Zwei Seelen sind in meiner Brust, eine nordhessische und eine südhessische.
Ich ging in Kassel fünf Jahre in die Bürgerschule 25 in Kassel-Bettenhausen, das war ein beschaulicher Platz wechselte erst nach dem 5.Schuljahr nach Frankfurt/M., weil meine Mutter nach Frankfurt geheiratet hatte. Kam dort auf die Falk-Mittelschule. Wir waren Anfangs 54 Kinder in einer Klasse, wurde beim Klassentreffen festgestellt, Jahr für Jahr mußten 10 Kinder die Klasse verlassen, entweder weil sie zur Volksschule zurück mußten oder sitzen blieben, die restliche Klasse wurde durch abgebrochene Gymnasiasten aufgefüllt. Bei einem Klassentreffen stellten wir fest, dass es insgesamt 14 Schüler von 54 nur es bis zur Mittleren Reife geschafft hatten.

Was mir bei den Südhessen auffiel, war ihre Prinzipienlosigkeit, Aussprüche wie: "Was kümmert mich mein dumm Geschwätz von Gestern" oder "Wenns geht, dann geht's", waren an der Tageordnung.
Nach der Schule ging ich zurück zu meinen Omas nach Kassel, die dort ein Häuschen hatten und ich nicht mit meinem Stiefvater klarkam und klarkomme. Dort war ich Verwaltungslehrling bei der Landesversicherungsanstalt Hessen, machte die Lehrabschlußprüfung und die Sekretärprüfung. Danach wollte ich die Inspektorenprüfung machen, dass wurde aber von meiner Dienststelle in Kassel abgelehnt. Sie sagten mir, dass sie Sekretäre und keine Inspektoren brauchten. Ich mußte also zu meinen Eltern nach Frankfurt zurück, um die Inspektorenprüfung machen zu können. Bestand diese auch mit 3.
Dann wurde ich nach Darmstadt versetzt und wurde Inspektor, Oberinspektor und stellvertretender Abschnittsleiter. Da ich weiter in Frankfurt wohnte bemühte ich mich um eine Rückversetzung, die mir nach 11 Jahren gelang. Wurde in Frankfurt noch Amtmann in der Innenkontrolle (eine Art Rechnungs- und Prüfungsamt) und dann bei den Ost- und Auslandsrenten.
Ihr Lieben,
ich mußte meine Heimat Nordhessen verlassen, um eine Prüfung abzulegen und befördert zu werden. Sind das Beförderungen wert

