Was meint ihr? Kann die AfD der CDU eine gewichtige Wählerschicht abwerben? Wie sollte sich die CDU europapolitisch positionieren, auch in Abgrenzung zur AfD?
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Moderator: Barbarossa
Ralph hat geschrieben:Ich denke, die AfD wird noch Islamkritik und konservative Familienpositionen in ihr Programm aufnehmen - ansonsten wird sie tatsächlich eine Eintagsfliege. Selbst ein oder zwei MdEP werden sie nicht in die allgemeine Wahrnehmung katapultieren.
Die CDU wird sich als mahnende Stimme der Vernunft geben: "Unser Geld kriegt niemand ohne Auflagen" - ob das zieht, vermag ich nicht zu sagen.
Gabriel und Steinmeier machen das bisher ganz schlau. Subjektiv kommen sie gerade besser weg als die Union. Wobei es auch gefährlich ist, wenn jede Handlung bereits an 2017 gemessen wird.
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Was eine restriktive Zuwanderungspolitik und Kritik an der radikalen politisch motivierten Form des Islam mit "primitiver Xenophobie" (Ich nehme mal an, du brauchst diesen Terminus in seiner leider üblichen fälschlichen Bedeutung, in der er mit Ausländerfeindlichkeit statt nur Angst vor dem Fremden konnotiert ist.) zu tun hat, erschließt sich mir nicht.Karlheinz hat geschrieben: Ich weiß nicht, ob sich Herr Lucke auf solche Gebiete wie Islamkritik oder Familienpolitik wirklich einlassen will. Hier kommt er ganz leicht auf sehr dünnes Eis und das endet schnell in primitiver Xenophobie.
Entscheidet jetzt der Senat,die Studentenschaft oder der Lehrkörper darüber, welche vom GG gedeckten politischen Positionen man vertreten darf, oder sind die für eine repressive Toleranz, welche der vom GG garantierten Meinungsfreiheit zuwiderläuft?Karlheinz hat geschrieben: So etwas wird gerade in Hamburg aber überhaupt nicht gerne gesehen, weder vom Senat und schon gar nicht an der Universität mit ihrem extrem hohen Anteil von Migranten in der Studentenschaft und dem technokratisch orientierten Lehrkörper, der dafür auch keinerlei Verständnis hat.
Die AfD-Postition ist doch eindeutig, wenn auch innerhalb der deutschen Parteienlandschaft weitestgehend (CSU) singulär.Karlheinz hat geschrieben: Es ist etwas völlig anderes, ob man den Euro kritisiert, da gibt es die unterschiedlichsten Meinungen drüber, oder ob man in den trüben Gewässern von Xenophobie, Homophobie und was es da sonst noch so gibt, herumfischt. Da bekommt man sehr schnell eine Menge unangenehmer Zeitgenossen ins Schlepptau, die man schlecht wieder loswird. Das wird Herr Lucke aber nicht wollen.
Wo siehst du hier das Problem?Integrationspolitik
Die Partei will das Einwanderungsrecht nach kanadischem Vorbild umbauen, also qualifizierte Einwanderer, die zu einer Eigenleistung in Sachen in Integration bereit sind, fördern und anlocken. Demgegenüber müsse „ungeordnete Zuwanderung in die Sozialsysteme“ unterbunden werden. „Ernsthaft“ politisch Verfolgten müsse Deutschland jederzeit Asyl und auch die Möglichkeit, hier zu arbeiten, bieten.
http://de.wikipedia.org/wiki/AfD#Integrationspolitik
[...]
Es bleibt letztlich nur der Weg, sich rechts von der Union (die ja mittlerweile extrem in die Mitte gerückt ist, was sie ja selbst mit ihrem Slogan "Die Mitte" verdeutlichte.) zu positionieren, andere Wege sind im vorhinein zum Scheitern verurteilt.Karlheinz hat geschrieben: So bleibt ihm eigentlich nur der Weg, weiterhin eine Ein-Punkt Politik zu betreiben oder sich rechts von der CDU anzusiedeln und noch zahlreiche weitere ultrakonservative Positionen zu beziehen. Ich glaube aber nicht, dass er das möchte.[...]
Ralph hat geschrieben:Bernd Lucke bindet eben die Bürgerlichen, Henkel und die Beatrix von Storch werden für Populismus zuständig sein.
Ich denke ohne solche Wählerschichten wird es schwer für die AfD über 3 bzw. 5 % zu kommen.
Lucke wird den Kurs auch nicht allein bestimmen können, er wurde ja schon als Diktator beschimpft. So gut wie du kann ich das nicht einschätzen, ich kenne den Mann nicht.
Viele Wähler sehen wahrscheinlich in der AfD etwas, was sie nicht ist - vor allem in der Gesellschaftspolitik und Migrationspolitik.
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Triton hat geschrieben:Die CDU positioniert sich schon gegen Euro-Bonds, aber das ist eben nur Anti-Euro-light. Eine Alternative hat sie nicht, für einen Nord-Euro wie die AfD wird sie schlecht eintreten wollen. Und: Sie muss Rücksicht auf die SPD nehmen, jeder Rechtsruck verbietet sich da von vorneherein.
Die AfD als Ein-Themen-Partei hat kurzfristiges Protestwählerpotential, weil aber die FDP entschlafen ist, macht sich das in Stimmen kaum bemerkbar. Allerdings rechne ich damit, dass dieses Mal die SPD durch die GroKo eher profitiert als die Union, ganz einfach deshalb, weil es kaum schlechter für sie kommen kann.
Sie liegt zz bei rund 7% -damit kommt sie sogar ganz locker rein.Barbarossa hat geschrieben:Wie die AfD in der Europawahl abschneiden wird, weiß ich nicht. Wahrscheinlich wird sie gerade so reinkommen. I[...].
Da man für die Europawahl nur 3% braucht, um in das Parlament zu kommen, wird sie es sicherlich schaffen.Barbarossa
Damit weicht diese Umfrage stark von den "Sonntagsfragen" ab, die ich bisher gesehen habe. In diesen kam die AfD auf gerade mal 4 %.
Ich glaube auch, dass viele Wähler in die ADF Wünsche und Vorstellungen hineinprojizieren, die diese gar nicht erfüllen kann oder will. Kurios der hohe Anteil von ehemaligen Wählern der Linkspartei, 340.000 bei den Erststimmen (Gesamt: ADF 810.915 bei den Erststimmen,)Ralph:
Viele Wähler sehen wahrscheinlich in der AfD etwas, was sie nicht ist - vor allem in der Gesellschaftspolitik und Migrationspolitik.