Re: 3. November 1918: Beginn der Novemberrevolution in Kiel
Verfasst: 05.12.2018, 13:59
Arbeiter- u. Soldatenrat vs. Räterepublik
Das Verhältnis bzw. den Unterschied zwischen den Arbeiter- u. Soldatenräten und den Räterepubliken scheint auf den ersten Blick schwer zu durchschauen zu sein, denn beide hatten die Sowjets (Sowjet = Rat) in Sowjetrussland zum Vorbild.
In Russland bildeten sich im Zuge der Februarrevolution 1917 zunächst überall Arbeiter- und Soldatenräte und es gab eine Zeit der Mehrparteienherrschaft in den Sowjets, in denen u. a. Menschewiki (Sozialdemokraten) und Bolschwiki (Kommunisten) zusammenregierten. Daneben regierte noch die Duma (das Parlament), die die provisorische Regierung unter Lwow und dann unter Kerenski einsetzte. Sowjets und Duma übten in dieser Zeit eine Art Doppelherrschaft aus.
Dies änderte sich im Zuge der Oktoberrevolution 1917, als die nach Alleinherrschaft strebenden Kommunsten nach massiver Unterstützung durch das Deutsche Kaiserreich die Macht an sich rissen.
Ähnlich war es zunächst in Deutschland nach der Novemberrevolution 1918. Der erste Arbeiter- u. Soldatenrat bildete sich am 4. November 1918 in Kiel. Im Laufe der Novemberrevolution bildeten sich neben der eigentlichen Reichsregierung überall in Deutschland solche Räte, wobei diese meist durch die Sozialdemokraten als die ohnehin zahlenmäßig stärkste Partei dominiert wurden. Daneben waren aber auch Mitglieder der 1917 aus dem linken Flügel der SPD entstandenen USPD und ab der Jahreswende 1918/19 auch Verteter der Ende Dezember 1918 aus dem linken Flügel der USPD hervorgegangenen KPD in den Räten vertreten. Während die Sozialdemokraten (zw. 1917-1919 MSPD = Mehrheits-SPD) Verfechter der parlamentarischen Demokratie waren, strebten USPD und KPD ein Rätesystem nach sowjetrussischem Vorbild an. Dies führte zu Konflikten zwischen beiden Lagern, die in blutigen Auseinandersetzungen mündeten, denn sowohl der Spartakusaufstand im Januar 1919, wie auch die durch die radikalen Linken gegründeten Räterepubliken wurden durch die MSPD-geführte Reichsregierung mit militärischen Mitteln niedergeschlagen.
Das Verhältnis bzw. den Unterschied zwischen den Arbeiter- u. Soldatenräten und den Räterepubliken scheint auf den ersten Blick schwer zu durchschauen zu sein, denn beide hatten die Sowjets (Sowjet = Rat) in Sowjetrussland zum Vorbild.
In Russland bildeten sich im Zuge der Februarrevolution 1917 zunächst überall Arbeiter- und Soldatenräte und es gab eine Zeit der Mehrparteienherrschaft in den Sowjets, in denen u. a. Menschewiki (Sozialdemokraten) und Bolschwiki (Kommunisten) zusammenregierten. Daneben regierte noch die Duma (das Parlament), die die provisorische Regierung unter Lwow und dann unter Kerenski einsetzte. Sowjets und Duma übten in dieser Zeit eine Art Doppelherrschaft aus.
Dies änderte sich im Zuge der Oktoberrevolution 1917, als die nach Alleinherrschaft strebenden Kommunsten nach massiver Unterstützung durch das Deutsche Kaiserreich die Macht an sich rissen.
Ähnlich war es zunächst in Deutschland nach der Novemberrevolution 1918. Der erste Arbeiter- u. Soldatenrat bildete sich am 4. November 1918 in Kiel. Im Laufe der Novemberrevolution bildeten sich neben der eigentlichen Reichsregierung überall in Deutschland solche Räte, wobei diese meist durch die Sozialdemokraten als die ohnehin zahlenmäßig stärkste Partei dominiert wurden. Daneben waren aber auch Mitglieder der 1917 aus dem linken Flügel der SPD entstandenen USPD und ab der Jahreswende 1918/19 auch Verteter der Ende Dezember 1918 aus dem linken Flügel der USPD hervorgegangenen KPD in den Räten vertreten. Während die Sozialdemokraten (zw. 1917-1919 MSPD = Mehrheits-SPD) Verfechter der parlamentarischen Demokratie waren, strebten USPD und KPD ein Rätesystem nach sowjetrussischem Vorbild an. Dies führte zu Konflikten zwischen beiden Lagern, die in blutigen Auseinandersetzungen mündeten, denn sowohl der Spartakusaufstand im Januar 1919, wie auch die durch die radikalen Linken gegründeten Räterepubliken wurden durch die MSPD-geführte Reichsregierung mit militärischen Mitteln niedergeschlagen.