Wie könnte eine Landkarte Europas in Zukunft aussehen? Werden die Nationen letztlich zerfallen und wird sich Europa regionalisieren?
Und hat die EU eine Zukunft (Stichwort: Brexid, EU-Skepsis in Ungarn, Polen usw.)?
Was meint ihr?

Moderator: Barbarossa
Auf Europa bezogen:snoerch hat geschrieben:Interessant auch Deine Meinung, dass so etwas wie ein Zusammengehörigkeitsgefühl nur über die Medien transportiert werden könne - da ist wohl was Wahres dran
Das ist in weiten Teilen leider durchaus so. Vielleicht sogar eine notwendige Phase zur Findung einer neuen, alten Identität. Trifft für Tschechien, Polen, Ungarn, die baltischen Staaten zu, letztere mussten und müssen auch erst lernen, mit dem russischen Anteil an ihrer Geschichte und der verbliebenen russischstämmigen Bevölkerung umzugehen.snoerch hat geschrieben:Gerade die osteuropäischen Staaten setzen mehr auf Abschottung und wollen die eigene Identität stärker bewahren, als die Saaten, die schon länger Mitglied der EU sind, so meine Eindruck.
Schmaler Weg, einerseits den Menschen nicht die gerade erworbene Identität und Selbstbestimmung zu rauben hie und den angeblichen Notwendigkeiten der Anpassung, der neuen Fremdbestimmung dort.snoerch hat geschrieben:Denn sonst würden die Wege der Nationalstaaten auch heutzutage irgendwann wieder in einen europäischen Krieg führen, da bin ich sicher.
Jugoslawien hat es gezeigt, genauso wie momentan der Ukrainekonflikt: Zu starke nationale Bestrebungen enden irgendwann in bewaffneten Konflikten.
Soweit, so gut. Aber Schüler- und Studentenaustausch - das findet alles in der Kindheit und Jugendzeit bzw. als junge Erwachsene statt. Und außerdem - die wenigsten Menschen studieren und selbst ein Abitur betrachte ich nicht unbedingt als 'normal'. In späterer Zeit - also im Berufsleben gibt so etwas gar nicht mehr, falls man nicht gerade einen Beruf ausübt, bei dem man häufiger Kontakte mit dem Ausland hat. Ansonsten kommt man höchstens noch im Urlaub für ein paar Wochen im Jahr herum, falls man es sich das Reisen leisten kann. Auch das trifft nicht für jeden zu.Austausch, voneinander lernen in gegenseitigem Respekt, mit durchaus Wurzeln in der eigenen Kultur, ohne abzugrenzen- anders wird Europa nicht funktionieren. Eine Supra- nationales Europa-Bewusstsein neben der eigenen nationalen oder regionalen Identität zu entwickeln, müsste der Weg sein. Daran kann auch der Normalo mitwirken.
Über das Thema habe ich schon öfter nachgedacht und komme immer wieder zum gleichen Ergebnis. Ich würde die Sache nämlich längerfristig und umfassender betrachten....
Neuen Nationalismus und neue Kleinstaaterei braucht der Kontinent weniger denn je.
Phasen der Selbst- und Neufindung von Staaten und Nationen gab es in den Anfängen der damals EWG/ EG auch...
Ist das in Katalonien so? Die Separatisten haben keine 100 %ige Zustimmung, das heißt, ihr Vorgehen schneidet gleichzeitig in die verfassungsgemäßen Rechte derer ein, die keine Unabhängigkeit wünschen. Der Staat hat auch die Aufgabe diese Menschen zu schützen.Demokratie soll doch namentlich die ,,Herrschaft des Volkes'' sein. Aber was, wenn sich eine Volksgruppe gar nicht mehr zum ,,Volk'' zugehörig fühlt und diesem ein Autonomiestatus nicht mehr genügt? Und wie demokratisch ist ein Vorgehen, wie in Spanien?
Sorry für die späte Antwort, aber bei mir ist es zeitlich nicht immer einfach.Balduin hat geschrieben:Ich habe eine Frage an dich, snoerch: Die EU wird immer als Bürokratiemonster beschrieben, nur wie sollte man es anders machen? Die Institutionen haben ja eine gewaltige Aufgabe. Natürlich ist die Regulierung sehr stark, nur ohne geht es eben nicht. Eher ist es doch so, dass sehr viel Vertrauen verloren ging, als in den Krisen der letzten Jahre die Verträge faktisch ausgehebelt wurden (EZB).
Definitiv.Ruaidhri hat geschrieben:Mehr Autonomie, mehr Regionalisierung, und sei es grenzüberschreitend, prima. Neuen Nationalismus und neue Kleinstaaterei braucht der Kontinent weniger denn je.