Paul hat geschrieben:Im Moment zeichnet sich eine Teilung Syriens zwischen Sunniten, Alawiten/Schiieten, Drusen und Kurden ab. Vielleicht ist das nicht das schlechteste. Die Kurden haben überhaupt kein Interesse an einer föderalen Unstrukturierung. Für sie ist der Anschluß an die Autonome Region im Irak die beste Lösung. Sie sollen im Nordosten auch schon eine eigne Regierung und Armee haben. Die Christen haben kein Mehrheitsgebiet in Syrien, aber im Libanon. Der Libanon könnte sich natürlich als Auffangland für die christlichen Flüchtlinge aus dem Irak und aus Syrien o. sogar aus Äqypten entwickeln. Letzlich könnte der Libanon von einer Umstrukturierung mit erfasst werden. Israel könnte ein Interesse an einen Drusen-Pufferstaat im Süden haben, welcher dann von den USA unterstützt würde.
Eine Aufteilung des Landes wäre in der Tat wohl nicht schlecht. Die Kurden haben, jedenfalls habe ich dies im Fernsehen gesehen, tatsächlich schon de facto eine Art Staat im Nordosten von Syrien gegründet.
Allerdings muss die Regierung von Assad, die ja hauptsächlich aus Alawiten besteht, so oder so gestürzt werden, da wird kein Weg daran vorbei führen. Die Alawiten müssten ihre Herrschaft auf das relativ kleine Gebiet im Nordwesten beschränken.
Die Christen sind bedauernswert, da sie über keine geschlossenen Territorien verfügen und die verschiedenen christlichen Stadtteile in den Städten nicht für eine Staatsgründung taugen. Sie werden wohl das Land verlassen.
Aber in dem dann verbleibenden sunnitischen Reststaat wird auch so schnell keine Ruhe einkehren, da hier auch inzwischen verschiedene Fraktionen um die Macht ringen. Auch wenn in dem Rest von Syrien Ruhe einkehrt, wird hier wahrscheinlich wie in einer Art Naturschutzpark der Krieg zunächst weitergehen.