Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Teils, teils. Neben einigen Fortschritten schaut's in vielen anderen Bereichen zappenduster aus; selbst wenn man Extreme wie Belarus außer Acht lässt.
Renegat hat geschrieben:Wieder statische Antwort, ohne nach den Gründen zu fragen.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Was sind denn deiner Meinung nach die Gründe?
Das Hauptproblem sehe ich in der unterschiedlichen Verteilung von industriellen/Verwaltungs-Zentren, denn dort sind die Arbeitsplätze, kommt Geld rein, was wiederum Nachfrage schafft.
Auf dem Land gibt es immer weniger Arbeitsplätze, seit die jüngste industrielle Revolution auch in die Landwirtschaft Einzug gehalten hat.
Renegat hat geschrieben:Wie kommst du darauf? Meistens ist der Mittelweg der richtige. Dazu braucht man den Dialog aber auch die Fähigkeit zum Kompromiß.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Die radikale Idee von der Abschaffung der Nationalstaaten und einer Implementierung der VSvE bzw. eines Europas der Regionen, hat mit einem Mittelweg nichts zu tun.
Ach Titus, du verstehst mich einfach nicht.
Ich gucke langfristig sowohl nach hinten als auch nach vorne. Das Europa der Regionen könnte ein visionäres Ziel sein, der Weg dahin ist lang, das ist mir schon klar.
Renegat hat geschrieben:
Was ist denn deine Alternative zur EU?
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Die EU geht ja bekanntermaßen auf die EGKS zurück, die u.a. auf der Idee des Liberalen Internationalismus fußt -Wohlstandsmehrung durch Freihandel.
Eine Idee, die ich grundsätzlich begrüße.
Allein durch die wirtschaftliche Verstrickung miteinander ist eine Kriegsgefahr weitestgehend gebannt.
Eine gemeinsame Währung ist nur für wirtschaftlich kompatible Staaten sinnvoll -also zz für NL, D, Ö, LUX, Finnland. Frankreich ist ein Wackelkandidat, ebenso Irland; ein reformiertes Norditalien, dessen Wirtschaftskraft so manchen Teil Deutschlands übersteigt, ebenfalls. Italien als Ganzes ist jedoch mit dem Euro überfordert -kein Land der EU ist wirtschaftlich derartig zweigeteilt.
Die übrigen EU-Staaten sind mit dem Euro überfordert.
Ich will eine EU als lose Vereinigung von autonomen Nationalstaaten, die dort zusammenarbeitet, wo es auch Sinn macht. Wirtschaftspolitik habe ich bereits angesprochen; gemeinsame Sicherheits- und Außenpolitik sind weitere Breiche für eine übergeordnete europäische Ebene.
Ich will keinen Brüssler Zentralismus, der in kleinste Bereiche von EU-Bürern hineinregiert, ich will, dass bestehende Verträge eingehalten werden und ich will, dass bei wichtigen richtungsweisenden Entscheidungen (z.B. ESM, z.B. Lissabonvertrag) auf europäischer Ebene die Bev. eingebunden wird.
Interessant, so weit auseinander sind wir doch gar nicht.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Ich will eine EU als lose Vereinigung von autonomen Nationalstaaten, die dort zusammenarbeitet, wo es auch Sinn macht. Wirtschaftspolitik habe ich bereits angesprochen; gemeinsame Sicherheits- und Außenpolitik sind weitere Breiche für eine übergeordnete europäische Ebene.
Ich bin für eine EU als Vereinigung von autonomen Regionen, die in bestimmten Bereichen demokratisch verbindlich zusammenarbeitet, z.B. Wirtschaft, Verteidigung, Außen, evtl. Bildung. Barbarossa und ich hatten irgendwo im Laufe dieses Threads angefangen, die einzelnen Ressorts zu diskutieren und zu verteilen. Schade, dass du dich daran nicht beteiligt hast.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Ich will keinen Brüssler Zentralismus, der in kleinste Bereiche von EU-Bürern hineinregiert, ich will, dass bestehende Verträge eingehalten werden und ich will, dass bei wichtigen richtungsweisenden Entscheidungen (z.B. ESM, z.B. Lissabonvertrag) auf europäischer Ebene die Bev. eingebunden wird.
Kleinteiligen Brüssler Zentralismus will ich auch nicht, deshalb bin ich für eine klare Aufgabenstruktur, die demokratisch legitimiert sein muß.
Ich möchte z.B. bei der EU-Wahl wissen, wer wann was entscheidet und entspr. meine Wahl treffen.
Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Eine gemeinsame Währung ist nur für wirtschaftlich kompatible Staaten sinnvoll -also zz für NL, D, Ö, LUX, Finnland. Frankreich ist ein Wackelkandidat, ebenso Irland; ein reformiertes Norditalien, dessen Wirtschaftskraft so manchen Teil Deutschlands übersteigt, ebenfalls. Italien als Ganzes ist jedoch mit dem Euro überfordert -kein Land der EU ist wirtschaftlich derartig zweigeteilt.
Die übrigen EU-Staaten sind mit dem Euro überfordert.
Für diese Überforderung gibt es mehrere Gründe. Zum einen sind sie, wie einige Ostblockstaaten und Irland, noch nicht so lange dabei, so dass sie noch Zeit brauchen, um konkurrenzfähige Strukturen aufzubauen.
Italien ist ein gutes Beispiel für ein weiteres Problem, du kannst genausogut Teile Ds nehmen. Dort haben wir agrarisch geprägtes Hinterland. Das alimentieren wir in D und I national und auf EU-Ebene. Große Teile Griechenlands und Spaniens kann man vielleicht auch so bezeichnen. Mit Agrarprodukten kommt man bei den derzeitigen teils oligarchen Handelsketten nur schwer zu einer chancengerechten Marktstruktur.
Wenn man agrarisches Hinterland nicht solidarisch unterstützt, verstärkt sich das Reichtumsgefälle und Gefälle führt zu Migration. Das wäre selbst ohne den Euro bei frei schwankenden Wechselkursen nicht anders, da brauchst du nur in die Dritte-Weltstaaten zu gucken. Außer der Opec fällt mir auf Anhieb kein Rohstoffkartell ein, dazu sind es zu viele Marktteitnehmer. Bei den Industrieprodukten sind stabile, gut auskömmliche Preise viel einfacher durchzusetzen, da braucht es noch nicht mal verbotene Kartellabsprachen wie bei den Bierbrauern, da reicht schlichte Marktbeobachtung.