dieter hat geschrieben:Karlheinz hat geschrieben:Im Unterschied zu anderen Ländern gibt es auch in Deutschland meiner Meinung nach keinen wirklichen Antiamerikanismus in der Bevölkerung. Den gab es hier auch nie, weder während des Vietnamkrieges in den sechziger Jahren noch in den achtziger Jahren, als es die großen Demonstrationen gegen die Stationierung der amerikanischen Raketen auf deutschem Boden gab.
Das es Widerstand gegen einzelne Aktionen der jeweiligen US-Regierungen gab, ist selbstverständlich, doch einen Antiamerikanismus oder ausgesprochene Unbeliebtheit der Amerikaner kann ich nur bei Minderheiten verorten. Bei uns in Hamburg an der Universität ist davon unter den Studenten jedenfalls nichts zu spüren und die reagieren sonst immer besonders sensibel auf politische Ereignisse.
Lieber Karlheinz,
natürlich gibt es keinen Antiamerikanismus, weil es die USA so überhaupt nicht gibt.

Ich bin ein Freund der Indianer, die um ihr Land betrogen und umgebracht wurden, der Afroamerikaner die als Sklaven nach Amerika kamen und der Latinos, die in den USA bessere Lebensbedingungen für sich suchen. Nur die WASP kann ich nicht ausstehen.
Als Kind, wenn wir Cowboy und Indianer spielten, war ich immer bei den Indianern, hatte einen Federhelm aus Hühnerfedern, einen Tomahawk und einen Flitzebogen mit Pfeilen.
Der weitaus größte Teil der weißen Amerikaner, insgesamt sind es 217 Millionen, das heißt 63% der Gesamtbevölkerung, sind keine W.A.S.P., sondern ihre Vorfahren stammen aus erzkatholischen Ländern wie Irland, Italien oder Polen, viele andere kommen aus Deutschland, Ungarn, Russland und zahlreichen anderen europäischen Staaten. Ihnen gehört das Land genauso wie den Afroamerikanern (13%), den Hispanics 17% (inklusive Puerto Rico), deren Vorfahren ja zum Teil auch aus Europa stammen, den 5,1% Asiaten, den Indigenen (1,2%) und den restlichen Einwanderern aus allen Teilen der Erde.
Und auch die Nachfahren der britischen und schottischen Einwanderer rechnet man heute nicht generell zu den W.A.S.P., sondern jetzt bezeichnet man damit vor allem die kleine Elite, vorwiegend im Raum Boston. Sie hat ihren einst dominierenden Einfluss heute teilweise verloren, da es konkurrierende Eliten aus anderen Bundesstaaten gibt.
Falls es nicht alle wissen: W.A.S.P. steht für: White Anglo-Saxon Protestant (zu Deutsch: „weißer angelsächsischer Protestant“)