Spartaner
Finde ich keine gute Idee die Kopten nur wegen eines untrefflichen Zitats zu verunglimpfen. Denn den Kopten wurde unter Mursi übelst mitgespielt und ich denke, dass du nicht in ihre Haut stecken wolltest. Deshalb findee ich deine Formulierung in diesen Zusammenhang etwas unglücklich.
Unglücklich ist lediglich deine Bemerkung. Antisemitismus ist in jedem Falle zu verurteilen, ganz egal, von wem das ausgeht. Wenn man selbst verfolgt wird, gibt dies einem nicht das Recht, nun seinerseits andere zu verfolgen oder herabzusetzen. Opfer werden schnell selber zu Tätern und das Minderheiten dazu neigen, ihrerseits nun auch andere Minderheiten zu unterdrücken, ist ja leidlich bekannt und oft genug passiert.
Das die Kopten von Mursi verfolgt wurden, hat nichts mit den Juden zu tun und hier gibt es auch keinen Zusammenhang. Es gibt ihnen nicht das Recht, nun ihrerseits Juden zu diffamieren.
Der koptische Priester erzählte mir, das die Juden Gottesmörder sind, denn im Neuen Testament wird berichtet, das Jesus nur aufgrund der Juden hingerichtet wurde. Deshalb müsse man die Juden bekämpfen, denn sie sind die Feinde Gottes und der Christenheit. Diese Geschichte ist ja uralt. Mit diesem Argument haben ja auch schon im Mittelalter die Christen bei uns die Juden verfolgt.
Ich hoffe, dass diese Meinung nicht typisch ist für die koptische Kirche. Ich bin allerdings früher mehrmals in Ägypten gewesen, besuchte auch das koptische Viertel in Kairo und wunderte mich auch damals schon auf den bei ihnen verbreiteten Hass auf Israel. Möglicherweise sind die einfachen Menschen in der mittelalterlichen Ideenwelt stehen geblieben. Wer selber verfolgt wird, ist deswegen nicht immer ein besserer Mensch mit besseren Ideen. So etwas zu glauben, ist ein fataler Irrtum.
Wie gesagt, ich hoffe dass diese Judenfeindschaft nicht auf alle Kopten zutrifft und auch nicht Konsens in ihren Gemeinden ist. Dass sie die Moslems ablehnen, ist klar, die Ablehnung der Juden kann ich aber nicht nachvollziehen.