stimmt genau! Das WE wäre die beste Zeit gewesen um loszumarschieren

Moderator: Barbarossa
Lieber Barbarossa,Barbarossa hat geschrieben:Das habe ich mir auch gerade gedacht, Triton. Was für einen Schützen das wichtigste gewesen wäre, wurde am wenigsten gemacht. Da kann man sich vorstellen, wie gut (oder wie schlecht) die NVA-Soldaten im Ernstfall getroffen hätten. Aber vielleicht hoffte man ohnehin mehr auf die Streuwirkung der MGs.
Lieber Joerg,Triton hat geschrieben:Tja, ganz schön dumm, diese Strategen vom Warschauer Pakt, da haben die sich jahrzehntelang bis in die Pleite des Ostblocks totgerüstet dabei hätten sie einfach nur ihre Fahrzeuge volltanken müssen und an einem Sonntagmorgen mal quer durch den Westen düsen müssen. Waren ja alle Soldaten zu Hause und schliefen die letzte Disconacht aus...
Aber das wussten die nicht, wie wir heute wissen, hatten StaSi und KGB nie Agenten im Westen oder gar in der Bundeswehr, die ihnen das mal hätten verklickern können.
Du meinst wohl Erich Mielke?dieter hat geschrieben:...
wie war das mit den Spionen im WestenHat doch viele gegeben. Komme nicht auf den Namen des Chefs dieser Behörde.
Ich habe, wie es die meisten hier wohl erkannt haben als Berufssoldat in der NVA gedient und war später nach mehrjähriger Abwesenheit im zivielen Sektor, wie es bei uns genannt wurde, wieder, in meiner ehemaligen Einheit, als Zivielangestellter, tätig. Bis weit nach der Wende. Ich habe also beide Armeen kennengelernt. Natürlich habe ich da vieles kennengelernt und kann vergleiche ziehen.Triton hat geschrieben:Mischa Wolf natürlich.
Und die Auslandsabteilung der StaSi war nun, im Gegensatz zur Inlandsabteilung, ein professioneller und effizienter Haufen.
Die hatten Spione in höchsten Positionen der NATO, die wussten ganz genau Bescheid, was bei Bundeswehr und Besatzungstruppen ablief.
Ich war an einem deutsch-amerikanischen Standort für atomare Kurzstreckenraketen. Dass da am Wochenende einfach der Schlüssel umgedreht und alles fallengelassen wurde, kann ich nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil, es gab sogar regelmäßig Selbstmorde wegen der Dienstbelastung vor allem der Wachbataillone, die immer 6 Wochen am Stück Dienst schoben. Wenn ich mich recht entsinne gab es für die 6 Wochen Non-Stop-Dienst 10 freie Tage als Ausgleich, also gerade mal die Wochenenden zurück. Und als Sahnehäubchen obendrauf bekam man als Soldat weniger Lohn, wenn man am Wochenende arbeitete, weil man da ja Essen und Unterkunft erhielt, die natürlich bezahlt werden musste...
Mein Sold betrug rund 300 DM pro Monat, ein etwas jüngerer Bekannter erhielt im Zivildienst ca. 1000 DM bei höchstens halber, realer Dienstzeit.
Man darf nicht von irgendwelchen Schlaftablettentruppen mit Beamtendienstplan (Instandsetzung, Versorgung, Verwaltung) auf diejenigen schließen, die mit ihrem Einsatz die Freiheit im Westen garantiert haben. Ich rege mich da ein wenig auf, weil es heute leicht ist, über die persönlichen Opfer der Soldaten im kalten Krieg zu spotten. Wer aber mal einen Winter im kältesten Loch der Schwäbischen Alb zugebracht hat - mit mieser Ausrüstung, noch mieserem Essen, schikaniert von den Vorgesetzten und das alles für keine 5 € am Tag - denkt da anders drüber.
Ja vielen Dank dafür, da habt ihr den Soldaten auf der anderen Seite viel Freude gemachtWendenkönig hat geschrieben: Zu NVA zeiten ständig mit zwei Dritteln der normalen Personalstärke belegt. Egal ob WE oder Feiertag. Diese Anwesenheitsstärke war in allen Einheiten der NVA Vorschrift. 16 Uhr war zwar Feierabend aber diese genannte Personalstärke hatte ständig in Bereitschaft zu liegen älso immer Alarmbereit.
Das glaube ich sofort, der Dienst dort war sicher härter als bei den meisten Einheiten der Bundeswehr. Im Sozialismus war ja vieles knapp, aber Soldaten und deren Dienstzeit nicht. Also wurde da sicher nicht sparsam umgegangen. Und beschweren konnte man sich sicher auch weniger einfach als auf der anderen Seite.Wendenkönig hat geschrieben:Auch NVA Soldaten haben wochenlang in kalten Schützenlöchern oder eingegraben, im Winter, gefroren und wurden von Vorgesetzten schikaniert.
Was man eben so gelesen hat nach der Wende. Wenn der normale NVA Soldat 45 Schuss abgegeben hat, dann sagt das doch sehr viel aus. Ich habe sicher abertausende Patronen verschossen, aus allen möglichen Waffen, auch völlig sinnlos nur rausgeballert z.B. aus der Dachluke des fahrenden Unimogs mit dem MG, völlig wurscht, was man da traf. Aber nach ca. 6 Monaten konnte ich schießen wie der Teufel. Selbst die Berufssoldaten waren da völlig chancenlos. Woraus ich entnehme, dass Schießen Übungssache ist.Wendenkönig hat geschrieben:Was mich aber noch interessieren würde, woher kennst Du, Triton die gegebenheiten von NVA bzw.Stasi so genau um einschätzen zu können wer ein guter oder ein schlechter Haufen war?
Was bedeuteten "freie" Tage? Durfte man nach Hause?Nemeth hat geschrieben:Dann schlossen sich 10 Tage frei an, wenn man dann noch zur verringerten Bedienung gehörte, hatte man nur eine A-Karte gezogen.
Lieber Barbarossa,Barbarossa hat geschrieben:Du meinst wohl Erich Mielke?dieter hat geschrieben:...
wie war das mit den Spionen im WestenHat doch viele gegeben. Komme nicht auf den Namen des Chefs dieser Behörde.