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Allgemeine Dienstpflicht für alle?

Bundeswehr und deren Einsätze, Rüstung, Wehrpflicht

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Beiträge: 15477
Registriert: 09.07.2008, 16:46
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2011 wurde die Allgemeine Wehrpflicht ausgesetzt, was meinen euphorischen Beifall fand - aus verschiedenen Gründen.
Doch nun brachte die CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer eine Allgemeine Dienstpflicht für alle ins Spiel. Diese soll für junge Männer und Frauen gleichermaßen gelten, soll ein Jahr dauern und sowohl in der Bundeswehr oder im Sozialbereich abgeleistet werden können. Dies hat nun eine der typischen Sommerlochdebatten ausgelöst, wobei aus fast allen Parteien Für-und-Wider-Stimmen gibt. Einzig die AfD steht anscheinend geschlossen hinter dem Vorschlag.
Quellen:
https://www.zeit.de/politik/deutschland ... er-bartels
https://www.zeit.de/news/2018-08/06/all ... -99-432978

Für mich sind solche Zwangsdienste eine Rolle rückwärts in vergangene Zeiten und soll eigentlich nur dazu dienen, billige Arbeitskräfte für einfachste Tätigkeiten zu rekrutieren.
Vielleicht schlägt ja demnächst noch jemand vor, den Subotnik in ganz Deutschland einzuführen. Dann weiß jeder, wohin sowas führt.
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Barbarossa
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Beiträge: 15477
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Gerade jetzt, in unsicher werdenden Zeiten, wird wieder die Reaktivierung der Wehrpflicht oder eine allgemeine Dienstpflicht für alle ins Spiel gebracht.
So z. B. auch in diesem Zeitungsartikel:
https://www.tagesspiegel.de/politik/ein ... UtQ9yjitEA

Ich hätte statt dessen einige andere Ideen.
Die Reaktivierung der Wehrpflicht ist unrealistisch, weil inzwischen die nötigen Strukturen fehlen.
.
Statt dessen wäre es für die Bundeswehr (als Arbeitgeber!) sinnvoll, stärker in den Berufsberatungen präsent zu sein. Besonders Schulabbrecher würde ich umwerben - sie könnten gutes Geld verdienen und den fehlenden Schulabschluss nachholen und sich auch weiterqualifizieren.
Letztlich ist die Bundeswehr ohnhin bereits eine Berufsarmee. Die hochkomplizierte Technik lässt sich nach keinem normalen Grundwehrdienst mehr beherrschen.
.
Ich halte auch von einer allgemeinen Dienstpflicht für alle nichts. Wenn man bereits heute schon einen Fachkräftemangel (für höherqualifizierte Berufe) beklagt, dann ist es absolut kontraproduktiv, sich durch solche Dienstpflicht ein großes Heer von Hilfskräften auf Zeit für einfachste Tätigkeiten zu schaffen.
Die Berufsausbildung von jungen Leuten wird dadurch immer weiter verzögert.
Wer es freiwillig machen will - ok. Aber nicht als Pflicht für alle.
Wie seht ihr das?
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Joggerin
Mitglied
Beiträge: 35
Registriert: 29.01.2025, 09:51
Wohnort: Nürnberg

Der Grundwehrdienst hätte nie abgeschafft werden dürfen .
Es geht nicht darum , ein Spezialist für Technik zu sein .
Es gibt Wichtigeres , denn entschieden wird auch heute noch an der Front , wohin die Reise geht .
Das Beherrschen von Waffen lernt jeder und um solche Dinge kommt es an .
Polen beweist es uns .
Wider Erwarten gibt es noch Grabenkämpfe und Zustände wie im 1. Weltkrieg .
Vom Nahkampf ganz zu schweigen .
Auch Ersatztruppen müssen bereit stehen , um die Ausfälle zu kompensieren .
Die neue Staatsverschuldung sollte vor allem dazu genutzt werden , die Struktur für ein militärisches Erstarken im Land zu schaffen .
Marianne E.
Mitglied
Beiträge: 1857
Registriert: 13.04.2019, 16:51

Joggerin hat geschrieben: 09.04.2025, 15:48 Der Grundwehrdienst hätte nie abgeschafft werden dürfen .
...
... die Struktur für ein militärisches Erstarken im Land zu schaffen .
Wenn ich richtig informiert bin, wurde der Grundwehrdienst nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt.
Er könnte mithin leicht wieder aktiviert werden. Wenn ? Ja, wenn die Strukturen im Gegensatz zur Wehrpflicht tatsächlich nicht abgeschafft worden wären.

Es fehlt ja nicht nur an funktionierenden Kasernen, an der Versorgungslogistik usw. und vor allem an Ausbildern. Sollte sich die Zahl der Freiwilligen signifikant erhöhen, hat die Bundeswehr damit dann ein dickes Problem.
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