Mittelalter

Die Wissenschaft hat die Zeitläufe der Geschichte bisher in vier Epochen eingeteilt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Übergänge nicht abrupt erfolgen, sondern fließende Überschneidungen von dem einen zum anderen Zeitabschnitt erkennbar sind. Als Beispiel soll hier die germanische Völkerwanderung erwähnt werden. Sie begann um 300 n.Chr. und wird bereits dem Mittelalter zugeordnet, obwohl von der Geschichtsschreibung der Beginn des Mittelalters auf die Zeit um 400 bis 700 n.Chr. festgelegt wurde.

Um das Bild abzurunden, sollen die vier Epochen noch einmal erwähnt werden.

  • Die 1. Epoche ist die Frühgeschichte oder auch Urgeschichte, die auf die Zeit bis 4000 v.Chr. festgelegt ist.
  • Für das Altertum, der 2. Epoche, wird die Zeit von 4000 v.Chr. bis etwa um 400 bis 700 n.Chr. mit Beginn des Mittelalters bestimmt.
  • In der 3. Epoche befindet sich das Mittelalter vom 6. – 15. Jh. mit den Teil-Epochen Frühes Mittelalter oder Frühmittelalter 6. – 10./11. Jh.; Mittelalter 5. – 13. Jh.; Hochmittelalter 10. – 13. Jh.; Spätmittelalter 14. – 15. Jh.
  • Die 4. Epoche ist die Neuzeit, die im 15. – 16. Jh. begann und bis in die Gegenwart reicht.

Der Übergang vom Altertum in das Mittelalter war geprägt von Veränderungen der alten politischen und kulturellen Systeme. In dieser Zeit erfolgte die Christianisierung in mehreren europäischen Regionen und es entwickelte sich so etwas wie eine politische Grundordnung. In der Zeit nach dem 10. Jh. kam es im Wirtschaftsleben, in der Wissenschaft und Kultur zu einem merklichen Aufschwung.

 

Frühes Mittelalter

Im Frühen Mittelalter vollzog sich die Teilung Europas in einen christlichen, in einen islamischen und in einen orthodoxen Teil.

Ereignisreich waren die Jahre um 300 n. Chr. durch den sogenannten „Hunneneinbruch“ und die germanische Völkerwanderung.

Die Bezeichnung Hunnen ist ein Sammelbegriff für Reitervölker, die aus dem asiatischen Raum stammten, aber eher nomadisch und nicht sesshaft waren. Über die Herkunft der Hunnen ist wenig bekannt und ihre Ethnie in der modernen Wissenschaft umstritten.

Noch vor Einbruch der Hunnen begann die Völkerwanderung der germanischen Gruppen in Mittel- und Südeuropa, vor allem im nördlichen Mittelmeerraum.

 

Mittelalter

5. – 9. Jahrhundert mit Übergang in das 11. – 13. Jahrhundert

Vandalen in Nordafrika; Burgunderreich in den Westalpen; Niederlage der Hunnen im Kampf gegen die Römer und Westgoten; Ende des weströmischen Reiches um 476 – 480; Entwicklung des Feudalismus (Gesellschafts- und Wirtschaftsform); Vernichtung des Thüringer-, Burgunder-, Vandalen- und Westgotenreiches; Langobardenreich (germanisches Königreich), gegründet 568 in Italien und im Jahre 774 Vernichtung durch Karl den Großen; Beginn der Missionierung; Beginn der Wikingereinfälle (nordische Krieger aus dem Nord- und Ostseeraum); Stadtgründungen in Süd- und Westdeutschland, z.B. Neuss, Köln, Trier und Xanten; Dorfhandwerk in den Villikationen.

565 – 1025

Entstehung der mittelalterlichen Welt

900 – 1254

Von der Entstehung des Deutschen Reiches bis zum Ende der Stauferzeit

 

Hochmittelalter

Im Hochmittelalter nahm die Bevölkerungszahl zu. Das war begünstigt durch die Fortschritte in der Landwirtschaft. Ansatzweise war zu erkennen, dass sich das Bildungswesen entwickelte und nicht mehr nur dem Klerus vorbehalten war. Außerdem kam es in dieser Epoche zu Auseinandersetzungen zwischen weltlicher und geistlicher Macht, mit einer langsamen Loslösung.

10. – 13. Jahrhundert

Entstehung des Deutschen Reiches; Abwanderung der Handwerker in die Städte; Schisma zwischen der lateinischen und der griechischen Kirche; Anspruch der Päpste auf Eingriffsrechte in weltlichen Angelegenheiten; Canossa 1077; Beginn der Kreuzzüge; Chinesen-Buchdruck 11. Jh.; Entfaltung des Städtewesens 11.-12. Jh.; Bildung der Zünfte; 200 Städte in Süd- und Westdeutschland um 1150; Gründung des Deutschen Ordens; Dschingis Khan; Magna Charta 1215; Gründung des Rheinischen Bundes.

 

Spätmittelalter

Die Geschichtsforschung legt in die Zeit um 1300 eine Zeit der Krisen, insbesondere wurden Klimaveränderungen festgestellt.

14. – 15. Jahrhundert

15. Jh. – Übergang in die Frühe Neuzeit

 

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