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Der zerstörerische Krieg von Hitler und seinen Schergen gegen Europa

Moderator: Barbarossa

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Orianne
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Als im Morgengrauen des 1. Septembers 1939 die deutsche Wehrmacht Polen überfiel, war dies nicht bloss die Ouvertüre zu einem vermeintlich schnellen Sieg Nazideutschlands über sein Nachbarland, sondern der Auftakt zu einem weltumspannenden Inferno, wie man es noch nie erlebt hatte. Dem rasenden deutschen Grössenwahn und jenem des japanischen Verbündeten würden innert knapp sechs Jahren mehr als 60 Millionen Menschen zum Opfer fallen. Europa, und ganz besonders Deutschland selbst, würde in Trümmern liegen – ausgebrannt, ausgeblutet, ausgehungert. Ein völlig neues Machtgefüge mit zwei dominierenden Gegenpolen würde das Weltgeschehen bestimmen, und jene, die jetzt im Rausch der Siegesgewissheit den Nachbarn Polen einfielen, müssten bald erkennen, dass sie nichts gewonnen, dafür aber alles verloren hätten.

Die Diplomatie am Ende

Die Vorgeschichte des deutschen Überfalls auf Polen war lang und erschöpfend, aber sie hatte längst den nun eingetretenen Krieg vorgezeichnet. Hitlers Eroberungsdrang, sein perverser Rassenwahn, die Aggressivität und Rücksichtslosigkeit gegen innen und aussen – all dies hatte erkennen lassen, dass dieses Deutschland vor nichts zurückschrecken würde. Sämtliche Versuche, Hitler und seine Kamarilla mit diplomatischen und völkerrechtlichen Normen einzubinden, waren fehlgeschlagen. Mit den wohlmeinenden, naiven Vermittlern aus Grossbritannien und Frankreich hatten die Nazis Katz und Maus gespielt, ihren Preis immer höher geschraubt, und diesen auch immer wieder erhalten.

26. Januar 1926 Gründung der Stegs

Der Tarnname, die Abkürzung für Statistische Gesellschaft, bezeichnet in der Weimarer Republik eine geheime Organisation von Heereswaffenamt und Reichsverband der Deutschen Industrie. Die Stega plante die Mobilmachung der Rüstungsindustrie mit dem Ziel der Wiederbewaffnung Deutschlands. Damit wurde der Versailler Vertrag unterlaufen.
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Orianne
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Adolf Hitlers Aufruf an die deutschen Truppen:

Nur Stunden nach dem Einfall der Wehrmacht in Polen erliess Hitler am 1. September 1939 einen Aufruf an die deutschen Truppen. Diese Erklärung mag stellvertretend für die zahllosen Täuschungsmanöver stehen, mit welchen die deutsche Öffentlichkeit seit Jahren über Hitlers Eroberungspläne irregeführt worden war. Sie hatte folgenden Wortlaut: «Der polnische Staat hat die von mir erstrebte friedliche Regelung nachbarlicher Beziehungen verweigert. Er hat stattdessen an die Waffen appelliert. Die Deutschen in Polen werden von blutigem Terror verfolgt, von Haus und Hof vertrieben. Eine Reihe von für eine Grossmacht unerträglichen Grenzverletzungen beweist, dass die Polen nicht mehr gewillt sind, die deutsche Reichsgrenze zu achten. Um diesem wahnwitzigen Treiben ein Ende zu bereiten, bleibt mir kein anderes Mittel, als von jetzt ab Gewalt gegen Gewalt zu setzen. Die deutsche Wehrmacht wird den Kampf um die Ehre und Lebensrechte des wiederauferstandenen deutschen Volkes mit harter Entschlossenheit führen. Ich erwarte, dass jeder Soldat, eingedenk der grossen Tradition des ewigen deutschen Soldatentums, seine Pflicht bis zum Letzten erfüllen wird. Bleibt euch stets und in allen Lagen bewusst, dass ihr die Repräsentanten Grossdeutschlands seid! Es lebe unser Volk und unser Reich!»

Die Neue Zürcher Zeitung kommentierte am 3. September 1939:

Die NZZ kommentierte den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wenig später am 3. September: «Man kann die Augen nicht verschliessen vor der Tatsache, dass die Verantwortung für diese europäische Katastrophe auf einem Mann liegt, der – viel eindeutiger als in früheren historischen Kontroversen über die Frage der Kriegsschuld – mit Name und Vorname bezeichnet werden kann.» Entsprechend schrieb sie am 2. Mai 1945 nach Hitlers Selbstmord in Berlin: «Es ist der Höllensturz der Diktatoren und ihrer Geschöpfe, mit dem dieser Krieg zu Ende geht – dieser Krieg, den Hitler zu gewinnen hoffte, indem er mit einer in der neueren Geschichte Europas beispiellosen Ruchlosigkeit alle Mittel der Vernichtung anwandte und sich und seine Werkzeuge von jedem Sittengesetz zu entbinden suchte.»

Quellen: Eigene Aufzeichnungen, NZZ
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Triton
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Ob der 3.September 1939 (Tag der Kriegserklärungen Englands und Frankreichs) wirklich der erste Tag des 2.Weltkriegs war, darüber kann man streiten. Eigentlich war es bis 1940 immer noch ein regionaler Konflikt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Japaner viel mit dem Datum anfangen können, sie führten damals schon Krieg um die Vorherrschaft in Asien auf dem Festland, gegen China und kurz die UDSSR. In den USA dürfte der September 39 sowieso weitgehend als Randnotiz gelten.
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Paul
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Natürlich ist es etwas seltsam, das das Deutsche Reich Polen in einer deutschen Stadt angreifen konnte. Was hatte Polen in Danzig verloren? In diesem Zusammenhang werden im Fernsehen auch seltsame Dinge gezeigt. Da berichtet eine Frau, das ihre Eltern jedes Jahr die polnische Fahne aus dem Fenster gehängt haben und sich gewundert haben, das ihnen die Scheiben eingeschmissen wurden. Diese Leute haben sich völlig illoyal gegenüber ihren Mitbewohnern verhalten, welche die Mehrheit in Danzig stellten und ein normaler Teil Deutschlands sein wollten. Solche Leute zeigten eine nationalistische Besessenheit. Meine Eltern haben so was in Lodz nicht gemacht, obwohl in Lodz der deutsche Bevölkerungsanteil viel höher war als der polnische in Danzig.
Der 2. Weltkrieg hätte mit einem gerechten Frieden nach dem 1. Weltkrieg vermieden werden können, ohne Anexionen entgegen dem Willen der Bevölkerung. Der belgische Premierminister hat dies in einer Rede im französischen Parlament festgestellt, das nur ein Waffenstillstand geschlossen wurde, da der Keim für den nächsten Krieg gelegt sei. Das rassistische Massenmorden konnte allerdings nicht vorhergesehen werden.
Die Anexionen Südtirols, des Sudetenlandes, Elsaß-Nordlothringens, Westpreußens, des Memellandes, Eupen-St.Viet, Tonderns.... waren verbrecherisch und dumm.
viele Grüße

Paul

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dieter
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Lieber Paul,
heute hat Deutschland die von Dir angegebenen Gebiete auch nicht und es hat ein Drittel seines Landes verloren. Wir würden uns heute alle 10 Finger abschlecken, wenn wir die Gebiete noch hätten, die uns nach dem Versailler Diktat noch zugestanden wurden. Deutschland ist heute um das besagte Drittel kleiner und doch die führende Industriemacht in Europa. :wink:
Putin würde ich heute mit Hitler vergleichen, obwohl alle Vergleiche natürlich hinken. :roll:
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dieter
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Orianne hat geschrieben:Als im Morgengrauen des 1. Septembers 1939 die deutsche Wehrmacht Polen überfiel, war dies nicht bloss die Ouvertüre zu einem vermeintlich schnellen Sieg Nazideutschlands über sein Nachbarland, sondern der Auftakt zu einem weltumspannenden Inferno, wie man es noch nie erlebt hatte. Dem rasenden deutschen Grössenwahn und jenem des japanischen Verbündeten würden innert knapp sechs Jahren mehr als 60 Millionen Menschen zum Opfer fallen. Europa, und ganz besonders Deutschland selbst, würde in Trümmern liegen – ausgebrannt, ausgeblutet, ausgehungert. Ein völlig neues Machtgefüge mit zwei dominierenden Gegenpolen würde das Weltgeschehen bestimmen, und jene, die jetzt im Rausch der Siegesgewissheit den Nachbarn Polen einfielen, müssten bald erkennen, dass sie nichts gewonnen, dafür aber alles verloren hätten.
Liebe Orianne,
schlimm ist nur, dass Teile des deutschen Volkes einem Verrückten nachgelaufen ist, der keinen Schulabschluss und als Beruf Postkartenmaler hatte. :wink: :mrgreen:
Ich weiße hier nochmal auf die Sozialdemokratische Partei Deutschlands hin, die 1933 als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt hatte, die KPD konnte nicht mehr dagegen stimmen, da sie schon verboten war. Weimar hatte zu wenig Demokraten und die SPD stand deshalb in ihrem Widerstand 1933 alleine da. :roll:
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Orianne
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Nein lieber Dieter, verrückt war der nicht, verrückt waren seine Anhänger.
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Triton
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dieter hat geschrieben:dass Teile des deutschen Volkes einem Verrückten nachgelaufen ist, der keinen Schulabschluss und als Beruf Postkartenmaler hatte. :wink: :mrgreen:
Hitlers Haupteinnahmequelle war seine Tätigkeit als Schriftsteller. "Mein Kampf" war ein Bestseller. Und in der heutigen Zeit würde er als sich als Redner eine goldene Nase verdienen. Er hatte eine bezahlte Wohnung in München, lebte und arbeitete selbstständig und das wirtschaftlich höchst erfolgreich. Er selbst aber hatte einen höchst bescheidenen Lebensstil, was Kleidung, Essen, Unterkunft anbelangte.

Sind es nicht solche Menschen, die wir uns heute viel öfter in der Politik wünschen würden?

Verrückt waren auch seine Anhänger wohl nicht, so viele Verrückte gab es nicht urplötzlich in Deutschland. Die Verbrechen, die in Hitlers Name ausgeübt worden sind, wurden nicht von Geisteskranken ausgeführt, die nicht zurechnungsfähig waren. Das stimmt einfach nicht.
Es waren vor allem Menschen, die sich durch das Regime so beschützt sahen, dass sie annahmen, die ganz normalen Gesetze und Regeln der Gesellschaft oder auch die Gesetze Gottes haben für sie keine Geltung mehr und die dann die dunkle Seite der Menschheit offen heraushängen liessen. Solche Menschen würde man auch heute zu Millionen in Deutschland finden.
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Paul hat geschrieben:Natürlich ist es etwas seltsam, das das Deutsche Reich Polen in einer deutschen Stadt angreifen konnte. Was hatte Polen in Danzig verloren? In diesem Zusammenhang werden im Fernsehen auch seltsame Dinge gezeigt. Da berichtet eine Frau, das ihre Eltern jedes Jahr die polnische Fahne aus dem Fenster gehängt haben und sich gewundert haben, das ihnen die Scheiben eingeschmissen wurden. Diese Leute haben sich völlig illoyal gegenüber ihren Mitbewohnern verhalten, welche die Mehrheit in Danzig stellten und ein normaler Teil Deutschlands sein wollten. Solche Leute zeigten eine nationalistische Besessenheit. Meine Eltern haben so was in Lodz nicht gemacht, obwohl in Lodz der deutsche Bevölkerungsanteil viel höher war als der polnische in Danzig.
Der 2. Weltkrieg hätte mit einem gerechten Frieden nach dem 1. Weltkrieg vermieden werden können, ohne Anexionen entgegen dem Willen der Bevölkerung. Der belgische Premierminister hat dies in einer Rede im französischen Parlament festgestellt, das nur ein Waffenstillstand geschlossen wurde, da der Keim für den nächsten Krieg gelegt sei. Das rassistische Massenmorden konnte allerdings nicht vorhergesehen werden.
Die Anexionen Südtirols, des Sudetenlandes, Elsaß-Nordlothringens, Westpreußens, des Memellandes, Eupen-St.Viet, Tonderns.... waren verbrecherisch und dumm.
Ich hatte mir die Sendung im ZDF auch angeschaut, und ich war auch über diese Szene erstaunt, der Mann hatte ja schon den Glaser bestellt, also wusste er was er tat.

Ich habe hier einmal die Liste mit den Gebietsverlusten des Deutschen Reiches:

Deutsche Gebietsverluste durch den Versailler Vertrag

Deutsche Gebietsverluste durch den Versailler Vertrag in Europa

Sofort abgetretene Gebiete (ohne Volksabstimmung)
Elsass-Lothringen an Frankreich
fast ganz Westpreussen (1466 bis 1772 als Preussen königlichen Anteils zu Polen gehörig) an Polen, jedoch ohne Danzig und das Abstimmungsgebiet Marienwerder
Provinz Posen (9. Jahrhundert bis 1793 als historische Landschaft Grosspolen polnisch) an Polen, jedoch ohne zwei kleinere deutschsprachige Randgebiete im Westen
die südliche Hälfte des ostpreussischen Kreises Neidenburg
das Reichthaler Ländchen an Polen
das Hultschiner Ländchen (an die Tschechoslowakei)
kleine Grenzstreifen Niederschlesiens an Polen
Neukamerun, das erst 1911 durch Tausch Teil der deutschen Kolonie Kamerun geworden war, wieder zurück an Frankreich
das von China gepachtete Kiautschou unter japanisches Mandat (siehe auch: Chinesisch-Deutsche Kooperation (1911–1941))
die 1899 von Spanien käuflich erworbenen Inselgruppen der Marianen (spanisch seit 1556) und der Karolinen, beide unter japanisches Mandat (Japanisches Südseemandat)

Nach Volksabstimmungen im Gefolge des Versailler Vertrags abgetreten

Nordschleswig stimmte mit einer Dreiviertelmehrheit für Dänemark, der Süden Schleswigs verblieb mit einer Mehrheit von 80 Prozent bei Deutschland.
Während der Volksabstimmung am 20. März 1921 war Oberschlesien von alliierten Truppen besetzt, damit nicht deutsche Behörden Druck zulasten der polnischen Option ausüben konnten. Sechzig Prozent der Stimmberechtigten votierten für den Verbleib beim Deutschen Reich. Nachdem ein gewalttätiger polnischer Aufstand am Widerstand deutscher Freikorps gescheitert war, beschloss der Oberste Rat der Alliierten im Oktober 1921, das Abstimmungsgebiet zu teilen, eine Möglichkeit, die der Versailler Vertrag explizit vorsah. So kam ein Gebiet von etwa einem Drittel der Fläche in Ostoberschlesien, wo es insgesamt eine Stimmenmehrheit für Polen gegeben hatte, am 20. Juni 1922 an Polen. Im abgetretenen Teil war bislang fast ein Viertel der deutschen Steinkohle gefördert worden. Die Abtrennung verbitterte viele Deutsche, weil die Teilung erst nach der Abstimmung beschlossen wurde und dadurch der größere Teil des industriell wertvollen Oberschlesischen Industriegebiets an Polen ging. Durch die räumliche Heterogenität der Stimmenmehrheiten fielen mehrere Orte entgegen der jeweiligen Stimmenmehrheit an Polen. Auch die Künstlichkeit der Grenzziehung in diesem Ballungsraum, teilweise durch Industriebetriebe und Bergwerke, nährte die Verbitterung.
Eupen-Malmedy sowie das bisherige Neutral-Moresnet an Belgien; ursprünglich ohne Abstimmung, eine spätere Abstimmung bestätigte die Zugehörigkeit zu Belgien. Ob die Abstimmung korrekt war oder nicht, wurde von beiden Seiten gegensätzlich dargestellt. Das abgetretene Gebiet umfasste sowohl Gemeinden mit französischsprachigen (Malmedy, Weismes) als auch mit deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen (Eupen, Sankt Vith und andere). Letztere bilden heute die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens.

Nach Volksabstimmungen im Gefolge des Versailler Vertrags beim Deutschen Reich geblieben

Südschleswig
der Westteil Oberschlesiens inkl. dem dem Abstimmungsgebiet zugeschlagenen Teil des niederschlesischen Landkreises Namslau (zwei Drittel des Abstimmungsgebiets)
neun Landkreise Westpreußens östlich und westlich des neuen polnischen „Korridors“ (→ Westpreußen)
der Südteil Ostpreussens (jedoch ohne Soldau, Kreis Neidenburg)

Dem Völkerbund unterstellt

Karte Europas a) vor dem Ersten Weltkrieg und b) nach den Bestimmungen der Pariser Vorortverträge
Das Saargebiet, dessen Kohleproduktion (siehe Bergbau im Saarland) Frankreich zufiel, wurde dem Völkerbund unterstellt. Nach 15 Jahren sollte eine Abstimmung über die staatliche Zugehörigkeit stattfinden, die am 13. Januar 1935 eine große Mehrheit für Deutschland ergab.
Danzig mit Umgebung wurde zur Freien Stadt unter Kontrolle des Völkerbundes erklärt, in das polnische Zollgebiet eingeschlossen und von Polen aussenpolitisch vertreten.
Das Memelland wurde unter Kontrolle des Völkerbunds einem eigenen Staatsrat mit französischem Präfekten unterstellt und am 10. Januar 1923 von Litauen besetzt. 1924 wurde es in der Memelkonvention des Völkerbundes als autonomes Gebiet unter litauische Staatshoheit gestellt.


Befristet von den Siegermächten besetzt

Das Rheinland; die Räumung sollte bis spätestens 1935 erfolgen. Diese Befristung der Alliierten Rheinlandbesetzung hatten die Angelsachsen den Franzosen, deren Ziel ursprünglich die Abtrennung des Rheinlands vom Reich gewesen war, nur schwer abringen können. Um die Sicherheit Frankreichs vor Deutschland auch ohne einen solchen massiven Verstoß gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker zu gewährleisten, schlossen die USA und Großbritannien mit der Französischen Republik ein Garantieabkommen ab, das jeden erneuten deutschen Angriff auf Frankreich zum Casus belli erklärte. Dieses Garantieabkommen wurde aber wie der gesamte Vertrag vom amerikanischen Kongress nicht ratifiziert, weshalb auch die Briten davon Abstand nahmen.

Quelle: Wikipedia
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Orianne hat geschrieben:Nein lieber Dieter, verrückt war der nicht, verrückt waren seine Anhänger.
Liebe Orianne,
wenn ich mir die Reden vom Gröfaz (größter Feldherr aller Zeiten) anhöre und ansehe, so kann ich nur über diesen Menschen nur lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Heute würde er mit seiner Gestik und Mimik keinen Hund mehr hinter den Ofen hervorholen. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
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Triton hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:dass Teile des deutschen Volkes einem Verrückten nachgelaufen ist, der keinen Schulabschluss und als Beruf Postkartenmaler hatte. :wink: :mrgreen:
Hitlers Haupteinnahmequelle war seine Tätigkeit als Schriftsteller. "Mein Kampf" war ein Bestseller. Und in der heutigen Zeit würde er als sich als Redner eine goldene Nase verdienen. Er hatte eine bezahlte Wohnung in München, lebte und arbeitete selbstständig und das wirtschaftlich höchst erfolgreich. Er selbst aber hatte einen höchst bescheidenen Lebensstil, was Kleidung, Essen, Unterkunft anbelangte.

Sind es nicht solche Menschen, die wir uns heute viel öfter in der Politik wünschen würden?

Verrückt waren auch seine Anhänger wohl nicht, so viele Verrückte gab es nicht urplötzlich in Deutschland. Die Verbrechen, die in Hitlers Name ausgeübt worden sind, wurden nicht von Geisteskranken ausgeführt, die nicht zurechnungsfähig waren. Das stimmt einfach nicht.
Es waren vor allem Menschen, die sich durch das Regime so beschützt sahen, dass sie annahmen, die ganz normalen Gesetze und Regeln der Gesellschaft oder auch die Gesetze Gottes haben für sie keine Geltung mehr und die dann die dunkle Seite der Menschheit offen heraushängen liessen. Solche Menschen würde man auch heute zu Millionen in Deutschland finden.
Lieber Joerg,
Du meinst, er hätte auch heute noch Erfolg :?:
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Orianne hat geschrieben:
Paul hat geschrieben:Natürlich ist es etwas seltsam, das das Deutsche Reich Polen in einer deutschen Stadt angreifen konnte. Was hatte Polen in Danzig verloren? In diesem Zusammenhang werden im Fernsehen auch seltsame Dinge gezeigt. Da berichtet eine Frau, das ihre Eltern jedes Jahr die polnische Fahne aus dem Fenster gehängt haben und sich gewundert haben, das ihnen die Scheiben eingeschmissen wurden. Diese Leute haben sich völlig illoyal gegenüber ihren Mitbewohnern verhalten, welche die Mehrheit in Danzig stellten und ein normaler Teil Deutschlands sein wollten. Solche Leute zeigten eine nationalistische Besessenheit. Meine Eltern haben so was in Lodz nicht gemacht, obwohl in Lodz der deutsche Bevölkerungsanteil viel höher war als der polnische in Danzig.
Der 2. Weltkrieg hätte mit einem gerechten Frieden nach dem 1. Weltkrieg vermieden werden können, ohne Anexionen entgegen dem Willen der Bevölkerung. Der belgische Premierminister hat dies in einer Rede im französischen Parlament festgestellt, das nur ein Waffenstillstand geschlossen wurde, da der Keim für den nächsten Krieg gelegt sei. Das rassistische Massenmorden konnte allerdings nicht vorhergesehen werden.
Die Anexionen Südtirols, des Sudetenlandes, Elsaß-Nordlothringens, Westpreußens, des Memellandes, Eupen-St.Viet, Tonderns.... waren verbrecherisch und dumm.
Ich hatte mir die Sendung im ZDF auch angeschaut, und ich war auch über diese Szene erstaunt, der Mann hatte ja schon den Glaser bestellt, also wusste er was er tat.

Ich habe hier einmal die Liste mit den Gebietsverlusten des Deutschen Reiches:

Deutsche Gebietsverluste durch den Versailler Vertrag

Deutsche Gebietsverluste durch den Versailler Vertrag in Europa

Sofort abgetretene Gebiete (ohne Volksabstimmung)
Elsass-Lothringen an Frankreich
fast ganz Westpreussen (1466 bis 1772 als Preussen königlichen Anteils zu Polen gehörig) an Polen, jedoch ohne Danzig und das Abstimmungsgebiet Marienwerder
Provinz Posen (9. Jahrhundert bis 1793 als historische Landschaft Grosspolen polnisch) an Polen, jedoch ohne zwei kleinere deutschsprachige Randgebiete im Westen
die südliche Hälfte des ostpreussischen Kreises Neidenburg
das Reichthaler Ländchen an Polen
das Hultschiner Ländchen (an die Tschechoslowakei)
kleine Grenzstreifen Niederschlesiens an Polen
Neukamerun, das erst 1911 durch Tausch Teil der deutschen Kolonie Kamerun geworden war, wieder zurück an Frankreich
das von China gepachtete Kiautschou unter japanisches Mandat (siehe auch: Chinesisch-Deutsche Kooperation (1911–1941))
die 1899 von Spanien käuflich erworbenen Inselgruppen der Marianen (spanisch seit 1556) und der Karolinen, beide unter japanisches Mandat (Japanisches Südseemandat)

Nach Volksabstimmungen im Gefolge des Versailler Vertrags abgetreten

Nordschleswig stimmte mit einer Dreiviertelmehrheit für Dänemark, der Süden Schleswigs verblieb mit einer Mehrheit von 80 Prozent bei Deutschland.
Während der Volksabstimmung am 20. März 1921 war Oberschlesien von alliierten Truppen besetzt, damit nicht deutsche Behörden Druck zulasten der polnischen Option ausüben konnten. Sechzig Prozent der Stimmberechtigten votierten für den Verbleib beim Deutschen Reich. Nachdem ein gewalttätiger polnischer Aufstand am Widerstand deutscher Freikorps gescheitert war, beschloss der Oberste Rat der Alliierten im Oktober 1921, das Abstimmungsgebiet zu teilen, eine Möglichkeit, die der Versailler Vertrag explizit vorsah. So kam ein Gebiet von etwa einem Drittel der Fläche in Ostoberschlesien, wo es insgesamt eine Stimmenmehrheit für Polen gegeben hatte, am 20. Juni 1922 an Polen. Im abgetretenen Teil war bislang fast ein Viertel der deutschen Steinkohle gefördert worden. Die Abtrennung verbitterte viele Deutsche, weil die Teilung erst nach der Abstimmung beschlossen wurde und dadurch der größere Teil des industriell wertvollen Oberschlesischen Industriegebiets an Polen ging. Durch die räumliche Heterogenität der Stimmenmehrheiten fielen mehrere Orte entgegen der jeweiligen Stimmenmehrheit an Polen. Auch die Künstlichkeit der Grenzziehung in diesem Ballungsraum, teilweise durch Industriebetriebe und Bergwerke, nährte die Verbitterung.
Eupen-Malmedy sowie das bisherige Neutral-Moresnet an Belgien; ursprünglich ohne Abstimmung, eine spätere Abstimmung bestätigte die Zugehörigkeit zu Belgien. Ob die Abstimmung korrekt war oder nicht, wurde von beiden Seiten gegensätzlich dargestellt. Das abgetretene Gebiet umfasste sowohl Gemeinden mit französischsprachigen (Malmedy, Weismes) als auch mit deutschsprachigen Bevölkerungsgruppen (Eupen, Sankt Vith und andere). Letztere bilden heute die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens.

Nach Volksabstimmungen im Gefolge des Versailler Vertrags beim Deutschen Reich geblieben

Südschleswig
der Westteil Oberschlesiens inkl. dem dem Abstimmungsgebiet zugeschlagenen Teil des niederschlesischen Landkreises Namslau (zwei Drittel des Abstimmungsgebiets)
neun Landkreise Westpreußens östlich und westlich des neuen polnischen „Korridors“ (→ Westpreußen)
der Südteil Ostpreussens (jedoch ohne Soldau, Kreis Neidenburg)

Dem Völkerbund unterstellt

Karte Europas a) vor dem Ersten Weltkrieg und b) nach den Bestimmungen der Pariser Vorortverträge
Das Saargebiet, dessen Kohleproduktion (siehe Bergbau im Saarland) Frankreich zufiel, wurde dem Völkerbund unterstellt. Nach 15 Jahren sollte eine Abstimmung über die staatliche Zugehörigkeit stattfinden, die am 13. Januar 1935 eine große Mehrheit für Deutschland ergab.
Danzig mit Umgebung wurde zur Freien Stadt unter Kontrolle des Völkerbundes erklärt, in das polnische Zollgebiet eingeschlossen und von Polen aussenpolitisch vertreten.
Das Memelland wurde unter Kontrolle des Völkerbunds einem eigenen Staatsrat mit französischem Präfekten unterstellt und am 10. Januar 1923 von Litauen besetzt. 1924 wurde es in der Memelkonvention des Völkerbundes als autonomes Gebiet unter litauische Staatshoheit gestellt.


Befristet von den Siegermächten besetzt

Das Rheinland; die Räumung sollte bis spätestens 1935 erfolgen. Diese Befristung der Alliierten Rheinlandbesetzung hatten die Angelsachsen den Franzosen, deren Ziel ursprünglich die Abtrennung des Rheinlands vom Reich gewesen war, nur schwer abringen können. Um die Sicherheit Frankreichs vor Deutschland auch ohne einen solchen massiven Verstoß gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker zu gewährleisten, schlossen die USA und Großbritannien mit der Französischen Republik ein Garantieabkommen ab, das jeden erneuten deutschen Angriff auf Frankreich zum Casus belli erklärte. Dieses Garantieabkommen wurde aber wie der gesamte Vertrag vom amerikanischen Kongress nicht ratifiziert, weshalb auch die Briten davon Abstand nahmen.

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Liebe Orianne,
Versailles war kein Vertrag sondern ein Diktat. Bei Nichtannahme dieses Diktates wären die alliierten Truppen ins Reichsgebiet eingedrungen, was zur Rheinlandbesetzung und Besetzung des Ruhrgebietes dann sowieso geschah. Das sog besetzte Gebiet ging bis zur Stadtgrenze von Frankfurt/M.. Die Familie meines Stiefvaters kann ein Lied davon singen. :roll:
Die Reichsregierung hat sich reinlegen lassen. Zuerst hätte diese Regierung keine Verhandlungen aufnehmen sollen, Wenn Hindenburg und Ludendorff ein Ende des Krieges wollten, dann hätten sie selbst verhandeln sollen. Die deutschen Truppen zogen aus den besetzten franz. und belg. Gebieten ab, wurden entmilitarisiert und Deutschland war nun schutzlos den Alliierten ausgeliefert. So kam es auch zur Dolchstoßlegende.
Liebe Orianne, findest Du Versailles richtig :?:
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Adolf Hitler, aus einer Rede vom 29. April 1937, gehalten auf der Ordensburg
Vogelsang:

„Das Volk ist heute in Deutschland glücklicher als irgendwo [ein Volk] in der Welt. Es wird nur dann
unsicher, wenn es keine Führung hat. Im Moment, in dem eine feste Führung da ist, ist es glücklich
[...]. Die sagen nicht: <Ja, warum werden wir nicht gefragt?> Da denkt gar keiner daran. Im Gegenteil,
die wollen gar nicht, dass sie gefragt werden. Die wollen einen Führer, der ihnen Anordnungen gibt
[Beifall], und dann folgen sie ihm nach.“ [Beifall].

Gemäss dem Führerprinzip.

Joseph Goebbels in <Der Angriff>, 30. April 1928:
„Wir gehen in den Reichstag hinein, um uns im Waffenarsenal der Demokratie mit deren
eigenen Waffen zu versorgen. Wir werden Reichstagsabgeordnete, um die Weimarer
Gesinnung mit ihrer eigenen Unterstützung lahm zu legen. Wenn die Demokratie so dumm
ist, uns für diesen Bärendienst Freikarten zu geben, so ist das ihre eigene Sache... Wir werden
mit hartem Schritt den marmornen Boden der Parlamente betreten, wir kommen nicht als
Freunde, auch nicht als Neutrale. Wir kommen als Feinde! Wie der Wolf in die Schafherde
einbricht, so kommen wir. Jetzt seid ihr nicht mehr unter euch!“

Erdogan benutzte in seinem Zitat „Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“ Goebbels Gedanken.
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Lieber Dieter, Vertrag, Diktat, es kommt darauf an wie man die Sache ansieht. Meiner Meinung nach ist es weder ein Diktat noch ein Vertrag. Die Österreicher unter Karl Renner wollten z.B. die Schweiz aufteilen, Grund war Vorarlberg, das nach dem WWI sich der Schweiz anschliessen wollte, Italien hätte zugestimmt, wollte aber den Kanton Tessin als Ausgleich, das Deutsche Reich war dagegen, die Amerikaner auch, die Volksabstimmung in Vorarlberg war für den Anschluss an die Schweiz, der zuständige Bundesrat der Schweiz musste 1920 zurücktreten.

Im Friedensvertrag von St. Germain beendeten die Siegermächte vier Monate später aber sämtliche Anschlussbestrebungen und gründeten die Republik Österreich.

Du siehst also für die Sieger ist es ein Vertrag, und für die Verlierer ein Diktat, und für mich ist es eine Brücke zum 2. Weltkrieg.
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dieter hat geschrieben:Lieber Paul,
heute hat Deutschland die von Dir angegebenen Gebiete auch nicht und es hat ein Drittel seines Landes verloren. Wir würden uns heute alle 10 Finger abschlecken, wenn wir die Gebiete noch hätten, die uns nach dem Versailler Diktat noch zugestanden wurden. Deutschland ist heute um das besagte Drittel kleiner und doch die führende Industriemacht in Europa. :wink:
Putin würde ich heute mit Hitler vergleichen, obwohl alle Vergleiche natürlich hinken. :roll:
Ohne die Anexionen deutscher Gebiete nach den beiden Weltkriegen und einer Vereinigung mit Deutschösterreich hätte Deutschland heute wahrscheinlich weit über 130 Millionen Einwohner und es gäbe in Europa keine Wirtschaftskriese, weil die Nachbarn auch vom Wirtschaftsriesen Deutschland stärker als heute profitieren würden. Europa und die Welt wären wirtschaftlich nicht so weit zurückgeworfen worden, da es den 2. Weltkrieg so nicht gegeben hätte.
viele Grüße

Paul

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