Mit der Bevölkerungsdichte ist dies immer so eine Sache. Man errechnet sie in der Regel so, dass die Zahl der Einwohner durch die Quadratkilometerzahl geteilt wird. Hamburg hat beispielsweise 2.012 Einwohner pro Quadratkilometer, New York hingegen 10.560,8 Einwohner pro Quadratkilometer. In Flächenstaaten sieht es noch wieder anders aus. In Schleswig-Holsten leben nur 179 Einwohner pro Quadratkilometer, doch die meisten Menschen wohnen ja in Ballungsräumen, wie z.B. in Kiel. Und dort wohnen 2.275 Einwohner pro Quadratkilometer. Für Menschen, die nach Schleswig-Holstein ziehen, sind nicht die verlassenen kleinen Dörfer von Interesse, sondern die Stadt Kiel, weil sie dort arbeiten, wohnen, zur Schule gehen usw.
Ein etwas abgewandelter Begriff der Bevölkerungsdichte ist die Siedlungsdichte. Sie beschreibt die Einwohnerzahl je Quadratkilometer Siedlungs- und Verkehrsfläche.
Sie ist etwas aussagekräftiger, da sie die Leerflächen in einem Flächenstaat berücksichtigt
Die Menschen verteilen sich nicht gleichmäßig in der Fläche. Sie interessieren sich für die Zentren und für die meisten Leute sind nur die dortigen Verhältnisse von Belang. Dort kann es natürlich zur Überfüllung kommen, auch wenn die Umgebung menschenleer ist. Deshalb muss man schauen: Wie sind die Verhältnisse vor Ort, wie werden sie von den Menschen wahrgenommen usw. Die Bevölkerungsdichte gibt nur einen ersten flüchtigen Eindruck.
Aber gut. Nicht immer sind diese Zahlen zur Hand. Wenn in Basel 6.000 Menschen pro Quadratkilometer leben und von denen sind vielleicht viele Deutsche (?) und es gibt nicht genug Wohnraum, wird dies vielleicht als Bedrohung und Überfremdung wahrgenommen. Dies kann aber auch schon der Fall sein, wenn die Bevölkerungsdichte nur 1.000 Einwohner pro Quadratkilometer beträgt, aber viele davon Ausländer sind und es kaum Wohnungen gibt. Man muss also nach dem Einzelfall schauen.
In Hamburg haben die ärmeren Stadtteile einen hohen Ausländeranteil. In Blankenese hingegen sind die Wohlhabenden unter sich. Dort ist alles bestens. Je nachdem, wo man lebt, nimmt man die Stadt ganz anders wahr. Bei Volksabstimmungen würden wahrscheinlich bei uns in den ärmeren Stadtteilen die Einwohner für einen Ausländerstopp eintreten, die Leute in Blankenese sicherlich nicht. Ein Abstimmungsergebnis hätte wahrscheinlich einen ähnlichen Ausgang genommen, wie in der Schweiz. Aber wir haben keine Volksabstimmungen. Vox populi, vox dei?
Vielleicht nicht immer. Aber das Schweizer Ergebnis ist für mich durchaus nachvollziehbar, mag es nun vernünftig sein oder nicht.
Mit der Statistik ist es ohnehin so eine Sache: Wenn in Hamburg die Regenwahrscheinlichkeit für Samstag 50% beträgt und am Sonntag ebenfalls 50%, wie hoch ist dann die Regenwahrscheinlichkeit für das ganze Wochenende? 50%? Falsch, es sind 75%.
Siehe auch:
Video :
http://www.swr.de/odysso/warum-zahlen-z ... index.html
Kleiner Tipp: Um dies zu errechnen, braucht man die Multiplikationsregel aus der Stochastik und den Ereignisraum der Wahrscheinlichkeiten zwischen 1 bis 0. (Formeln q = 0,5 x 0,5 und dann 1-q)