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Man musste halt in Europa eine klare Grenze ziehen, nachdem sich die Regelungen von Versailles nicht bewährt hatten.
Moderator: Barbarossa
Lieber Marek,Marek1964 hat geschrieben:Man musste halt in Europa eine klare Grenze ziehen, nachdem sich die Regelungen von Versailles nicht bewährt hatten.
Das stimmt, darüber gab es einen Artikel in der FAZ, in Augsburg war ja vor ein paar Tagen das Treffen der Sudetendeutschen, und da wurde die Abschaffung der Dekrete gefordert.Conzaliss hat geschrieben:Wenn ich richtig informiert bin, sind die Benesch-Dekrete immer noch in Kraft...
Marek1964 hat geschrieben:Man musste halt in Europa eine klare Grenze ziehen, nachdem sich die Regelungen von Versailles nicht bewährt hatten.
Werde mich schon noch äussern, allerdings etwas eingehender, dürfte Wochenende werden.dieter hat geschrieben:Lieber Titus,
ganz meine Meinung. Hatte darüber auch schon hier im Thread an Marek geschrieben (14.06.2014 09:32), der rührt sich aber bisher nicht.
Lieber Marek,Marek1964 hat geschrieben:Werde mich schon noch äussern, allerdings etwas eingehender, dürfte Wochenende werden.dieter hat geschrieben:Lieber Titus,
ganz meine Meinung. Hatte darüber auch schon hier im Thread an Marek geschrieben (14.06.2014 09:32), der rührt sich aber bisher nicht.
Gemeint habe ich die Ostgrenze, die innerdeutsche Grenze, vor allem die in Berlin war ja nicht dauerhauft beabsichigt, ist es aus einem Provisorium geworden.dieter hat geschrieben:Lieber Marek,Marek1964 hat geschrieben:Man musste halt in Europa eine klare Grenze ziehen, nachdem sich die Regelungen von Versailles nicht bewährt hatten.
Du machst es Dir sehr einfach, die klare Grenze war gar nicht klar, weil die ehemaligen Ostgebiete bis 1990 und Deutschen Vereinigung nur unter polnischer und russischer Verwaltung standen und Deutschland geteilt war. Die Klare Grenze war eine Mauer mitten durch Berlin,
dieter hat geschrieben:In der Tschechoslowakei wurden 80.000 Deutsche masakriert, die Leichen schwammen auf der Elbe bis nach Dresden.
Das Argument, es ging den Tschechen im Verhältnis zu Polen oder der Sowjetunion relativ gut, halte ich für äusserst problematisch. Es ist richtig, in Polen oder der Sowjetunion war es viel schlimmer. Aber der Wille der Nazi Politik, die Tschechen als Nation langfristig zu vernichten, wurde je länger der Krieg dauerte, desto klarer. Schon im November 1939 wurden die tschechischen Hochschulen geschlossen und nicht mehr geöffnet. Ein deutscher Oberlehrer, an den sich meine Mutter erinnerte, sprach davon, die Tschechen seien nur für "Schaufel und Pickel" gut. Das widerspricht allerdings der Bedeutung der tschechischen Rüstungsindustrie, die Du richtigerweise erwähnst (das beinhaltete nicht nur Škoda), die in ihrer Qualität sehr geschätzt wurde.dieter hat geschrieben:Du wirst nun das Naziregime anführen. Böhmen und Mähren ging es bis zur Ermordung Heidrichs im Verhältnis zu anderen besetzten Ländern gut, weil die deutsche Führung die Skoda-Werke für die Kriegswirtschaft brauchte. Das nach der Ermordung Heidrichs eine tschechische Ortschaft liquidiert wurde, ist ein Verbrechen auch KZ Theresienstadt ist ein Verbrechen, Das erlaubt aber nicht generell Deutsche zu massakrieren, die deutsche Bevölkerung, die dort seit Jahrhunderten saß zu vertreiben. Auch die Benesch-Dekrete, in dem die Tschechen von ihren Präsidenten straffrei gestellt wurden, machen die Sache nicht besser sondern schlimmer.
Naja, sie hätten sich schon längst Richtung Westen absetzten können, wie es auch die Wehrmacht tat. Hier ein hochinteressantes Filmdokument, dass die Erleichterung der Deutschen (Bei 5.39 auch ein SS Offizier zu sehen) zeigt.Orianne hat geschrieben:Das wusste ich nicht wegen dem 13. Mai 1945, ich denke, die hatten nichts mehr zu verlieren....
Weiss jetzt nicht, ob ich Dich richtig verstehe.Orianne hat geschrieben:Deine Sichtweise der Tatsachen und nicht der Dinge ist verständlich Marek.
Marek1964 hat geschrieben:dieter hat geschrieben:In der Tschechoslowakei wurden 80.000 Deutsche masakriert, die Leichen schwammen auf der Elbe bis nach Dresden.
Die Massaker sind natürlich durch nichts zu rechtfertigen oder zu entschuldigen. Sie wurden in erster Linie von den Roten Garden verübt, die Kommunisten schürten den ohnehin vorhandenen Hass. Es gab aber in dem wieder einiger Massen demokratischen Land Proteste dagegen, ein Onkel von mir, ein Pfarrer, versuchte wilde Erschiessungen zu verhindern. Der Politiker Zdeněk Fierlinger wollte, dass die Regierung eine Erklärung abgibt, dass die Lynchjustiz einzustellen sei. Er wurde aber überstimmt.
Die genaue Zahl der Opfer ist umstritten, die in Ende neunziger Jahre gebildete Deutsch-Tschechische Historikerkommission führt die Zahl 15-30 000.
Das war schon vorher geplant. Hitler plante eine perfide "Drittellösung", die bis in die 60er abgeschlossen werden sollte.Marek1964 hat geschrieben: Das Argument, es ging den Tschechen im Verhältnis zu Polen oder der Sowjetunion relativ gut, halte ich für äusserst problematisch. Es ist richtig, in Polen oder der Sowjetunion war es viel schlimmer. Aber der Wille der Nazi Politik, die Tschechen als Nation langfristig zu vernichten, wurde je länger der Krieg dauerte, desto klarer. [...]
Geplant wohl schon, aber die Besatzungspolitik verschärfte sich nach März 1939 zusehends, wobei es auch ein Auf und Ab war. Aber nach der "Heydrichiade" war klar im Sommer 1942, wohin die Reise ging, wenn es den Endsieg geben würde. Am Anfang der Okkupation war das aber bei weitem noch nicht allen Tschechen klar, ja manche dachten, dass die Deutsche Besatzung so etwas wie eine neue KuK Monarchie werden würde. Da wurden sie dann aber eines anderen belehrt.Titus Feuerfuchs hat geschrieben:Das war schon vorher geplant. Hitler plante eine perfide "Drittellösung", die bis in die 60er abgeschlossen werden sollte.Marek1964 hat geschrieben:Das Argument, es ging den Tschechen im Verhältnis zu Polen oder der Sowjetunion relativ gut, halte ich für äusserst problematisch. Es ist richtig, in Polen oder der Sowjetunion war es viel schlimmer. Aber der Wille der Nazi Politik, die Tschechen als Nation langfristig zu vernichten, wurde je länger der Krieg dauerte, desto klarer. [...]
Ein Drittel der Tschechen sollten ermordet, bzw vertrieben werden, ein Drittel durch Zwangarbeit aufgerieben und ein Drittel germanisiert werden.
Man muss aber dabei auch sehen, dass da nicht nur v.a. die auf Märschen nach Kriegsende Umgekommene in den Zahlen wohl mitenthalten sind, sondern auch - im Fall der Baltendeutschen und Ostpreussen nicht unbedeutend - auch erfrorene Neugeborene, und auch durchaus auch die Opfer nicht nur der Deportation in den Osten, sondern auch durch die Wehrmacht, die sich bisweilen auch erstmal das Feld "freischoss" und dabei auch durchaus ganze Trecks abräumte von der Strasse. Das war keine rein russische "Spezialität".Titus Feuerfuchs hat geschrieben: ...
An diese Zahl hält sich zwar auch das DHM,
doch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass andere (z.T.neuere) Publikationen auch von sehr viel höheren Opferzahlen ausgehen, über 250 000.
...
Das Blöde/Absurde daran ist, jenseits aller Fragen nach Ethik und Menschlichkeit, dass es ausgerechnet die Sudetendeutschen waren, von denen der grösste Widerstand im Nazi-Reich kam.Marek1964 hat geschrieben: ...
Manchzuoft wird das durchmischt und die Diskussion dann ist schwierig. Manchmal fehlt auch die Klarheit über die Fakten. Die grossen Fakten sind allerdings meist unumstritten.
Die vier Jahrzehnte dauernde kommunistische Zensur hat eine ehrliche Aufarbeitung in Tschechien verhindert und gewisse Vereinfachungen verfestigt. Diese betrifft aber auch die Sudetendeutschen Landsmannschaften.
Wie meinst Du das? Beispiele?RedScorpion hat geschrieben:
Das Blöde/Absurde daran ist, jenseits aller Fragen nach Ethik und Menschlichkeit, dass es ausgerechnet die Sudetendeutschen waren, von denen der grösste Widerstand im Nazi-Reich kam.
LG