Zur Eroberung des westlichen Alpengebietes veranlasste Augustus bereits 25 v.Chr. einen Feldzug gegen die keltischen Salasser. Ziel war es, die beiden wichtigen Alpenpässe Großer bzw. Kleiner Sankt Bernhard unter römische Kontrolle zu bringen.
16 v.Chr. wurde das östliche Alpengebiet, das damals selbständige Königreich Noricum, dem Römischen Reich wohl auf weitgehend friedlichem Wege angeschlossen.
Im Jahr 15 v.Chr. beauftragte Augustus seine Stiefsöhne Drusus und Tiberius damit, das zentrale Alpengebiet und das nördliche Alpenvorland zu unterwerfen. Anlass waren wiederholte Raubzüge der dort lebenden keltischen Stämme auf gallisches und sogar italisches Gebiet.
Von diesen groß angelegten Feldzügen, die literarisch recht gut dokumentiert sind, traten in den letzten Jahren auch archäologische Zeugnisse auf. Zum Beispiel wurden am Septimerpass südlich von Chur in Graubünden einige römische Schleuderbleie gefunden, die auf dortige Kämpfe zwischen Römern und Kelten im Zusammenhang mit diesem Feldzug schließen lassen.