Cherusker hat geschrieben:
Du hast eine Ahnung....übrigens nach dem Krieg haben sich Großbritannien und die USA mit einer langjährigen Niedrigzinspolitik von den Kriegskosten entschuldet. Vielleicht geht Dir jetzt ein Licht auf?
Die Immobilienblase in den USA kannst Du für eine kurzfristige Krise verantwortlich machen. Aber es wurden Bad Banks gegründet und die Staaten haben den Banken mit Subventionen geholfen, die wieder zurückgezahlt wurden. Was kümmert da eine Lehman Brother....Ich glaube Du wirfst da einige Dinge vollkommen durcheinander.
Das ist eben schlichtweg falsch, was du schreibst . Zwar hat man Bad Banks gegründet aber, deshalb hatte man noch nicht alle Banken stabilisiert .Vielmehr hatten viele europäische Banken noch faule Papier in ihren Bilanzen, die nicht realisiert wurden . Momentan pumpt die EZB Unmengen an Geld in diese Banken um sie zu stabilisieren bzw. die Banken können sich Unmengen an Geld von der EZB leihen und da wird schon die nächste Blase geschaffen.
Übrigens sind die infolge der Lehman Brothers Insolvenz gegebenen Kredite der HyperRealestate nicht vollständig zurückgezahlt worden . Die danach geschaffene Bad Bank hatte 2014 noch eine negative Bilanz von Anleihekonstrukten in Höhe von 106 Miliarden Euro. Für 2015 rechnete man mit 11 Milliarden weniger.
http://finanzmarktwelt.de/was-wurde-eig ... ate-12817/
Weiteres Vorgehen europäischer Banken
Insbesondere für europäische Banken waren Verbriefungen zweiter Stufe ein Mittel, am provisionsträchtigen Verbriefungsgeschäft teilzuhaben. Diese Banken hatten keinen guten Zugang zu amerikanischen Hypothekenkrediten. Deshalb griffen sie auf CDOs zurück, um diese zu Paketen zu bündeln und in zweiter Stufe wiederzuverbriefen.[44]
Um bankaufsichtsrechtliche Regeln zur Risikostreuung und zur Absicherung durch Eigenkapital umgehen zu können, wurden die strukturierten (längerfristig laufenden) Hypothekenkredite mittels Conduit auf der Bank gehörende Zweckgesellschaften übertragen. Diese werden als Schattenbanken bezeichnet, da sie bankähnliche Geschäfte tätigen ohne der Bankenregulierung zu unterliegen. Die Zweckgesellschaften finanzierten den Kauf durch die Ausgabe von commercial papers mit kurzer Laufzeit.[45] Über die commercial papers konnte Kapital von kurzfristig orientierten Kapitalgebern (z. B. Geldmarktfonds) akquiriert werden.[46] Da diese Fristentransformation die Gefahr barg, bei Fälligkeit der Emission keine Anschlussrefinanzierung zu erhalten, mussten die Mutterbanken Garantien in Form von Liquiditätslinien bereitstellen, die den commercial paper-Investor bei Fälligkeit der Papiere vor Verlusten schützte. Diese Garantien wurden normalerweise rollierend mit einer Laufzeit von 364 Tagen gestellt, da die bankaufsichtlichen Regeln vor dem Inkrafttreten von Basel II für solche außerbilanziellen Verpflichtungen mit einer Laufzeit unter einem Jahr kein Eigenkapital forderten. Es konnten also Erträge generiert werden, ohne dass bankaufsichtliches Eigenkapital dafür in Anspruch genommen werden musste.
Nach dem Platzen der Immobilienblase im Juli/August 2007 war niemand mehr bereit commercial papers von Schattenbanken zu kaufen. Auch ein Verkauf der strukturierten Hypothekenkredite war nicht mehr möglich. Die Zweckgesellschaften nahmen die Liquiditätslinie ihrer Mutterbanken in Anspruch (vgl. z. B. IKB Deutsche Industriebank, Sachsen LB). Die Mutterbanken mussten diese Kredite wegen der mangelnden Solvenz der Schattenbanken abschreiben.[
Zunahme der Risikoaufschläge bei Staatsanleihen
→ Hauptartikel: Eurokrise und Europäischer Stabilitätsmechanismus
Im Verlaufe der Krise stieg die Staatsverschuldung vieler Staaten weiter an, etwa wegen Maßnahmen zur Stabilisierung der Banken und Konjunkturprogrammen („Phase III“[59]). Die Risikoaufschläge verschiedener europäischer Staaten gegenüber deutschen Bundesanleihen stiegen.
Mehrere Länder der Eurozone konnten ihre Zahlungsfähigkeit nur durch internationale Hilfskredite aufrechterhalten (Eurokrise). Im Rahmen des Europäischen Stabilisierungsmechanismus wurde ein gemeinsames Kreditpaket von EU, Euroländern und IWF mit der Gesamtsumme von 750 Milliarden Euro beschlossen.[65][66] Die Europäische Zentralbank kündigte zudem an, im Notfall Staatsanleihen der Euro-Länder aufzukaufen.
Auswirkungen auf die Realwirtschaft
Im Verlauf des Jahres 2008 hat sich die Finanzkrise zunehmend auf die Realwirtschaft ausgewirkt. Effekte waren zunächst in den USA,
dann in Westeuropa und in Japan sowie seit Herbst 2008 auf der ganzen Welt zu erkennen. In Folge verzeichneten die Aktienkurse weltweit ab Oktober 2008 nach einem ersten Einbruch
aufgrund der Finanzkrise einen zweiten starken Rückgang aus Angst vor Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Auch auf den Rohstoffmärkten kam es vor allem ab Beginn des vierten Quartals 2008 zu starken Preisrückgängen.
Die meisten Automobilhersteller in den Industrieländern haben Ende Oktober/Anfang November deutliche Produktionskürzungen angekündigt, um auf Absatzeinbrüche in zweistelliger Größenordnung zu reagieren. Nach Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes befand sich Deutschland nach zwei Quartalen mit negativen Wachstumsraten gegenüber den entsprechenden Vorjahresquartalen zwischen Oktober 2008 und dem 2. Quartal 2009 in einer Rezession.[69][70] Nach Statistiken von Eurostat ging die Industrieproduktion in der Eurozone von ihrem Höhepunkt im Frühjahr 2008 bis zum Frühjahr 2009 um mehr als 20 % zurück.[71] Der Rückgang der Industrieproduktion ist somit vergleichbar mit dem im ersten Jahr der Weltwirtschaftskrise 1930 in Deutschland und den USA.[72]
https://de.wikipedia.org/wiki/Finanzkrise_ab_2007