Ich habe gelesen, dass die Anfänge schon einige Jahre zurückliegen und die Planungen sehr systematisch durchgeführt wurden. In der breiten Öffentlichkeit wurden die Terroristen ja mit ihren barbarischen Videos bekannt.
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Moderator: Barbarossa
Es war ein religiöses Land, aber ein säkulares StaatWallenstein hat geschrieben:Der Irak ist eigentlich alles andere als ein religiöses Land.
Es begann viel früher. Mit der Wirtschaftsblokade. Es wird viele hundert tausende Kinder gestorben, durch fehlende Impfungen, Medikamente, durch Armut. Auch die Mittelschicht war in dieser Zeit ausgelöscht. Es wurde ganze Generation Analphabeten heranwuchsen. Gute Boden für Religionsfanatiker.Durch die amerikanische Invasion 2003 brach der irakische Staat vollkommen zusammen.
Ich bezog mich hier darauf, inwiefern die Religion das Leben und Denken der Menschen bestimmte. Das lässt sich natürlich quantitativ schwer messen. Ob die Iraker religiöser sind als die Menschen in Süditalien, in Nordirland, im früheren Polen, in Nepal oder Bhutan, in Ladakh oder in Südindien, das kann man natürlich nicht sagen. Allerdings hatten die Kommunisten früher sehr viele Anhänger im Irak und auch die Baath-Partei ist rein säkular. Ebenfalls gab es bürgerlich, nicht religiöse Parteien mit größerem Einfluss. Der radikale politische Islam ist ja eine sehr neue Erscheinung, die erst in den letzten Jahrzehnten entstanden ist. Aus der Vergangenheit des Landes schließe ich, das die religiöse Komponente im Irak nicht viel stärker ausgeprägt war als in anderen Staaten.Aneri
Es war ein religiöses Land, aber ein säkulares Staat.
Aneri:
Michael Luder hat es sehr gut erklärt. Nach dem Chaos des Krieges, kehr man zu dem, was einem sozialen Wesen - Menschen eine Sicherheit gibt - eine Gemeinschaft. Ob es Großfamilie, ethnischer Stamm, oder Religionsgemeinde ist. Insofern ist es nicht verwunderlich, was dort passiert.
Nicht nur Religion das Leben und Denken bestimmt. Es ist unsere Überzeugungen, unsere Weltanschauung. Ich denke, hierzulande ist sich selbst nicht bewusst, wie unsere Grundsätze uns bestimmen.Wallenstein hat geschrieben:Ich bezog mich hier darauf, inwiefern die Religion das Leben und Denken der Menschen bestimmte.
Ja und gerade weil intellektuelle Mittelschicht ausgelöst war, könnte er sich nicht reorganisieren!!!Bis 2003 war der Staat aber noch weitgehend intakt. Armee, Geheimdienste, der gesamte Unterdrückungsapparat funktionierte noch. Erst durch die Invasion brach er zusammen.
Diese Einschätzung beruht doch aber auch nur darauf, dass du einen Moslem nur daran erkennst, wenn er wirklich religiös ist.Aneri hat geschrieben:Was betrifft Religiosität, dann denke ich , dass Muslime - verallgemeinernd -mehr religiös sind als Christen hierzulande. Wann geht hier ein kirchenanhänger in der Kirche?! Sie würden nicht so leer stehen und zum verkauf angeboten. Man vergisst im alltag einfach. Der Muslime muss dagegen viele Male am Tag zu bestimmte Zeit betten.
Da hast du sicherlich Recht. Nun sind die Menschen aber in den meisten Entwicklungsländern in der Regel religiöser als wir in Westeuropa. Das beobachtest du auch im Hinduismus, in buddhistischen Ländern oder in streng katholischen Staaten in Lateinamerika. Es ist auch ein Zeichen der Modernisierung von Gesellschafften, das der religiöse Einfluss an Bedeutung verliert, wenn auch nicht bei allen gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen.Aneri
Was betrifft Religiosität, dann denke ich , dass Muslime - verallgemeinernd -mehr religiös sind als Christen hierzulande. Wann geht hier ein kirchenanhänger in der Kirche?! Sie würden nicht so leer stehen und zum verkauf angeboten. Man vergisst im alltag einfach. Der Muslime muss dagegen viele Male am Tag zu bestimmte Zeit betten.