Marcel Pilet-Golaz - Der "angepasste" Bundesrat aus der CH

Der zerstörerische Krieg von Hitler und seinen Schergen gegen Europa

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Orianne
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Marcel Pilet-Golaz geboren am 31. Dezember 1889 in Cossonay, Kanton Waadt in der Westschweiz Heimatort Château-d'Œx. Sohn des Edouard, Handelsagenten, Gemeinderatspräsident von Lausanne (1910) und Grossrats, und der Ella geb. Schenk. ∞ 1915 Mathilde Golaz, Tochter des Donat Golaz. 1912 Dr. iur. der Universität Lausanne. Anwalt. Major der Schweizer Armee.

Am 13.12.1928 wurde er als Nachfolger des Waadtländers Ernest Chuard in den Bundesrat gewählt; er leitete 1929 das Departement des Innern und 1930-39 das Post- und Eisenbahndepartement. 1930 richtete er das Amt für Elektrizitätswirtschaft, 1935 das eidg. Amt für Verkehr ein, das eine bessere Abstimmung der Verkehrsträger Schiene und Strasse gewährleisten sollte. Zur Föderung des Rundfunks erteilte er sechs nationalen Sendern eine Betriebskonzession. Als Departementschef von Post und Bahn sozusagen grösster Arbeitgeber des Landes, blieb Pilet-Golaz seiner sozialpolit. Linie treu, die ihm schon bei seiner Wahl 1928 die Feindseligkeit der Sozialdemokraten und einiger Linksfreisinnigen eingebracht hatte. So fand die deflationist. Politik seines kath.-konservativen Bundesratskollegen Jean-Marie Musy zur Sanierung der Staatsfinanzen seine Unterstützung.

Während seiner zweiten Amtszeit als Bundespräsident nach 1934 ersetzte Pilet-Golaz am 2.3.1940 Giuseppe Motta an der Spitze des Polit. Departements. In dieser Doppelfunktion war er mit der tiefen Verunsicherung konfrontiert, welche die Schweiz nach der Niederlage Frankreichs im Juni erfasste. Die mit den übrigen Bundesräten abgesprochene Rede, die er am 25.6.1940 hielt, sollte die Nation beruhigen. Seine ungeschickte Rhetorik und zweideutige Äusserungen über eine autoritäre Erneuerung der Demokratie lösten grosse Zweifel über seine Absichten aus, und Pilet-Golaz unternahm nichts, um diese Missverständnisse zu klären. Der Empfang von Vertretern der Nationalen Bewegung der Schweiz, die offen den Anschluss der Schweiz ans Dt. Reich forderten, am 10. und 14. Sept. desselben Jahres vergrösserte die Vorbehalte ihm gegenüber vielmehr noch, was seinem Ruf dauerhaft schadete. Meine Grossmutter aus der Schweiz erzählte mir, dass am Mittagstisch, wo sonst zu jener Zeit nie geredet wurde, ein Disput losging, die Urgrossmutter und der Urgrossvater und die schon grösseren Kinder fürchteten einen Anschluss an das III. Reich, Pilet-Golaz machte den Leuten mit seiner Rede Angst, und erinnerte sie an den 10 Mai 1940, als schon der Pferdewagen gepackt war. Viele Leute forderten real den Kopf von Pilet-Golaz, man solle ihn als Landesverräter öffentlich aufhängen, dabei bin auch ich überzeugt davon, dass er Defizite in der deutschen Sprache hatte, und es wirklich in seiner Rede zu Gegensätzlichkeiten kam, die zu Missverständnissen führten. Pilet-Golaz hatte sein Rücktrittsschreiben schon verfasst, aber seine Bundesratskollegen wollten ihn nicht ziehen lassen, da er seinen Arbeit sonst gut machte. Trotzdem trat er zurück, ich lasse dies unten schildern:

Pilez-Golat's Aufgabe war es, die bundesrätl. Politik der Neutralität umzusetzen. Er liess seine Kollegen zwar nicht an der engen Beziehung teilhaben, die er zum dt. Minister in Bern unterhielt, aber seine Haltung während der akuten diplomat. Krise im Juli 1940 nach Gefechten zwischen der Luftwaffe und Schweizer Jagdfliegern und seine Stellungnahmen zu den wiederholten Beschwerden des Reichs gegen die Schweizer Presse oder bei Wirtschaftsverhandlungen mit Deutschland lassen keine Zweifel an seinem Willen aufkommen, die Unabhängigkeit und das Gebiet der ab Nov. 1942 von den Achsenmächten eingeschlossenen Schweiz zu verteidigen. Allerdings schien P. zumindest bis Herbst 1942 von einem Sieg Deutschlands überzeugt gewesen zu sein. Die unvorsichtige Ausdrucksweise, die wohl aus Berechnung erfolgte, vermochte Berlin mehrfach zu täuschen, sowohl bezüglich der Entschlossenheit seiner demokrat. Überzeugung wie auch seiner Absicht, die absolute Neutralität der Schweiz zu wahren. 1943 griff die Deutschschweizer Presse Befürchtungen auf, die im Bundeshaus kursierten; einige Artikel rückten Pilez-Golats Haltung in die Nähe jener von Bundesrat Arthur Hoffmann, der sich 1917 bei dem Versuch, zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln, kompromittiert hatte und zurücktreten musste. Besonders schädigend für Pilez-Golat' Ansehen war der Vergleich mit dem von ihm wenig geschätzten General Henri Guisan, der ebenfalls aus der Waadt stammte. Der Vertrauensverlust in der Öffentlichkeit führte im Dez. 1944 zu Pilet-Golaz' Rücktritt, nachdem die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Moskau gescheitert war. Pilet-Golaz' Aufgabe war es, die bundesrätl. Politik der Neutralität umzusetzen. Er liess seine Kollegen zwar nicht an der engen Beziehung teilhaben, die er zum dt. Minister in Bern unterhielt, aber seine Haltung während der akuten diplomat. Krise im Juli 1940 nach Gefechten zwischen der Luftwaffe und Schweizer Jagdfliegern und seine Stellungnahmen zu den wiederholten Beschwerden des Reichs gegen die Schweizer Presse oder bei Wirtschaftsverhandlungen mit Deutschland lassen keine Zweifel an seinem Willen aufkommen, die Unabhängigkeit und das Gebiet der ab Nov. 1942 von den Achsenmächten eingeschlossenen Schweiz zu verteidigen. Allerdings schien Pilez-Gola zumindest bis Herbst 1942 von einem Sieg Deutschlands überzeugt gewesen zu sein. Die unvorsichtige Ausdrucksweise, die wohl aus Berechnung erfolgte, vermochte Berlin mehrfach zu täuschen, sowohl bezüglich der Entschlossenheit seiner demokrat. Überzeugung wie auch seiner Absicht, die absolute Neutralität der Schweiz zu wahren. 1943 griff die Deutschschweizer Presse Befürchtungen auf, die im Bundeshaus kursierten; einige Artikel rückten Pilet-Golaz's Haltung in die Nähe jener von Bundesrat Arthur Hoffmann, der sich 1917 bei dem Versuch, zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln, kompromittiert hatte und zurücktreten musste. Besonders schädigend für Pilet-Golaz' Ansehen war der Vergleich mit dem von ihm wenig geschätzten General Henri Guisan, der ebenfalls aus der Waadt stammte. Der Vertrauensverlust in der Öffentlichkeit führte im Dez. 1944 zu P.' Aufgabe war es, die bundesrätl. Politik der Neutralität umzusetzen. Er liess seine Kollegen zwar nicht an der engen Beziehung teilhaben, die er zum dt. Minister in Bern unterhielt, aber seine Haltung während der akuten diplomat. Krise im Juli 1940 nach Gefechten zwischen der Luftwaffe und Schweizer Jagdfliegern und seine Stellungnahmen zu den wiederholten Beschwerden des Reichs gegen die Schweizer Presse oder bei Wirtschaftsverhandlungen mit Deutschland lassen keine Zweifel an seinem Willen aufkommen, die Unabhängigkeit und das Gebiet der ab Nov. 1942 von den Achsenmächten eingeschlossenen Schweiz zu verteidigen. Allerdings schien Pilet-Golaz zumindest bis Herbst 1942 von einem Sieg Deutschlands überzeugt gewesen zu sein. Die unvorsichtige Ausdrucksweise, die wohl aus Berechnung erfolgte, vermochte Berlin mehrfach zu täuschen, sowohl bezüglich der Entschlossenheit seiner demokrat. Überzeugung wie auch seiner Absicht, die absolute Neutralität der Schweiz zu wahren. 1943 griff die Deutschschweizer Presse Befürchtungen auf, die im Bundeshaus kursierten; einige Artikel rückten P.s Haltung in die Nähe jener von Bundesrat Arthur Hoffmann, der sich 1917 bei dem Versuch, zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln, kompromittiert hatte und zurücktreten musste. Besonders schädigend für P.' Ansehen war der Vergleich mit dem von ihm wenig geschätzten General Henri Guisan, der ebenfalls aus der Waadt stammte. Der Vertrauensverlust in der Öffentlichkeit führte im Dez. 1944 zu Pilet-Golaz' Rücktritt, nachdem die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Moskau gescheitert war. P. zog sich auf sein Anwesen in Essertines-sur-Rolle zurück. Auf eine Veröffentlichung seiner Memoiren verzichtete er, ebenso auf jeden Versuch, seine Politik zu verteidigen.' Rücktritt, nachdem die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Moskau gescheitert war. Pilet-Gola' Aufgabe war es, die bundesrätl. Politik der Neutralität umzusetzen. Er liess seine Kollegen zwar nicht an der engen Beziehung teilhaben, die er zum dt. Minister in Bern unterhielt, aber seine Haltung während der akuten diplomat. Krise im Juli 1940 nach Gefechten zwischen der Luftwaffe und Schweizer Jagdfliegern und seine Stellungnahmen zu den wiederholten Beschwerden des Reichs gegen die Schweizer Presse oder bei Wirtschaftsverhandlungen mit Deutschland lassen keine Zweifel an seinem Willen aufkommen, die Unabhängigkeit und das Gebiet der ab Nov. 1942 von den Achsenmächten eingeschlossenen Schweiz zu verteidigen. Allerdings schien Pilet-Golaz zumindest bis Herbst 1942 von einem Sieg Deutschlands überzeugt gewesen zu sein. Die unvorsichtige Ausdrucksweise, die wohl aus Berechnung erfolgte, vermochte Berlin mehrfach zu täuschen, sowohl bezüglich der Entschlossenheit seiner demokrat. Überzeugung wie auch seiner Absicht, die absolute Neutralität der Schweiz zu wahren. 1943 griff die Deutschschweizer Presse Befürchtungen auf, die im Bundeshaus kursierten; einige Artikel rückten Pilet-Golaz's Haltung in die Nähe jener von Bundesrat Arthur Hoffmann, der sich 1917 bei dem Versuch, zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln, kompromittiert hatte und zurücktreten musste. Besonders schädigend für Pilet-Golaz' Ansehen war der Vergleich mit dem von ihm wenig geschätzten General Henri Guisan, der ebenfalls aus der Waadt stammte. Der Vertrauensverlust in der Öffentlichkeit führte im Dez. 1944 zu Pilet-Golaz' Rücktritt, nachdem die Wiederaufnahme der Beziehungen zu Moskau gescheitert war. Pilet-Golaz. zog sich auf sein Anwesen in Essertines-sur-Rolle zurück. Auf eine Veröffentlichung seiner Memoiren verzichtete er, ebenso auf jeden Versuch, seine Politik zu verteidigen. zog sich auf sein Anwesen in Essertines-sur-Rolle zurück. Auf eine Veröffentlichung seiner Memoiren verzichtete er, ebenso auf jeden Versuch, seine Politik zu verteidigen. zog sich auf sein Anwesen in Essertines-sur-Rolle zurück. Auf eine Veröffentlichung seiner Memoiren verzichtete er, ebenso auf jeden Versuch, seine Politik zu verteidigen.

Pilet-Golaz starb am 11. April 1958 in Paris.

Meine Quellen:

– BAR, Nachlass
– A. Bonnet, Le grand mérite de Marcel P., [1977]
– Altermatt, Bundesräte, 366-371
– E. Bucher, Zwischen Bundesrat und General, 1991
– Y. Genier, Marcel P. ou l'option de l'autoritarisme, Liz. Lausanne, 1992
- Aufzeichnungen aus Vorlesungen.

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Marek1964
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Ich kann mich an den Geschichtsunterricht erinnern, wir hatten den Text auf französisch als Hausaufgabe zu lesen, ich fand den damals schwer und finde ihn auch heute noch schwierig zu verstehen.

Unser Geschichtslehrer war gleichzeitig auch unser Französischlehrer und ich fragte, wie denn die deutsche Version ausgesehen habe - vor allem das Wort "guide" interessierte mich, wie es übersetzt worden wäre (Führer..?). Der Lehrer konnte das nicht beantworten und ich frage mich heute, inwieweit diese Rede, die ja am Radio gehalten wurde, überhaupt ins Deutsche übersetzt wurde.

Hier der Originaltext der Rede zu finden:

http://www.yrub.com/histoire/discoursgolaz.htm

Als Schüler hat mich der Satz "adapter le rythme" (sich dem Rhytmus der Ereignisse anpassen) gestört.

Heute sehe ich das differenzierter. Die Schweiz war in einer äusserst schwierigen Lage. Was er tat, war Realpolitik und nach Ansicht mancher war er mit General Guisan ein gutes Team, der eine die Deutschen beschwichtigend, der andere die Widerstandsbereitschaft mobilisierend.

Hier ein interessanter Artikel:

http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2008-1 ... smann.html

Hier dann noch ein interessanter Artikel der WoZ (eine sehr linke Zeitung):

https://www.woz.ch/0803/gefaehrliche-siege-in-der-luft

gibt einen interressanten Einblick in die Situation, als die Deutsche Luftwaffe Schweizer Luftraum verletzt hatte, und die Schweizer Flugwaffe einige Maschinen abschoss.
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Orianne
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Marcel Pilet-Golaz ein kühler Intellektueller, der die Gewohnheiten des Volks nicht kannte, die Rede verfasste er selber, er legte sie auch dem Gesamtbundesrat vor, drei Mitglieder waren davon nicht begeistert, einer soll ihm geraten haben auf diese Rede zu verzichten. Die Bezeichnung Guide* ist natürlich schon mehrdeutig, aber ich weiss, er meinte damit Adolf Hitler, wie mein Professor sagte. Die richtige Titulierung für Hitler wäre ja dirigeant, was aber wieder irgendwie grammatikalisch falsch wäre. Pilet-Golaz verstrickte sich wirklich mit dieser Rede, und es erstaunt nicht, dass der Normalbürger auf der Strasse seine Worte nicht verstand. Die Rede wurde von Bundespräsident Pilet-Golaz in der Romandie im Radio gesendet, in der Deutschschweiz hielt die "schlampig" übersetzte Rede Vizebundesratspräsident Philipp Etter. Da teilweise wirklich bei der Übersetzung in die deutsche Version Schwierigkeiten auftraten, bekam auch Etter seinen Teil ab, er wurde auch in die Verantwortung gezogen, aber ich denke, es war zu jener Zeit so schwierig Bundesrat zu sein, und für Pilot-Golaz als Welscher erst recht, da sein geliebtes Frankreich besiegt wurde.

Die volle Rede in deutscher Sprache von BR Philipp Etter ist hier zu hören, auf der rechten Seite anklicken, ebenso die Rede von Marcel Pilot-Golaz:

http://www.srf.ch/radio-srf-1/radio-srf ... -schrieben

Teile der Rede kannst Du hier nachhören Marek, ein wenig nach unter scrollen, dazu ein paar interessante Ausführen von einem Historiker über Pilet-Golaz und Guisan, die ich unterschreiben würde.

http://www.srf.ch/radio-srf-1/radio-srf ... -schrieben

*Heute ist das Wort Führer in der Grammatik der Französischen Sprache eingegliedert, damals eben nicht.

Deine Links werde ich gerne lesen, da es mich doch sehr interessiert, vielen Dank :)
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