balticbirdy hat geschrieben:In der DDR gab es sehr viele SED-Mitglieder, die unzufrieden waren. Hoffnung setzte man auf Gorbis Glasnost und Perestroika. Das es so nicht weitergehen konnte, war eigentlich jedem klar, der seine 5 Sinne beisammen hatte...
Also, wenn ich mit der Politik einer Partei nicht zufrieden bin, dann trete ich da aus oder erst gar nicht ein. Ich wudre selbst auch 2 oder 3 mal (weiß nicht mehr genau) direkt vom Arbeitsplatz weggeholt und dann haben mich drei Leute quasi ins "Kreuzverhör" genommen, ob ich nicht Interesse hätte, in "die Partei" einzutreten. Ich bin jedenfalls jedesmal standhaft geblieben und habe nein gesagt. Sicher gab es auch Leute, die das nicht so konnten.
Andererseits gab es auch Leute, die sich einfach nur berufliche Vorteile durch so eine Mitgliedschaft versprochen haben. Auf diese Weise kam die SED dann in ihrer "besten Zeit" auf drei Milionen Mitglieder.
Während der Wende kam dann natürlich der Einbruch und es blieben nur die "wirklich Überzeugten" übrig, sodaß die SED/PDS dann auf etwa 200.000 Mitglieder zusammenschrumpfte (und danach auch noch weiter schrumpfte). Aber die die übrig blieben, die hatten ihre Gründe, in der Partei zu bleiben: einerseits - möglicherweise aus ideologischen Gründen, aber auch, weil die PDS nach ihrer Abwahl zu einem Stasi-Selbsthilfeverein wurde, wo also dafür georgt wurde, daß die Stasi-belasteten Mitglieder wieder auf die Füße fielen.
Und genau in diesem Licht betrachte ich heute die Ost-Linken.