Wenn ich mich nicht irre, kam der Befehl zur Selbstversenkung von der SKL, eventuell sogar über die Botschaft in Montevideo. Nachdem Langsdorff die Schäden berichtete und falschen Meldungen über schwere Einheiten am Ausgang des Rio de la Plata aufgesessen war. Munition war ebenso bereits knapp.
Die beste Alternative wäre wohl gewesen, dem befreundeten Argentinien den Kauf der "Spee" anzubieten, evtl, sogar zu schenken. Ähnlich also wie den Türken die Goeben im ersten Weltkrieg.
Wie gesagt, völlig undenkbar. Die Bismarck war voll gefechtsfähig und hatte wenige Tage vorher 2 britische Schlachtschiffe ausgeschaltet, und zwar das größte und das modernste. Das hätte ja erneut gelingen können und die See sich beruhigen, damit das Ruder repariert oder weggesprengt hätte werden können. Bismarck war dazu nur wenige Stunden Marschfahrt vom Schutz der Luftwaffe entfernt.Katarina Ke hat geschrieben:Lütjens hatte nicht den Mut, den Briten zu signalisieren: "Wir sprengen das Schiff und gehen in Gefangenschaft".
Die "Spee" war ein Handelsstörer, allein schon der Bauart nach (sehr große Reichweite, eher dünne Panzerung und kleine Rohrzahl, dafür große Geschütze). Gebaut um in den Weiten der Weltmeere gegen Nachschubverkehr vorzugehen. Für Gefechte mit Kreuzern war vorgesehen, die Gegner mit der überlegenen Artillerie auf Distanz zu halten und nachts zu verschwinden. Da keine Handelsschiffe gesichtet wurden, musste Langsdorff annehmen, dass er einer feindlichen Kampfgruppe in die Arme gelaufen war.