Entwicklung der Polis

In der Entstehung der Polis bewegen wir uns von der protogeometrischen Zeit bis zur geometrischen Periode vor, die man zwischen 700 und 900 v.Chr. ansetzt. Wie die Stadt im Detail entstand, liegt weitgehend im Dunkeln. Die Form der Zusammenstellung kleinerer Siedlungseinheiten in ein zusammenhängendes Ganzes, der Polis, heißt im Griechischen Synoikismos, wobei man hier mehr auf den rechtlichen Aspekt der zentralen Verwaltung mehr Wert legen muss als auch organisches Zusammenwachsen. Die Stadt entsteht nicht einfach im leeren Raum, einher geht eine Zunahme der Bevölkerung, eine Intensivierung der Landwirtschaft und des Güterverkehrs und wirkt auf ihren weiteren Ausbau zurück. Doch sind die politischen Institutionen solcher Gebilde wahrscheinlich noch bedeutsamer als ihre wirtschaftlichen Verflechtungen, waren doch die Städte zunächst einmal weitgehend autark, wenn man einmal von der Einfuhr an Eisen absieht. Die entscheidenden Weichenstellung lag vielmehr in den Institutionen, die sich gegenüber dem Basileus behaupten mussten. Und dem Volk, dem Demos. Trotz der tatsächlichen Machtlosigkeit des Demos spielte er eine bedeutsame Rolle in der räumlichen Anordnung der Stadt: ganz im Gegensatz zu den christlich geprägten Ortschaften, deren Mittelpunkt üblicherweise die Kirche bildet, liegt im Zentrum der griechischen Polis die Agora, ursprünglich bloß Versammlungsort, später als Marktplatz gesäumt von Buden und Lädchen.
Recht spät zogen die Götter in die Städte ein. Ihr ursprünglicher Platz war die Natur. Ab einer gewissen Zeit errichtete man den Göttern einen Tempel, ursprünglich nur einen Altar. Die ältesten erhaltenen Tempelbauten gehören dem späten 8. Jahrhundert an, auch Homer spricht schon von Tempeln, etwa auf der Phäakeninsel. Gebaut waren diese Götterwohnungen aus Stein und Holz, in die Städte hielten sie ihren Einzug erst seit dem 7. Jahrhundert, wo meistens neben dem zentralen Versammlungsort, der Agora, ein Tempel errichtet wurde.
Poleis entstanden beinahe überall in Griechenland, ob auf dem Festland, den Kykladen oder den kleinasiatischen Küstengebieten. Ausnahmen bildeten Phokis und Lokris, dann auch Arkadien und Aitolien, allesamt mittelgriechische Landschaften, die an ihrer traditionellen ländlichen Lebensweise festhielten. 

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