
Donald and Melania Trump [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], by Marc Nozell from Merrimack, New Hampshire, USA (20160208-DSC08078), from Wikimedia Commons
Nachdem heute sowohl Ted Cruz als auch John Kasich (der moderateste Kandidat im Republikaner-Feld, der mit seiner politischen Erfahrung durchaus ein guter Präsident hätte sein können) ihre Bewerbungen aufgegeben haben und somit Donald Trump als einziger Kandidat der Republikaner in Betracht kommt (sollte nicht noch am Nominierungsparteitag ein kleines Wunder geschehen), stellt sich mir die konkrete Frage: Ist Donald Trump ein gefährlicher Mensch?
Ich habe ihn vor allem als Clown wahrgenommen, der - da hat Obama ins Schwarze getroffen - mit seinem Wahlkampf vor allem ein paar mehr Immobilien durch eine höhere Bekanntheit verkaufen wollte. Forderungen, eine Mauer an der mexikanischen Grenze zu errichten oder Muslimen die Einreise in die USA zu verbieten, klingen doch sehr primitiv und lebensfremd.
Doch je länger dieser Wahlkampf ging, desto euphorischer wurden die Trump-Anhänger.
Sie sehen in ihrem Kandidaten jemand, der nicht von der Wall Street abhängig ist, sondern Politik für die Mittelschicht durchsetzen kann. Ein häufiger Ausspruch Trumps ist in diesem Kontext, dass er früher mit seinen Spenden die Politiker beherrscht habe, er sei deshalb der einzig unabhängige Kandidat. Hier wird zwar ein eklatantes Problem der Vereinigten Staaten deutlich, dass in erheblichem Umfang mit Spenden Einfluss gekauft wird - allerdings frage ich mich, ob die Amerikaner sich mit diesem Kandidaten nicht einen Bärendienst erweisen.
Trump bringt keinerlei außenpolitische Erfahrung mit, sein Programm kann nicht redlicherweise als solches bezeichnet werden. Er wirkt skrupellos und moralisch nicht integer - es ist schwer vorstellbar, dass ihm das Wohl des Landes über das eigene geht...
Jemand, der so impulsiv reagiert, dürfte auch nicht zurückschrecken, von Kriegseinsätzen Gebrauch zu machen.
Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, ob das mediale Bild nicht überzeichnet ist und Trump nicht mit den Medien und den populistischen Ausfällen spielt, um sich seine Spitzenposition zu sichern (der Medienzirkus funktioniert eben so). Es ist wohl so, dass Trump früher demokratische Positionen unterstützt hat und beispielsweise auch mit den Clintons gut bekannt war. Er hat beispielsweise den Irak-Krieg entschieden abgelehnt.
Was meint ihr: Ist Donald Trump ein gefährlicher Mensch?