Fall Gelb – Der deutsche Einmarsch in den Benelux Ländern

 

Teil I

Am 10.6.1940 begannen deutsche Truppen die Offensive im Westen gegen die Kriegsgegner Frankreich und Großbritannien. Sie überschritten dazu ohne Kriegserklärung die belgische, niederländische und luxemburgische Grenze. Vorausgegangen war aufgrund des deutschen Einmarsches in Polen und der nachfolgenden Kriegserklärung der alliierten Westmächte ein mehrmonatiger „Sitzkrieg“ an der deutsch-französischen Front, eine Phase des Abwartens, bei der sich beide Seiten auf den bevorstehenden möglichen Feldzug vorbereiteten. In den Planungen beider Seiten spielte von Beginn an die Haltung Belgiens aus strategischen Gründen eine herausragende Rolle. Während England und Frankreich eine Wiederholung des deutschen offensiven Vorgehens über belgisches Territorium wie 1914 fürchteten, waren die deutschen Überlegungen durch die Besorgnis bestimmt, das die Westmächte unter Mitwirkung oder sogar gegen den Willen Belgiens strategische Aufmarschpositionen gegen deutsche Industriegebiete für die weitere Kriegsführung besetzen könnten. Im folgenden wird die Vorgeschichte des deutschen Angriffs darlegen, wobei der Schwerpunkt sachbedingt auf Belgien gelegt wird.

1. Die Entwicklung bis zum Ausbruch des europäischen Krieges am 3.9.1939

Nach Beendigung des Ersten Weltkrieges und der Aufhebung seiner Neutralität 1919 orientierte sich Belgien zunächst außenpolitisch an Frankreich. Aufgrund des Versailler Vertrages erhielt Belgien vom Deutschen Reich die Gebiete von Eupen-Malmedy und Moresnet, außerdem das Mandat des Völkerbundes über die bislang deutsche Kolonie Ruanda-Urundi.
Noch im gleichen Jahr 1919 schloss Belgien eine Militärkonvention mit Frankreich ab und beteiligte sich im Rahmen dieses Abkommens ab 1923 auch an der Besetzung des Ruhrgebietes. In Jahr 1925 schloss es neben Frankreich, Großbritannien und anderen Ländern den Vertrag von Locarno mit dem Deutschen Reich, der die Unverletzlichkeit der bestehenden deutschen Westgrenze, d. h. auch der veränderten belgisch-deutschen Grenze als Folge des Ersten Weltkrieges garantierte.
Die durch Hitler von der deutschen Seite veranlasste Aufkündigung des Locarno-Vertrages in 1936, parallel zu seiner Verletzung durch die Besetzung des Rheinlandes, beendete das bisher bestehende westeuropäische Sicherheits- und Paktsystem. (1) Die Folge war, dass in den westeuropäischen Staaten nunmehr intensive Überlegungen einsetzten, welches Sicherheitssystem an Stelle der bisherigen Verträge treten könne, so auch in Belgien. (2) Die notwendige werdende Neuorientierung für Belgien vollzog König Leopold III., indem er 1936 nach der deutschen Aufkündigung des Locarno-Vertrages seinerseits die vertragliche Anlehnung an den Westen wieder aufgab, die bestehende Militärkonvention mit Frankreich kündigte und in der Folge Belgien für neutral erklärte. Das offizielle Signal hierzu setzte König Leopold III. in seiner Kabinettsrede am 14.10.1936, nachdem sich bereits in den bilateralen Gesprächen seit Juli 1936 gegenüber den bisherigen Verbündeten die belgische Kehrtwendung zur Neutralitätspolitik andeutete. (3) Belgien erklärte damit erneut außenpolitisch seine Neutralität, die es 1919 mit dem Versailler Vertrag, später ergänzt durch den Vertrag von Locarno, aufgegeben hatte.
Die veränderte belgische Position löste auch unmittelbar Diskussionen in den Abstimmungsgesprächen zwischen der französischen und britischen Regierung aus. In einer französisch-englischen Erklärung vom 24.4.1937 wurde als Folge der veränderten politischen Rahmenbedingungen gegenüber Belgien eine militärische (Beistands-) Erklärung für den Fall abgegeben, dass es von einem dritten Land, und hiermit war Deutschland gemeint, angegriffen wird. (4) Zugleich wurde der belgische Ausstieg aus dem Sicherheits- und Beistandssystem des Locarno-Vertrages durch Frankreich und England bestätigt, die Neutralität wurde nochmals offiziell durch die Erklärung anerkannt. (5)
Im Abstand von einigen Monaten, nämlich im Oktober 1937, erkannte auch das Deutsche Reich die Neutralität Belgiens im Zuge eines ausgetauschten Notenwechsel unter der allgemein üblichen außenpolitischen Bedingung und in Wiederholung der britisch-französischen Erklärung an, dass auch dritte Länder seine Neutralität beachten würden. (6)
Die nur im engen Kreis vorgetragenen persönlichen Überlegungen, (7) die sich bei Hitler aus der veränderten belgischen Position ergaben, fanden wenig später einen ersten Niederschlag im November 1937 im so genannten Hossbach-Protokoll. Hitler (8) führte danach in seinen strategischen Überlegungen aus, dass die deutsche Politik nunmehr künftig mit den beiden möglichen Gegnern England und Frankreich (9) zu rechnen habe. Ohne dass England helfend eingreifen würde, sei allerdings mit einem Durchmarsch Frankreichs durch Belgien und Holland nicht zu rechnen. Hitler betrachtete in dieser Phase die Lage gegenüber Großbritannien als ungeklärt und hoffte auf eine Interessenverständigung. Daraus folgerte er auch umgekehrt für die deutsche Seite, dass bei einem möglichen Konflikt mit Frankreich der deutsche Durchmarsch durch Belgien außerhalb jeder Betrachtung bleiben müsse. Dieses würde ansonsten nach den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges in jedem Fall die Feindschaft Englands direkt zur Folge haben. (10)
Die bei Hitler in dieser Phase noch vorherrschende Überlegung, Großbritannien in seine eigenen politischen Ziele bei der Ausweitung des deutschen Einflussgebietes einzubinden und eine Auseinandersetzung zu vermeiden, führte ihn also zu dem logischen Schluss, auch die belgische Neutralität in diesem Kontext unbedingt zu beachten. (11) Allerdings ist in seinen Ausführungen laut Hossbach-Protokoll bereits die strategische Überlegung offenbar, in einem künftigen deutschen Konflikt im Westen mit der Gefährdung der deutschen Westgrenze durch eine über belgisches Territorium vorgetragene Offensive konfrontiert werden zu können. Diese Überlegung Hitlers folgt historischen Vorgaben, da die deutschen Truppen 1914 in gleicher Weise über belgisches Territorium vorgegangen waren und ein Vorgehen Frankreichs südlich der belgischen Grenze als unwahrscheinlich und zu dieser Zeit als wenig Erfolg versprechend angesehen wurde.
Ein weiterer Hinweis auf Hitlers Einstellung zur Neutralität der kleineren europäischen Länder findet sich im weiteren Verlauf am 21.1.1939 in einer Unterredung mit dem tschechoslowakischen Außenminister Chvalkowsky. Hitler führte ihm gegenüber aus, dass die Stärke der holländischen und dänischen Armee nicht in ihnen selbst liegen würde, sondern in dem Wissen der Welt um die absolute Neutralität der Staaten. Bei Belgien lägen allerdings die Dinge nach Auffassung anders, da dieses Land Abmachungen mit dem Generalstab Frankreich getroffen habe. (12)
Diese, die Neutralität nicht verletzenden Kontakte Belgiens zu den Westmächten, resultierten aus der Erfahrung des ersten Weltkrieges und der belgischen Befürchtung, die deutschen militärischen Pläne würden für einen Kriegsfall die Verletzung der belgischen Neutralität mit Gewissheit vorsehen. Dabei war zu berücksichtigen, dass die Besprechungen in der Realität und auch aus damaliger belgischer Sicht keinen offensiven Charakter sich trugen, sondern ausschließlich der Verteidigung des Landes im Fall eines deutschen Überfalls dienen sollten.
Bemerkenswert im Hossbach-Protokoll ist weiterhin der Hinweis Hitlers auf die „absolute“ Neutralität als Voraussetzung derselben. Dieses ist ein politisch ausfüllbarer und beliebig zu beurteilender Begriff. Daneben ist die Tatsache bemerkenswert, dass er bereits die Gespräche Belgiens mit den Westmächten (feste Absprachen zwischen den Generalstäben existierten tatsächlich nicht) als Verletzung der Neutralität ansah. Schließlich ist auf den vorherigen deutschen Bruch des Locarno-Vertrages als Grenz- und Sicherheitsgarantie zwischen beiden Ländern hinweisen, dessen vertraglich vorgesehene Kündigungsklauseln zunächst durch Deutschland nicht eingehalten worden waren, woraus sich die belgische Reaktion in der Folgezeit unmittelbar ergab. Während die Befürchtungen Belgiens gegenüber Deutschland einen realen Hintergrund in der Außenpolitik Deutschlands bis 1939 fanden (Österreich, Tschechoslowakei, Memelgebiet, Danzig), bestand für ähnliche Befürchtungen Belgiens den Westmächten gegenüber kein Anlass.

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1 Scheil, Fünf plus Zwei, S. 438, schreibt hierzu, dass die europäische Politik durch die Aufkündigung des Locarno-Vertrages wieder ihren gewohnten Gang aufnahm und zu den nationalen Eigeninteressen statt des Systems der kollektiven Sicherheit überging. Abgesehen von der damit verbundenen Banalisierung des deutschen Vertragsbruches ist der Schluss richtig, dass Belgien nur der Schritt zur Erklärung der Neutralität blieb, nachdem die Westmächte diesen Vorgang des Vertragsbruches hingenommen hatten. Falsch ist jedoch die Folgerung, dass Belgien mit der Annahme der Akzeptanzerklärungen sowohl der Westmächte als auch Deutschlands einen besonderen Status der „Unabhängigkeit“ selbst geschaffen habe. Die Akzeptanzerklärungen standen lediglich unter dem diplomatisch üblichen Vorbehalt der allseitigen Anerkennung. Im Übrigen konnten diese Akzeptanzerklärungen von der belgischen Seite nicht beeinflusst werden, die Einschränkung ging also von den beteiligten Großmächten aus. Die deutsche Note gab Belgien auch nicht einem Einmarsch preis, sondern setzte die vorherige Verletzung der Neutralität durch ein drittes Land bedingend voraus. Belgien war nicht „durch die Neutralitätserklärung“ zwischen die Fronten geraten, sondern in direkter Folge aufgrund seiner geographischen Lage und verursacht durch die deutsche Aufkündigung des Locarno-Paktes, siehe ebenda, S. 439 und 440.
2 HMSO, GS I, 616
3 HMSO, GS I, 616
4 HMSO, GS II, 157
5 HMSO, GS I, 623
6 Der Notenwechsel vom 13.10.1937 ist abgedruckt in ADAP, V, Nr. 475.
7 Die Ausführungen sollten für Hitler testamentarischen Charakter im Falle eines Ablebens entwickeln, sie wurden im engsten Kreis vorgetragen; Hitler soll dabei von dem vorausgehenden Mussolini-Besuch und dessen außenpolitischen Erfolgen stark beeindruckt gewesen sein, vgl. Hoßbach, Wehrmacht, S. 188.
8 Hitler hatte am 4.2.1938 den Oberbefehl über die Führung der Wehrmacht übernommen, zu den Auswirkungen Warlimont, Wehrmacht, S. 27.
9 Diese Linie Hitlers , die Haltung gegenüber den so bezeichneten „Hassgegnern“ England und Frankreich im Hoßbach – Protokoll, findet sich bestätigend ein zweites Mal auch in der Ansprache gegenüber den Wehrmachtsbefehlshabern vom 22.8.1939 kurz vor Ausbruch des Krieges, vgl. IMT, XXII, S. 502. Ferner zum Beispiel im Gespräch mit Ciano, IMT, III, 255. Die Bedeutung seiner Ausführungen für Hitler selbst lässt sich aus dem Verweis auf Friedrich den Großen und Bismarck schließen; auch deren Handlungen seien von großem Risiko und großer Schnelligkeit in der Durchführung geprägt gewesen. Mit seinen nachfolgenden Entscheidungen sah sich wohl Hitler in einer direkten Linie, vgl. Hoßbach, Wehrmacht, S. 188.
10 IMT, XXV, 402 ff., 386-PS. Die Ausführungen sollen für den Teilnehmerkreis überraschend gekommen sein, selbst für Göring, was Hoßbach aus seinem spontanen Vorschlag in der Diskussion schließt, das „Spanien-Unternehmen“ einzustellen, vgl. Hoßbach, Wehrmacht, S. 191. Hoßbach deutet auch die Diskussionsbeiträge als glatte Ablehnung der außenpolitischen Pläne durch die Heeresführung. Blomberg, Fritsch und von Neurath waren innerhalb von drei Monaten verabschiedet. Zum Inhalt führt Neurath aus: „ Die Aufzeichnung über den Inhalt dieser Ansprache ist … aus dem so genannten Hoßbach-Protokoll, fünf Tage nach der Ansprache im Auszug aus einer zwei- oder dreistündigen Rede aus dem Gedächtnis gemacht worden. Wenn diese von Hitler in dieser langen Rede vorgetragenen Pläne auch keinen konkreten Inhalt hatten und die verschiedenen Möglichkeiten zuließen, war doch für mich zu erkennen, dass die Gesamttendenz seiner Pläne aggressiver Natur waren.“ Neurath, Fritsch und Beck besprachen etwas zwei Tage danach, was sie unternehmen konnten, um „Hitler umzustimmen“, vgl. IMT, XVI, S. 699-701.
11 Die zum Beispiel bei Kluge, Hoßbach-Niederschrift, vorgetragenen Einwände gegen die Echtheit der im Nürnberger Tribunal zum Beweis zugelassenen Abschrift des Protokolls sind sowohl in juristischer als auch in historischer Hinsicht irrelevant. Unter beiden Aspekten fügt sich die Abschrift des Protokolls, auch unter Beachtung aller möglichen Ungenauigkeiten im Detail und der möglichen Fehlerhaftigkeit in den wiedergegebenen Formulierungen Hitlers, in eine ganze Reihe von Dokumenten ein, die die Überlegungen Hitlers in der Eskalationspolitik bis zum Ausbruch des Krieges am 1.9.1939 wiedergeben. Zudem ist diese Kritik für den hier dargestellten Zusammenhang in der Einstellung Hitlers zur Neutralität der Beneluxländer nicht einschlägig. Zur Entstehung der Hoßbach-Niederschrift vgl. Bußmann, VfZ 1968, S. 373.
12 IMT, VII, 237

IMT: Internationales Militärtribunal Nürnberg, Blaue Bände
HMSO, GS: Butler, Grand Strategy, Volume I-VI
ADAP: Akten zur Auswärtigen Deutschen Politik
AA: Auswärtiges Amt, Dokumente zum Kriegsausbruch

 

Teil II

Parallel zu den außenpolitischen Entwicklungen und fortlaufenden territorialen Ansprüchen Deutschlands entschied das britische Kabinett im Februar 1939, die begonnenen Stabsgespräche mit Frankreich nunmehr auch auf die Möglichkeit auszudehnen, dass Belgien und möglicherweise auch das Gebiet der Niederlande in einen Kriegsfall verwickelt werden würden. Eine britische Annäherung an die niederländische Regierung in dieser Frage fand allerdings noch nicht statt, die zunächst kontaktierte belgische Regierung wies wegen ihrer bekundeten Neutralität das Angebot auf Stabsgespräche zurück. Diese belgische Zurückweisung war aus Sicht der Westmächte schwer verständlich, ging man doch davon aus, dass Belgien im Kriegsfall unter Beteiligung Deutschlands zu irgendeinem Zeitpunkt mit hoher Wahrscheinlichkeit um Hilfe aufgrund einer deutschen Bedrohung nachsuchen würde. Die Effektivität dieser Hilfe würde aber vom Stand und der Qualität der alliierten militärischen Vorbereitung für diesen Fall abhängen. (1)

Währenddessen ließ die belgische Regierung durch ihren Botschafter vorsorglich in Berlin mitteilen, dass die britisch-französische Besprechungen auch den Fall der Hilfeleistung für Belgien im Fall einer deutschen Neutralitätsverletzung betrafen. Die Auskunft wurde mit der auf Beruhigung zielenden Bemerkung an die deutsche Seite verbunden, die belgische Politik der Neutralität sei unverändert, Paris und London hätten nichts Neues gefordert und nichts Neues erhalten. (2) Belgien versicherte somit, dass keine die Neutralität verletzenden Absprachen mit den Westmächten bestehen würden.
Mit der Frage des belgischen Territoriums befassten sich auch die britisch-französischen Militärkonsultationen vom 24.4. bis 4.5.1939, die das Szenario eines Kriegs mit Deutschland vor dem Hintergrund der verschärften politischen Lage und der deutsch-polnischen Konfrontation zum Gegenstand hatten. Die militärischen operativen Überlegungen gingen von einem deutschen Einfall in Belgien aus, auf den die Westmächte zu reagieren hatten. (3)

Eine weitere Verschärfung der politischen Lage trat ein, nachdem Polen und Großbritannien ein Beistandsabkommen schlossen. Am 28.4.1939 erfolgte als Reaktion auf das polnisch-britische Abkommen eine ablehnende Denkschrift der deutschen Regierung. (4) Deutschland kündigt in der Folge, wobei der britisch-polnische Schritt als Begründung verwendet wurde, seinen ursprünglich auf 10 Jahre laufenden Nichtangriffspakt mit Polen.
In dieser verschärften politischen Lage beschäftigte sich nun auch am 2.5.1939 der englisch-französische Verbindungsstab für den Kriegsfall erstmals konkret und weitergehend mit dem Szenario eines deutschen militärischen Vormarsches durch Belgien analog zu den Geschehnissen des Ersten Weltkrieges. Als Verteidigungslinie wurde den Gesprächen die Maas von Namur bis Lüttich und weiter vom Albert-Kanal bis Antwerpen angenommen. Die Möglichkeit des belgischen Widerstandes gegen den deutschen Einmarsch würde nach der alliierten Einschätzung entscheidend auf einer raschen Unterstützung der belgischen Armee durch die alliierten Truppen beruhen, um den deutschen Vormarsch frühzeitig aufzuhalten. Westlich dieser bezeichneten Linie Namur-Antwerpen bis zur Schelde würde dagegen der Aufbau einer starken Widerstandslinie kaum möglich sein. Damit musste im ungünstigsten Fall mit dem Verlust großer Teile Belgiens bei einer deutschen Offensive gerechnet werden, sofern die rechtzeitige und angemessene alliierte militärische Vorbereitung keine schnelle Hilfe ermöglichen würde. (5)

Auf deutscher Seite wurde die von Chamberlain bereits am 31.3.1939 im Unterhaus abgegebene Beistandserklärung an Polen als britischer Einkreisungsversuch verstanden, als vorläufiger Versuch, (6) den deutschen Expansionsdrang gegen die Nachbarstaaten einzudämmen. (7) Auf die deutsche Anfrage, ob sich Belgien entsprechend der von US-Präsidenten Roosevelt angeregten Zusicherung durch Deutschland bedroht fühle oder Roosevelt Belgien zu dem Vorschlag einer der deutschen Negativerklärung bezüglich einer Bedrohung Belgiens veranlasst habe, (8) antwortet die belgische Regierung mit einer Negierung der Fragen. (9)

Hitlers Überlegungen zu einem europäischen Konflikt entwickelten sich unterdessen weiter. Sie waren veranlasst durch seine feste Absicht, die aus deutscher Sicht polnische Frage bis zum Herbst des Jahres 1939 nunmehr auch in Ansehung der britischen Beistandserklärung zu lösen. Vom 23.5.1939 stammt das so genannte Schmundt-Protokoll, betreffend die Hitler-Rede vor den Befehlshabern der Wehrmacht. (10)
Ihre Vorgeschichte, der Zeitpunkt dieser Rede und ihr Inhalt sind unmittelbar verknüpft mit der Beistandsverpflichtung Englands für Polen, wie sich auch aus dem Protokoll nachweisen lässt. Hitler zweifelte nunmehr grundsätzlich (11) – und das ist eine wesentliche Kehrtwendung zu den Ausführungen im Hoßbach-Protokoll sieben Monate zuvor – an der Möglichkeit einer friedlichen Einigung mit England über seine inzwischen formulierten deutschen Gebietsansprüche in Europa. Hitler folgert daraus, dass es notwendig sei, sich auf diese mögliche Auseinandersetzung mit England vorzubereiten, die in Folge seiner Ansprüche gegen Polen nicht mehr auszuschließen sei. England könne nach seiner Auffassung Deutschland nicht „mit wenigen kraftvollen Streichen erledigen“. Somit wäre es für England ist entscheidend, den Krieg möglichst nahe an das Ruhrgebiet heranzutragen. Der Besitz des Ruhrgebietes ist nach Hitlers Schlussfolgerung entscheidend für die Dauer des möglichen deutschen Widerstandes, somit müssten präventiv die holländischen und belgischen Luftstützpunkte zum Schutz des Ruhrgebietes militärisch besetzt werden. Hitlers Ausführungen im Schmundt-Protokoll dazu:

„Auf Neutralitäts-Erklärungen kann nichts gegeben werden. Wollen Frankreich/England es beim Krieg Deutschland/Polen zu einer Auseinandersetzung kommen lassen, dann werden sie Holland/Belgien in ihrer Neutralität unterstützen und Befestigungen bauen lassen, um sie dann schließlich zum Mitgehen zu zwingen. Belgien/Holland werden, wenn auch protestierend, dem Druck nachgeben. Wir müssen daher, wenn bei einem polnischen Krieg England eingreifen will, blitzartig Holland angreifen. Erstrebenswert ist es, eine neue Verteidigungslinie auf holländischem Gebiet bis zur Zuider-See zu gewinnen. …Es besteht kein Zweifel, dass der überraschende Überfall zu einer schnellen Lösung führen kann. Anzustreben bleibt, dem Gegner zu Beginn einen oder den vernichtenden Schlag beizubringen. Hierbei spielen Recht oder Unrecht oder Verträge keine Rolle. Das ist nur möglich, wenn man nicht durch Polen in einen Krieg mit England hineinschlittert. Vorzubereiten ist der lange Krieg neben dem überraschenden Überfall. Das Heer hat die Positionen in Besitz zu nehmen, die für die Flotte und die Luftwaffe wichtig sind. Gelingt es, Holland und Belgien zu besetzen und zu sichern, sowie Frankreich zu schlagen, dann ist die Basis für einen erfolgreichen Krieg gegen England geschaffen.“ (12)

Auffällig sind Hitlers eher wirre Ausführungen über die Kriegsführung im Westen. Völlig unklar bleibt dagegen, ob er nun eher einen langen oder einen schnellen Krieg in dem beschriebenen Fall erwartet. Eindeutig ist aber seine Befürchtung in Bezug auf die grundsätzlich mögliche Verwicklung Englands in eine deutsch-polnische Auseinandersetzung, die sich zu diesem Zeitpunkt aus den unmittelbar vorlaufenden Veränderungen der politischen Lage im April 1939 ergab. Damit war England zum möglichen deutschen Gegner erklärt worden, wie es sich aus den Folgen der britischen Beistandsverpflichtung aus der deutsch-polnischen Konfrontation ergeben musste. Zugleich hatte Hitler klargestellt, dass er sich auch von den Westmächten kaum noch von der Realisierung seiner polnischen Pläne abbringen lassen würde. (13) Gleichwohl hatte er noch keine Vorstellung davon, wie es im Einzelnen gelingen könnte, „den Westen anzufallen“. (14)
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1 HMSO, GS II, 157
2 ADAP, VI, S. 143 vom 31.3.1939
3 AA Nr. 6, S. 16-18. Die Intervention sollte im „Falle eines Bedarfes“ beginnen, die Luftstreitkräfte sollten „in allererster Linie gegen vorrückende deutsche Kolonnen“ eingesetzt werden, ohne Rücksicht darauf, welche Tiefe die alliierte Intervention erreichen könne. Während nach alliierter Auffassung eine „Begegnungsschlacht in den belgischen Ebenen“ vermieden werden sollte, die ebenfalls ein deutsches Vorrücken voraussetzt, soll sofern zeitlich machbar die „Verteidigung“ gegen deutsche Truppen mindestens an der Schelde oder dem Albert-Kanal organisiert werden. Nur zeitlich folgend ist die Bemerkung verständlich, die Niederlande und Belgien würden dann (nach vorhergehender deutscher Neutralitätsverletzung und Abwehr eines Angriffes) eine Aufmarschbasis für eine Offensive gegen Deutschland bilden. Alle diese Bemerkungen stehen unter dem Vorbehalt, dass die „Aussichten einer Intervention in Belgien“ ungewiss seien. Sie setzt nämlich die deutsche Offensive in Belgien oder den belgischen Kriegseintritt voraus. Vgl. ebenda, S. 18. Interessant ist der englische Hinweis, das die Bereitstellung von Truppen für ein Expeditionskorps erst in 18 Monaten abgeschlossen sein könne.
4 IMT, III, 247
5 HMSO, GS II, 158
6 ADAP, VI, S. 153 vom 3.4.1939
7 ADAP, VI, S. 56 vom 21.3.1939
8 ADAP, VI, S. 220, Anfrage an mehrere Länder vom 17.4.1939
9 ADAP, VI, S. 257, Zusammenstellung der Antworten aller angefragten Länder vom 22.4.1939
10 IMT, XXXVII, 546 ff., 079-L
11 Auch wenn Hitler zugleich noch die Idee vorschwebte, den Angriff auf Polen unter Vermeidung eines Konfliktes mit den Westmächten führen zu können. Was ihm dabei vorschwebte, war ein auf den Osten begrenzter Konflikt, ein „Erster Schlesischer Krieg“, vgl. Weber, Hitler-Stalin-Pakt, S. 144 mit weiteren Quellen.
12 IMT, XXXVII, 547, 079-L
13 Müller, Heer, S. 406
14 Vgl. Weber, Hitler-Stalin-Pakt, S. 144. Für den Krieg mit Großbritannien befahl Hitler, eine Studiengruppe zu bilden und die Rüstungsprogramme darauf bis 1943/44 abzustimmen, vgl. ebenda, S. 145.

 

Teil III

Welche Relevanz hatten nun diese Überlegungen Hitlers für die nächste Zeit, wie realistisch war das beschriebene Szenario eines Krieges im Westen, der nach den bereits geäußerten Gedankengängen Belgien einbeziehen mußte? In der Besprechung war Milch für die Luftwaffe anwesend. Er führt später vor dem IMT aus, in der Besprechung habe sich Hitler den Entschluss verdeutlicht, die Frage des polnischen Korridors und der Arrondierung des Lebensraumes im Osten „so oder so lösen“ zu wollen. Jede weitere Besprechung über diese Thesen, auch der Teilnehmer untereinander, wurde verboten.(1)

Ein weiterer Teilnehmer war Raeder für die Kriegsmarine, er kannte bis zum IMT die Niederschrift Schmundts nach eigenen Angaben nicht. Der Sinn der Rede Hitlers soll dagegen Raeder unklar geblieben sein, was bei der inhaltlich unbestrittenen Protokollierung Schmundts unglaubwürdig (2) und vielmehr vor dem interessengebundenen Hintergrund seiner Anklage vor dem IMT zu werten ist. Allen Beteiligten musste die bevorstehende Konfrontation mit Polen klar gewesen sein, auch der Operationsplan für den Fall Weiß war schließlich bereits verfasst. (3) Die Konfrontation mit Polen könnte dann nach diesem offen gelegten Kalkül Hitlers die Konfrontation mit England nach sich ziehen, und dieser Konfrontation war seiner Auffassung nach in der strategischen Lage Deutschlands vorsorglich mit einer Verletzung der erklärten Neutralität Belgiens und der Niederlande zu begegnen. Der machtpolitische Wandel hinterlässt hier auch seine Spuren in Hitlers Einstellung zur Neutralität im Fall der Niederlande. Sie sollte demnach ohne Bedenken gebrochen werden, obwohl bislang keinerlei Vorwürfe gegen die Niederlande auf nicht-neutrales Verhalten erhoben wurden.

Für die Wehrmachtsführung wurden der folgenden Zeit nun verschiedene Hinweise auf die steigende Wahrscheinlichkeit dieses von Hitler beschriebenen Szenarios in der Eskalationskette Polen-England-Belgien/Niederlande deutlich. Bereits vor der Ansprache im Mai 1939 hatte Hitler am 25.3.1939 den Oberkommandierenden des Heeres Brauchitsch wissen lassen, dass er Polen auch durch Waffengewalt zur Annahme seiner Forderungen zwingen wolle. (4) Der oben beschriebene Eindruck Milchs zum Schmundt-Protokoll wird hier durch die bereits zuvor erfolgte Unterrichtung Brauchitschs bestätigt. Einige Wochen später, am 3.7.1939 schreibt Brauchitsch in einem Brief an Raeder, dass bestimmte Marinemaßnahmen fallen gelassen werden sollen, um die Überraschung im Kriegsfall nicht zu gefährden. (5) Diese vorsorglichen Maßnahmen der Marine betrafen einen Kriegsfall mit Großbritannien. Am 2.8.1939 folgt ein Brief Keitels, dass die Marine wegen Fall Weiß (Krieg gegen Polen und nach Hitlers Kalkül damit auch möglicherweise gegen England) vorsorglich U-Boote in den Atlantik schicken solle. (6) Noch am 2.8.1939 erlässt Raeder gegenüber Dönitz auf Grundlage der Weisung für Fall Weiß die entsprechenden Befehle für die vorgesehenen Atlantik-Unterseeboote. Die Entscheidung über ihr Auslaufen sollte nach Raeders Befehlen voraussichtlich Mitte August 1939 (7) fallen, die Anweisung war bei einem Ausfallen der Operationen, spätestens jedoch am 1.10.1939 zu vernichten. (8)

Diese Vorgänge konkretisieren auch in den Überlegungen der Generalität die drohende Kriegsgefahr mit den Westmächten, in die nach Hitlers Kalkül im Sinne einer strategischen Prävention über kurz oder lang zum Schutz des Ruhrgebietes auch die neutralen Staaten hineingezogen werden müssen.

In Berlin fanden unterdessen im Sommer 1939 noch vor Kriegsausbruch politische Überlegungen über den geeigneten diplomatischen Weg statt, die belgische Regierung damit überraschend zu konfrontieren, dass nach deutschen Nachrichten zwischen der belgischen und französischen Armee Gesprächskontakte bestünden, um die Reaktion Belgiens hierüber aufzunehmen. Für die Konfrontation wurde Graf Guillaume ausgewählt, der nach deutschen Informationen über beste Verbindungen zum belgischen König verfügen sollte. Seine Reaktion als überzeugter Anhänger der Unabhängigkeitspolitik ließ aber im Vermerk des Außenministeriums vermuten, dass er den Hinweis als deutschen Versuch der Diskreditierung der belgischen Politik, nicht dagegen als Eingeständnis der Existenz solcher Beziehungen aufnahm. Er betonte entschieden, dass der belgische König eine solche neutralitätsverletzende Politik nicht zulassen würde. (9) Auch der belgische Kriegsminister Denis dementierte am 27.6.1939 mit seinem militärischen Ehrenwort solche Beziehungen. Seit der Neutralitätserklärung des belgischen Königs und zuvor seit 1935 habe es keine Gespräche mit dem Generalstab Frankreichs mehr gegeben. Das deutsche Außenministerium glaubte dieser Versicherung, allerdings mit dem Hinweis, dass die deutsche Aufmerksamkeit sich in dieser Frage nicht vermindern dürfe. (10)

In einem weiteren Fall telegrafierte der deutsche Botschafter in Paris am 21.7.1939 den Inhalt einer Unterredung mit seinem belgischen Kollegen in Frankreich über den Besuch des Präsidenten Lebrun in Brüssel. Der belgische König habe anlässlich des Besuchs erneut die absolute und nach allen Seiten strikte Neutralität seines Landes zum Ausdruck gebracht; der belgische Botschafter fügte hinzu, dass dieses die Auffassung jedes ernsthaften Politikers in Belgien angesichts der bedrohlichen Krisenlage in Europa sei. (11)
Dennoch irritierte die im Juli 1939 in Belgien laufende anti-deutsche Pressekampagne (insbesondere im Fall Abetz) die deutsche Regierung, so dass das Außenministerium den belgischen Botschafter zu einer Unterredung einbestellte und ihm die Schriftwechsel zwischen der deutschen und französischen Regierung im polnischen Konflikt erläuterte. (12) Der belgische Botschafter konterte mit entsprechend harschen anti-belgischen Berichten des Völkischen Beobachters, der die belgische Haltung unberechtigt in Zweifel zog. Die belgische Regierung habe im Übrigen die eigene Presse bereits in dieser Angelegenheit offen kritisiert. (13)

Vom 11.8. bis 13.8.1939 erfolgten Besprechungen zwischen Hitler, Ribbentrop und Ciano über die europäische Krisenlage. (14) Hitler führte aus, dass Polen in jedem Fall auf der Seite der Gegner Deutschlands und Italiens stehe. Daher könne eine schnelle Liquidierung Polens (15) im Hinblick auf die unvermeidlich kommende Auseinandersetzung mit den westlichen Demokratien nur von Vorteil sein. Ganz allgemein sei es überhaupt das Beste, so führte er weiter aus, wenn die seiner Ansicht nach falschen Neutralen einer nach dem anderen liquidiert werden würden. Die Achsenmächte sollten sich dabei gegenseitig den Rücken decken. Für Italien sei Jugoslawien gemäß Hitler einer dieser falschen Neutralen. Hitler führte weiter aus, die Frage Danzig müsse bis Ende August gelöst werden. Er sei entschlossen, die Gelegenheit der nächsten politischen Provokation in Gestalt eines deutschen Ultimatums zu benutzen. (16)
Zum einen stellt der Inhalt dieser Rede Hitlers Verhältnis zur Neutralität dritter Staaten klar, sie unterliegt nunmehr seiner persönlichen Bewertung von „falsch“ und richtig, eine Ergänzung seiner früheren Äußerungen zur unbedingten, „absoluten“ Neutralität. Hitler bekräftigte in seinem nun nachhaltig auch auf außenpolitischer Ebene vorgetragenen Kalkül kriegerischer Szenarien, dass einem Beistandsfall Großbritanniens (gegenüber Polen) die dann notwendige Verletzung der niederländischen und belgischen Neutralität durch Deutschland erfolgen würde. (17) Sowohl Hitler als auch Ribbentrop gaben Ciano in den Gesprächen ihre feste Meinung zur Kenntnis, dass Großbritannien letztlich doch vor einer Kriegserklärung zurückschrecken würde. Würde dieser Umstand erwartungswidrig jedoch nicht eintreten, würden die Westmächte mit Sicherheit von Deutschland in einem schnellen Krieg geschlagen werden.

Diese Überlegungen im Ciano-Gespräch ergänzte Hitler am 14.8.1939 vor Brauchitsch und Halder auf dem Obersalzberg. Grundsätzlich erwarte er eine Neutralität Hollands für den bevorstehenden Konflikt mit den Westmächten, falls die Westmächte gegen seine Einschätzung doch den Bündnisfall mit Polen bei dem bevorstehenden deutschen Angriff einlösen würden. Für Belgien äußerte er die Erwartung, dass es versuchen würde, neutral zu bleiben, da ansonsten Belgien zu einem Kriegsschauplatz werden würde. Ein Teil der „jüdisch-französisch versippten Bevölkerung“ könne allerdings in eine andere Richtung ziehen, solange „Kanonen nicht sprechen“. Auch wenn die Westmächte die Neutralität der Niederlande, Belgiens und Luxemburgs brechen würden, sei ein schneller Erfolg zur Entlastung der militärischen Lage Polens jedoch aussichtslos. (18)
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1 IMT, IX, 58
2 IMT, XIV, 48
3 Die Spitzen des OKH trugen Hitler am 23.5.1939 anlässlich der Besprechung den Aufmarsch- und Operationsplan gegen Polen vor, vgl. Warlimont, Wehrmacht, S. 37. Am Vortag war der „Stahlpakt“ mit Italien unterzeichnet worden.
4 IMT, XXXVIII, S. 274 sowie Müller, Heer, S. 390. Luftwaffe und Marine wurden wenig später informiert, vgl auch Krausnick, Vorgeschichte, S. 374. Der Nachtrag zur jahresüblichen Weisung für die Kriegsvorbereitung der Wehrmacht vom 3.4.1939 trug schon die Bezeichnung „Fall Weiß“, IMT, XXXIV, S. 388. Wie für Hitler üblich, trug sie zwar den Vorbehalt politischer Entwicklungen für die Angriffsentscheidung, wurde aber wie in anderen Fällen auch Realität. Er ließ jedoch gegenüber Brauchitsch keinen Zweifel daran, dass er Polen mit Waffengewalt zur Annahme seiner Forderungen zwingen wolle, falls nicht bis zum Spätsommer eine Einigung auf diplomatischen Wege erzielt werden würde, vgl. Warlimont, Wehrmacht, S. 34.
5 IMT, III, 146
6 IMT, III, 253
7 Vgl SKL KTB I, S. 4 vom 15.8.1939 zu den gesamten durchzuführenden Maßnahmen für Fall Weiss. Danach sollten am 19.8.1939 insgesamt 14 U-Boote in den Atlantik auslaufen, daneben zwei Panzerschiffe am 21.8 und 25.8.1939
8 IMT, XIV, 81
9 ADAP, VI, S. 594-595 vom 12.6.1939
10 ADAP, VI, S. 668 vom 27.6.1939
11 ADAP, VI, S. 799 vom 21.7.1939
12 ADAP, VI, S. 801 vom 21.7.1939
13 ADAP, VI, S. 803 vom 22.7.1939
14 IMT, III, 255
15 Ciano faßt das Ergebnis wie folgt zusammen: „He has decided to strike, and strike he will”, Ciano, Diaries, S. 119, vom 12.8.1939.
16 IMT, III, 147
17 Weber, Hitler-Stalin-Pakt, S. 247, spricht in diesem Zusammenhang von der Ausbreitung Hitlers Kriegsphantasien vor Ciano: Die Sowjetunion bleibe neutral, die Westmächte belassen es bei theatralischen Gesten und Italien deckt die südliche Flanke. Seine Überlegungen trug er anhand einer großen Generalstabskarte vor, wobei Ciano sich überrascht vom scheinbar feststehenden Kriegsausbruch durch feststehende deutsche Operationen gegen Polen zeigte. Entsprechend gab es erhebliche Differenzen mit Ciano, die sich auch im Streit über die Herausgabe eines Kommuniques über das Treffen zeigten.
18 Vgl. Halder, Tagebuch vom 14.8.1939, Band 1, S. 9 f.

 

Mit Dank an den Autor silesia

 

 

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