Für mich ist es heute immer noch das Größte, dass wir nur noch EIN Deutschland haben.
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Moderator: Barbarossa
Es ist eine Wortspielerei mit Volksbesitz oder Staatsbesitz. Ich weiß es nicht, vielleicht gibt es eine juristische Unterscheidung? In einem sozialistischen System bedeutete "Volksbesitz" praktisch, dass es keinem gehörte. Bzw. die Mentalität unterstützt wurde: nimmst einfach, weil es auch deins ist. So war es in sozialistischen System, was man nehmen könnte, was nicht "festgenagelt" war, nahm man einfach. So die, die in Verteilungsposition waren, hatten großen Vorteil. Sie könnten sich gut bedienen mit "Volkseigentum"...james hat geschrieben:Volksbesitz ist was völlig anderes als Verstaatlichung, nur leider wird das Wort gleichartig benutzt. Volksbesitz ist Besitz, ein Eigentumsrecht, d.h. jeder Einzelne des Volkes besitzt einen Teil davon das je nach Model ggf. in einem Pool legt, aus dem Dinge wie Schwimmbäder, Kultureinrichtungen, Gesundheitsversorgung aber auch notwendige Versorgungsunternehmen usw. finanziert werden und im Gegenzug jeden Einzelnen billiger zur Verfügung stehen. Verstaatlichung ist dagegen pure Enteignung von Besitz. Der Besitz wird dem Besitz eines Staates hinzugefügt und geht dem ursprünglichem Besitzer verloren. Die Treuhand hat den Volksbesitz verstaatlicht um ihn dann den Wessis zu übereignen. Das ist Hehlerei mit Diebesgut.
Ja Aneri, es gibt eine juristische Unterscheidung. Das eine ist ein Besitzanspruch, das andere ist nicht. In der Verfassung der DDR ist das Volk als Besitzer des Volkseigentums festgeschrieben.Aneri hat geschrieben:Ich weiß es nicht, vielleicht gibt es eine juristische Unterscheidung?
Ich denke, dass mit Treuhandgesellschaften in DDR ist nicht anders verlaufen als damals in Litauen. Auch wir als Teileigentümer von Volksbesitz hatten eine Wertmarke erhalten, die könnte man einerseits in der Privatisierung der Wohnungen nutzen oder in die Fonds einzahlen (wobei es war kein richtiges Geld).
der war gutRuaidhri hat geschrieben:Mal ganz zynisch: Wenigstens keine Umgewöhnung,Heute sind die Ossis "angekommen", aber wo? In einem Vasallenstaat der USA, in der die gesamte Bevölkerung belauscht wird.
Es muss wohl irgendwie eine Zwangsvorstellung im Westen sein das die Ossis nichts sagen durften.Ruaidhri hat geschrieben: nur, dass man denn imer noch seine Meinung frei äußern kann- auch kritisch gegenüber den USA.
Ja besonders an der Stelle mit der Subventionierung hab ich herzhaft gelacht. Und natürlich sind die Ossis auch daran schuld das die Unternehmen West direkt über Ostdeutschland in den Ostblock und schliesslich bis nach Fernasien umzogen.Ruaidhri hat geschrieben: Mal abgesehen davon, dass durch eine unglaubliche Subventionierung des Ostens im Westen reichlich Arbeitsplätze verloren gingen und die Art und Weise, wie man versuchte, mit allen Mitteln weitere Firmen abzuziehen.
Und was genau spricht dagegen? Haben sie sich die staatliche Rundumversorgung nicht auch selbst erarbeitet?Ruaidhri hat geschrieben: Dass sich viele im Osten vieles anders vorgestellt hatten, ist mir klar. Dass viele die Vorstellung hatten, weiterhin staatliche Rundum-Versorgung zu bekommen und sich um wenig kümmern zu müssen.
Mitleid braucht hier keiner. Kannste behalten.Ruaidhri hat geschrieben:Manchmal nervt tatsächlich der Mitleidsanspruch aus dem Osten.
Oh ja, die sind wirklich zu bemitleiden, was fällt den Ossis auch ein sich zu beschweren.Ruaidhri hat geschrieben:Nö, weil mit Verlaub, wir auch inzwischen im Rahmen des Solidarpaktes dafür ganz gut blechen mussten.Kein durchschnittlicher Wessi erhebt seine Stimme um das Unrecht anzuklagen.
Den zahlen die Wessis- und manche Städte bis zum beinahe eigenen Verrecken.
Ja, alles Helden, arme Helden mit einem ziemlich schlechtem Image.Ruaidhri hat geschrieben: Dass sie selbstverständlich alle Helden und per se bessere Menschen seien, überhaupt nur DDR und Wende das einzge wichtige Ereignis nach 1945 war, bekommen wir Wessis auch gern kommuniziert.
Wie hast du dir denn die Aufarbeitung vorgestellt? Etwa so das es nicht weh tut?Ruaidhri hat geschrieben: Sicherlich ist eine Analyse und Aufarbeitung wichtig, aber nicht so, dass der Konflikt noch weiter künstlich aufrecht erhalten und gefördert wird.
So direkt und zeitnah durften wir das ja nicht entscheiden im Westen,Barbarossa hat geschrieben:dieser Staat ist nicht ein Staat irgenwelcher "anderer", sondern unser aller Staat. Und dafür haben sich nun mal auch über 80% der Ostdeutschen in einer Wahl entschieden -
aus http://www.n-tv.de/politik/Gauck-Den-Os ... 80226.htmlViele Ostdeutsche seien seit der Wiedervereinigung freie, selbstbewusste Bürger geworden, die sich in Wirtschaft und Politik, beruflich und gesellschaftlich engagierten. "Es gibt aber nicht wenige, die unzufriedene Untertanen blieben, die mit den Möglichkeiten der Demokratie immer noch fremdeln und bis heute kein Vertrauen in die eigenen Mitwirkungsmöglichkeiten entwickelt haben", so Gauck.
"Haltungen, die in einer von oben durchherrschten Gesellschaft wie der DDR gewachsen sind, leben leider weit länger als die Diktatur selbst", sagte Gauck auf die Frage, wie er sich die geringere Wahlbeteiligung und vermehrte rechte Gewalt im Osten Deutschlands erkläre.
Dir scheint es als Nachteil. Ich denke dagegen, dass es war von großen Vorteil (wenn auch dialektisch mit Nachteilen verbunden, dennoch alles muss in Relation gesehen werden). Wie auch falsch in ehem. DDR Entwicklung gelaufen ist, glaub mir, es könnte noch schlimmer ausgehen.james hat geschrieben:Und ja es ist ganz anders gelaufen. In Litauen gab es nur Litauer, in Deutschland aber Ossis und Wessis.
Ich erinnere nicht gut, wie das System funktionierte. Von Einer Person wurde für Wohnung nicht reichen. Es müsste auch andere Familienangehörige etwas dazu legen müssen. Ich frag mal, wenn nächste Mal in Litauen werde.Mal so Interessenhalber, wieviel war denn eure Wertmarke wert? Reichte das denn aus um eine Wohnung zu kaufen?
Erzähl doch mal wie die Besitzverhältnisse bei euch heute aussehen.. Mich würde das durchaus interessieren.
Das dürfte die Aufgabe der Zukunft sein, die richtigen Teilaspekt zu etwas Neuem zusammenzufügen.Renegat hat geschrieben:Vielleicht könnten wir jetzt wieder zum Thema zurückkehren, denn genau wie am politischen Modell Demokratie ständig gearbeitet werden muß, muß auch ein Wirtschaftsmodell ständig angepasst werden. Was in der Theorie ideal erscheint, erweist sich in der Praxis oft als fehlerhaft. Es kann bei praktischen Systemfehlern hilfreich sein, mit anderen Wirtschaftsmodellen zu vergleichen und Teilaspekte zu übernehmen.
Die vielgepriesene soziale Marktwirtschaft der BRD war auch deswegen so erfolgreich, weil sie im Bewußtsein des Systemgegensatzes der Kalten-Kriegs-Zeit funktionierte.
Das ist doch indiskutabel und keine Diskussionsbasis.james hat geschrieben:wängen.
Im übrigem wird "Wohlverhalten" im Westen auch honoriert.
Je besser man das Arschkriechen beherrscht, desto förderlicher für die Karriere.
Dietrich hat geschrieben:Ds ist doch indiskutabel und keine Diskussionsbasis.james hat geschrieben:wängen.
Im übrigem wird "Wohlverhalten" im Westen auch honoriert.
Je besser man das Arschkriechen beherrscht, desto förderlicher für die Karriere.
Ich bin gleich nach der Grenzöffnung oft beruflich in den "neuen Bundesländern" gewesen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich die Ex-DDR- Bürger von den einreisenden westlichen Geschäftsleuten (und Glücksrittern) vielfach bevormundet und über den Tisch gezogen fühlten, zudem eine gewisse Arroganz der Westler fühlten - inwieweit das überall nun wirklich zutraf, sei dahingestellt. Aber die mentale Grenze zwischen Ossis und Wessis war unbestreitbar vorhanden und verschwindet erst jetzt allmählich bei der nachfolgenden zweiten Generation nach Fall der Mauer.Ruaidhri hat geschrieben:Bevor es zum Thema zurück geht:
Ich halte das Ossi/ Wessi = Feinde Polarisieren für Quatsch, der tatsächlichen Aufarbeitung der Fakten und Befindlichkeiten dient es nicht..
Nein. Sie war erfolgreich, weil sie unter allen praktizierten (!) Wirtschaftssystemen die besten gesellschaftlichen und ökonomischen Resultate brachte und im Vergleich die geringsten Arbeitslosenzahlen und Armut leidenden Menschen aufwies. Folgende Punkte führten die Soziale Marktwirtschaft zum Erfolg:Renegat hat geschrieben: Die vielgepriesene soziale Marktwirtschaft der BRD war auch deswegen so erfolgreich, weil sie im Bewußtsein des Systemgegensatzes der Kalten-Kriegs-Zeit funktionierte.
Unbestritten war sie da- aber für das Wachsen der mentalen Mauer nur einseitig Verantwortung zuzuschieben, wird den Dingen nicht gerecht. nzwischen fäält sie ja auch auf beiden Seiten wieder, zum einen machen es die Jüngeren vor- und die Älteren, viele jedenfalls, haben im zeitlichen Abstand auch dazu gelernt, überwunden.Dietrich hat geschrieben:Aber die mentale Grenze zwischen Ossis und Wessis war unbestreitbar vorhanden und verschwindet erst jetzt allmählich bei der nachfolgenden zweiten Generation nach Fall der Mauer.
1: Eigentum verpflichtet. Wieweit? Bewusst gefragt, denn es waren ja Zwangsmaßnahmen aufdem Wohnungsmarkt schon im Gespräch.1. Privateigentum
2. Gewerbe- und Vertragsfreiheit
3. Freie Berufs- und Arbeitsplatzwahl
4. Freier Wettbewerb
5. Sozialpolitische Maßnahmen der Regierung
6. Regulierende Wettbewerbsordnung
7. Strukturpolitik für wirtschaftlich unterentwickelte Regionen
8. Konjunkturpolitik zur Dämpfung von Konjunkturschwankungen
9. Verhinderung von Wettbewrbsverzerrungen durch Monopole oder Kartelle (Bundeskartellamt)
Nichts auf der Welt ist vollkommen und sicher gibr es auch im System der Sozialen Marktwirtschaft verbesserungswürdiges.Ruaidhri hat geschrieben: 1: Eigentum verpflichtet. Wieweit? Bewusst gefragt, denn es waren ja Zwangsmaßnahmen aufdem Wohnungsmarkt schon im Gespräch.
2. Sehe ich, abgesehen von bürokratischen Hürden, gesichert.
4,5 und 6 sind mitteinander verknüpft, auch noch mit 9
und da könnte man sicherlich mal genauer hinsehen, ob Anspruch und Wirklichkeit immer passen.
Mir auch,Mir fallen da höchstens noch die skandinavischen Staaten ein.
Ist doch unglaublich das Dietrich in seiner "gewissen Arroganz als Westler" so alles weiss.Dietrich hat geschrieben: Ich bin gleich nach der Grenzöffnung oft beruflich in den "neuen Bundesländern" gewesen. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich die Ex-DDR- Bürger von den einreisenden westlichen Geschäftsleuten (und Glücksrittern) vielfach bevormundet und über den Tisch gezogen fühlten, zudem eine gewisse Arroganz der Westler fühlten - inwieweit das überall nun wirklich zutraf, sei dahingestellt.
Dietrich hat geschrieben: Nein. Sie war erfolgreich, weil sie unter allen praktizierten (!) Wirtschaftssystemen die besten gesellschaftlichen und ökonomischen Resultate brachte und im Vergleich die geringsten Arbeitslosenzahlen und Armut leidenden Menschen aufwies.
Ignorieren wir doch die ollen Ossis, was die sagen ist doch eh nicht ernst zu nehmen.Ruaidhri hat geschrieben: Insofern sollte man solche und ähnliche "Argumente" möglichst ignorieren, es zumindest versuchen,