

Moderator: Barbarossa
So kategorisch stimmt es nicht. Du gehst von der Unitilirität des Gesellschft, die so nicht gebe. Dissidenten, die politisch Unbequeme sprengen die einheimische Bräuche s. z. von Innen. Sie sind aber oft die, die Gesellschaft "fortschreiten" lassen.Katarina Ke hat geschrieben: Wenn ich in ein fremdes Land ziehe, muss ich mich den dortigen Gebräuchen anpassen. Im Iran hätte ich den Schleier zu nehmen - ich muss ja nicht dorthin auswandern.
Das hängt aber damit zusammen, dass die Einwandergruppen aus Europa und Übersee von ihren ursprünglichen Heimatändern weit entfernt waren und sich ihre Kontakte zu Familienverbänden aus den Auswandererländern auf ein Minimum reduziert war. Die Verbundenheit sich nur noch auf die Herkunft beschränkte.( siehe die Sizilianer in den USA) . Übrigens heisst z. B. Little italy in New York nur noch von Namen her "Little Italy". Die Italiener haben sich schon so gut wie assimiliert und sind grösstenteils von dort weggezogen. Was geblieben sind, sind alle mal die Geschäfte und Gaststätten.Triton hat geschrieben:Im klassischen Einwandererland USA ist es ganz normal, dass sich ethnische Gruppen lokal konzentrieren.
Da gibt es dann eben "Chinatown", "Little Italy" oder ein "French Quarter", das ist nicht das Problem. Die Bewohner dieser Viertel sind aber, im Gegensatz zu den Verhältnissen in Europa, zumeist patriotische Amerikaner. Vielleicht sollte man mal über den großen Teich schauen, was man sich da abschauen könnte.
Mit unserer Geschichte sind wir in Deutschland eigentlich nicht in der Position, auf andere Völker mit dem Finger zu zeigen.
Das empfinde ich als vollkommener Quatsch. Es gibt keine Kollektivschuld.Triton hat geschrieben:
Mit unserer Geschichte sind wir in Deutschland eigentlich nicht in der Position, auf andere Völker mit dem Finger zu zeigen.
Mit Fingern - nicht. Dennoch Deutsche haben eine kollektive (ja, Spartaner!) Erfahrung, die sie sensibler für manche Fragen machen als es anderswo der Fall ist. Daher wundert mich, dass dieser Aspekt immer irgendwo unter Teppich gekehrt worden ist und nur jetzt (nach meiner Einschätzung -durch Konflikt mit Russland) gewann an Bedeutung.Triton hat geschrieben:Im klassischen Einwandererland USA ist es ganz normal, dass sich ethnische Gruppen lokal konzentrieren.
Da gibt es dann eben "Chinatown", "Little Italy" oder ein "French Quarter", das ist nicht das Problem. Die Bewohner dieser Viertel sind aber, im Gegensatz zu den Verhältnissen in Europa, zumeist patriotische Amerikaner. Vielleicht sollte man mal über den großen Teich schauen, was man sich da abschauen könnte.
Mit unserer Geschichte sind wir in Deutschland eigentlich nicht in der Position, auf andere Völker mit dem Finger zu zeigen.
Darum geht es doch gar nicht. Ein nach 1945 geborener Deutscher kann an den Nazi-Verbrechen keine Schuld tragen. Es geht darum, als Volk (mit Geschichte) die Legitimation zu haben, andere zu schulmeistern.Spartaner hat geschrieben:Es gibt keine Kollektivschuld.
Die Türkei betrachtet sich als Rechtsnachfolger des Osmanischen Reichs und trägt somit für den Völkermord an den Armeniern die Verantwortung. Die Situation ist identisch mit derjenigen der Bundesrepublik Deutschland, die sich als Rechtsnachfolger des Deutschen Reichs sieht und somit die Verantwortung für den Völkermord an den Juden trägt. Dafür hat sie in der Vergangenheit mehrere Milliarden so genannte "Wiedergutmachung" gezahlt, feierliche Entschuldigungen ausgesprochen, die Schuldigen juristisch belangt (leider längst nicht alle) und versucht, den Genozid moralisch und historisch aufzuarbeiten - soweit das überhaupt möglich ist.Aneri hat geschrieben:Gestern auf Arte war Doku "Hinrichtung auf offener Straße", wo um Massaker auf Armenier ging.
Ich habe auch Antwort bekommen, warum die Türken das Genozid anerkennen verweigern. Zum Einem passierte es zwar noch in osmanischen Reich, aber durch Jungtürken-Bewegung. So dass die Helden der türkischen Nation waren in die Vertreibung und Genozid involviert(!). Schwieriges Fall...
Das Osmanische Reich war eine religiös und ethnisch fremde Besatzungsmacht, die das christliche SO-Europa rund 400 Jahre beherrschte. Dass die Balkanvölker im 19. Jh. nach Freiheit strebten, kann also nicht verwundern. Als der Krieg 1914 ausbrach, hatten sich die Staaten des Balkans allerdings längst vom Osmanischen Reich gelöst. sodass sich das Misstrauen der osmanischen Regierung auf die christlichen Armenier konzentrierte. Und dass, obwohl die Armenier nach allen Erkenntnissen der historischen Forschung ganz überwiegend dem osmanischen Staat loyal gegenüberstanden.Aneri hat geschrieben: Nach dem Film waren die Türken, die demokratisch-parlamentarisch das osmanischen Reich zu reformieren versuchten, waren tief enttäusch über die christliche Revolte in europäischen Teil des osmanischen Reiches (Balkanländer), ...
Doch.Aneri hat geschrieben: Warum schwieriges Fall? Da es um Nation_Empfindlichkeiten geht. Ich denke, hier hilft nicht einfach mit Fingern zu zeigen.