Lia hat geschrieben:Suebe hat geschrieben:Das "alte" Deutsche Reich war wie alle seine Nachfolger ein Föderalstaat, (die Unterscheidung Bundesstaat oder Staatenbund ist erst unmittelbar nach dem Ende des Reiches entstanden, hier also belanglos) das muss unbedingt beachtet werden.
Ich pflege nicht nachzuquatschen, nebenbei.
Dass sich ein deutsches Nationalgefühl anders, nicht so früh und so deutlich wie in anderen Staaten zeigte, dabei bleibe ich.
Eben wegen des Föderalismus, wegen unterschiedlicher Konfessionen, die lange Zeit eine weitaus größere, für Abgrenzung sorgende Rolle spielten als das " Deutschland"- Empfinden.
Konstruiert um im Nachhinein zu behaupten, dass aus Deutschland ums Verrecken Großpreussen werden musste.
Das allerdings stimmt so meiner Meinung nach.
Ohne Groß-Preussen kein Deutschland, wenn sich die Deutschen als Nation empfinden lernten, dann haben sie das Preußen und natürlich besonders Bismarck zu verdanken. *ironiemodusan*
So wieder nicht. Es lag im Zuge der Zeit, neuer Ideen, die Umwälzungen mit sich brachten, und neuer Anforderungen, dass sich ein nach außen hin sehr viel deutlicheres Bewusstsein von Deutschland und Deutsch entwickelte als vorher wahrnehmbar war.
Eine der Figuren im Spiel war Bismarck als derjenige, der "Deutschland" erst möglich gemacht hat.
Hat er? Wenn ja, dann aus welcher Perspektive, mit welchen Absichten?
Das mit, Verlaub, kann diskutiert werden.
Mich wundert es nicht, wenn von innen und außen betrachtet, Deutschland als Nation erst spät, und dann oft genug mit Preußen gleichgesetzt, wahrgenommen wird. Oder sich selber wahr nimmt.
Historische Fakten sind das eine. Die Wahrnehmung derselben in der Bevölkerung ist das andere, und leider gibt es nur wenige zuverlässige Quellen aus des Volkes Mitte, wie das Verhältnis der Bevölkerung zu "Deutschland" bis 1848 oder 1871 aussah.