an ein höchstes Allwesen. Als Vishnus waren sie liberal anderen Richtungen oder Religionen gegenüber und betonten die Gewaltlosigkeit.

 

Im Alter von 13 Jahren wurde Gandhi mit der gleichaltrigen Kasturba Makthaji verheiratet. Sie stand bei seinen späteren Aktionen immer aktiv an seiner Seite. Die beiden bekamen 5 Kinder, das erste mit 16 Jahren. Gandhi stellte sich später gegen Kinderehen allgemein.

 

Von 1888 bis 1891 studierte Gandhi in London Jura. In der Zeit wurde er auch Vegetarier. Nebenbei beschäftigte er sich mit anderen Religionen.
Zurück in Indien wurde er Rechtsanwalt zuerst in Bombay, später in seiner Heimat Gujarat. Korruption war in diesen Kreisen üblich; Gandhi lehnte sie strikt ab. 1893 übernahm er Aufgaben in Pretoria/Südafrika. Inder wurden dort als Menschen zweiter Klasse angesehen. Er begann sich für ihre Rechte einzusetzen und wurde wieder Anwalt. Gandhi entwickelte hohe ethische Prinzipien und vertrat sie in vielen Aktivitäten in der Öffentlichkeit. Im Land gab es große Spannungen mit und unter den Volksstämmen. Gandhi aber vertrat zivilen Ungehorsam da, wo er meinte, das Recht durchsetzen zu müssen.

 

Ab 1914 wieder in Indien, wurde er 1915 Mitglied der Partei „Indian National Congress“ (bis 1934). Er begann, eine Bewegung zu organisieren, die sich durch Gewaltlosigkeit, Furchtlosigkeit, Desinteresse am Materiellen und für eine Unabhängigkeit des Landes einsetzte. Ab 1919 organisierte er gewaltlose Streiks gegen die Kolonialregierung und Boykotts gegen Importwaren. Ab 1921 kleidete er sich wie die Ärmsten. 1922 bis 1924 saß er im Gefängnis, weil eine Kampagne in Gewalt ausgeufert war. Ab 1928 stand die Unabhängigkeit von Großbritannien auf Gandhis Programm. Berühmt wurde der „Salzmarsch“ von 1930 gegen bestimmte Steuern. 1932 unternahm Gandhi einen Hungerstreik. Die unendlich vielen Gegenaktionen gegen die Briten, die er auslöste, führten schließlich zur Unabhängigkeit Indiens am 3.6.1947.

 

Gandhi starb 1948 durch das Attentat eines Nationalisten.

 

Cover_100 MenschenDieser Artikel ist dem Buch 100 Menschen von Bedeutung entnommen. Das Buch wurde von Matthis Mertens und Ludger Hecking verfasst. Es ist unter der ISBN 9783746063591 im Buchhandel erhältlich. Die E-Book Version kann auf Amazon erworben werden. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Webseite des Buches und auf Facebook.

 

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