
In zeitgenössischen Quellen wurde die Schlacht nicht groß erwähn und schon gar nicht als epochales Ereignis bewertet. tDie Geschichtsschreibung ist daher heute zu einer etwas differenzierteren Beurteilung der Schlacht bei Tours und Poitiers gekommen. Sie betrachtet sie als wichtiges Ereignis, das sich freilich in eine Kette bedeutender Erfolge Karl Martells bei der Abwehr der Araber einreiht.
Die moderne Historiografie hat das Ereignis von Poitiers stellenweise als "welthistorisches Ereignis" überbewertet, abgesehen davon, dass diese Einschätzung keine Grundlage in der Beurteilung der mittelalterlichen Geschichtsschreibung hat. Das will aber nichts besagen, da sich die Wichtigkeit eines Ereignisses den Zeitgenossen oft nicht erschließt, und seine Bedeutung erst einige Generationen später erkannt wird.
Unzweifelhaft war die Schlacht von Tours und Poitiers also ein bedeutsames Ereignis, das aber erst durch weitere Erfolge Karls gegen die Araber seinen Wert behielt. Er drängte sie in der Folge aus Südgallien heraus, wobei besonders seine Siege bei Avignon und der Berre südlich von Narbonne im Jahr 737 wichtig waren. Lediglich Septimanien blieb noch in der Hand der Araber, wohingegen Burgund und die Provence in die fränkische Grafschaftsverfassung einbezogen werden konnten.