Es ist leider schon immer so gewesen, daß es immer die Schwächsten trifft und nicht unbedingt die Schuldigen an einer Misere.

Moderator: Barbarossa
Lieber Barbarossa,Barbarossa hat geschrieben:Ja ich glaube auch, daß einige Unternehmen am liebsten fertig ausgebildete Leute eventuell aus Indien nehmen weil das billiger ist. Die Politik darf solches Fehldenken aber nicht noch unterstützen, denn sonst besteht tatsächlich die Gefahr von stärker werdenden Ressantiments in der Bevölkerung gegen solche ausländischen Fachkräfte. Wer will es einem Arbeitslosen oder einem, der sich eben gerade so "über Wasser" halten kann auch verdenken, daß er zu solchen Schlussfolgerungen kommt?
Es ist leider schon immer so gewesen, daß es immer die Schwächsten trifft und nicht unbedingt die Schuldigen an einer Misere.
Sehe ich im Grunde auch so, wobei nicht nur ausländische gegen deutsche Arbeitnehmer in einem Verdrängungswettbewerb gegeneinander ausgespielt werden, um die Löhne zu drücken; das gleiche passiert auch mit den Leiharbeitern gegen die Festangestellten innerhalb eines Unternehmens.Renegat hat geschrieben:Gestern stand bei uns in der Zeitung, dass dem hiesigen Arbeitgeberverband die Elternzeiten zu weit gehen, jetzt wo sich die 14 Monate langsam etablieren und auch von Vätern und Müttern genommen werden.
Daran sieht man doch deutlich, dass jeder genau hinsehen sollte, woher die Klagen und das Jammern kommen und keine Stammtischschlußfolgerungen ziehen, wie du sie angesprochen hast, Barbarossa.
Genau damit arbeitet er den AG-Verbänden in die Hände, denen ist es nämlich am liebsten, wenn sich Arbeitnehmer gegenseitig nichts gönnen.
Bei allem Verständnis für die prekäre Situation von vielen Arbeitnehmern, Ressentiments gegen andere ANs zu entwickeln, um damit die Politik zu beeindrucken, ist mit Sicherheit der falsche Weg.
Barbarossa hat geschrieben:Sehe ich im Grunde auch so, wobei nicht nur ausländische gegen deutsche Arbeitnehmer in einem Verdrängungswettbewerb gegeneinander ausgespielt werden, um die Löhne zu drücken; das gleiche passiert auch mit den Leiharbeitern gegen die Festangestellten innerhalb eines Unternehmens.Renegat hat geschrieben:Gestern stand bei uns in der Zeitung, dass dem hiesigen Arbeitgeberverband die Elternzeiten zu weit gehen, jetzt wo sich die 14 Monate langsam etablieren und auch von Vätern und Müttern genommen werden.
Daran sieht man doch deutlich, dass jeder genau hinsehen sollte, woher die Klagen und das Jammern kommen und keine Stammtischschlußfolgerungen ziehen, wie du sie angesprochen hast, Barbarossa.
Genau damit arbeitet er den AG-Verbänden in die Hände, denen ist es nämlich am liebsten, wenn sich Arbeitnehmer gegenseitig nichts gönnen.
Bei allem Verständnis für die prekäre Situation von vielen Arbeitnehmern, Ressentiments gegen andere ANs zu entwickeln, um damit die Politik zu beeindrucken, ist mit Sicherheit der falsche Weg.
Zu den Elternzeiten von Vätern:
Es wäre sicher gut, wenn möglichst viele Väter dies in Anspruch nehmen könnten, aber wenn ich an meine kurze Zeit zurückdenke, in der ich auf dem Bau gearbeitet habe, dann muß ich klar feststellen, daß dies z. B. eine Branche ist, wo derartiges überhaupt nicht möglich ist. Ich durfte mich als Heizungs- und Sanitärmonteur nicht einmal für 2 Wochen krank schreiben lassen, wenn wirklich mal Fieber hatte, denn danach war ich immer gleich arbeitslos.
Lieber Barbarossa,
wir leben in einer Raubtiergesellschaft, im real existierenden Kapitalismus.![]()
![]()
Renegat hat geschrieben:Gestern stand bei uns in der Zeitung, dass dem hiesigen Arbeitgeberverband die Elternzeiten zu weit gehen, jetzt wo sich die 14 Monate langsam etablieren und auch von Vätern und Müttern genommen werden.
Daran sieht man doch deutlich, dass jeder genau hinsehen sollte, woher die Klagen und das Jammern kommen und keine Stammtischschlußfolgerungen ziehen, wie du sie angesprochen hast, Barbarossa.
Genau damit arbeitet er den AG-Verbänden in die Hände, denen ist es nämlich am liebsten, wenn sich Arbeitnehmer gegenseitig nichts gönnen.
Bei allem Verständnis für die prekäre Situation von vielen Arbeitnehmern, Ressentiments gegen andere ANs zu entwickeln, um damit die Politik zu beeindrucken, ist mit Sicherheit der falsche Weg.
Ja natürlich trifft das nicht nur die ausländischen AN, da hast du recht. Allerdings bedient dieser Aspekt zusätzlich die rechte Szene.Barbarossa hat geschrieben:Sehe ich im Grunde auch so, wobei nicht nur ausländische gegen deutsche Arbeitnehmer in einem Verdrängungswettbewerb gegeneinander ausgespielt werden, um die Löhne zu drücken; das gleiche passiert auch mit den Leiharbeitern gegen die Festangestellten innerhalb eines Unternehmens.
[/quote]Barbarossa hat geschrieben:Zu den Elternzeiten von Vätern:
Es wäre sicher gut, wenn möglichst viele Väter dies in Anspruch nehmen könnten, aber wenn ich an meine kurze Zeit zurückdenke, in der ich auf dem Bau gearbeitet habe, dann muß ich klar feststellen, daß dies z. B. eine Branche ist, wo derartiges überhaupt nicht möglich ist. Ich durfte mich als Heizungs- und Sanitärmonteur nicht einmal für 2 Wochen krank schreiben lassen, wenn wirklich mal Fieber hatte, denn danach war ich immer gleich arbeitslos.
Das kommt sicher auf die Größe der Firma an und auch die Leute, die im Kundendienst geschickt werden, sind schon privilegiert, weil sie eine langjährige Berufserfahrung haben.Renegat hat geschrieben:...Wie ist das eigentlich im Osten, Barbarossa? Würde mich interessieren.
Warum gelten eigentlich im Baugewerbe diese anderen Bedingungen? Das ist ja nicht nur beim Bau so, sondern auch bei den Friseuren, in Pflegeberufen, im Hotel- und Gaststättengewerbe usw.
Ich hatte übrigens gerade ein Gas-Wasser-Installationsunternehmen beauftragt im Zuge meines privaten Küchenumbaus. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es den Leuten schlecht ging, ich habe sie extra ein bißchen über ihren Betrieb ausgefragt.
Aber es ist natürlich was anderes, wenn ein ortsansässiger, kleiner Handwerksbetrieb hauptsächlich Umbaumaßnahmen bei Privatkunden macht. Auf großen Neubaustellen ist die Vergabepraxis ruinös, da müssen sich die Handwerker mit Zusatzleistungen in den grünen Bereich bringen, wenn sie den Auftrag ergattert haben.
Lieber Barbarossa,Barbarossa hat geschrieben:Das kommt sicher auf die Größe der Firma an und auch die Leute, die im Kundendienst geschickt werden, sind schon privilegiert, weil sie eine langjährige Berufserfahrung haben.Renegat hat geschrieben:...Wie ist das eigentlich im Osten, Barbarossa? Würde mich interessieren.
Warum gelten eigentlich im Baugewerbe diese anderen Bedingungen? Das ist ja nicht nur beim Bau so, sondern auch bei den Friseuren, in Pflegeberufen, im Hotel- und Gaststättengewerbe usw.
Ich hatte übrigens gerade ein Gas-Wasser-Installationsunternehmen beauftragt im Zuge meines privaten Küchenumbaus. Ich hatte nicht den Eindruck, dass es den Leuten schlecht ging, ich habe sie extra ein bißchen über ihren Betrieb ausgefragt.
Aber es ist natürlich was anderes, wenn ein ortsansässiger, kleiner Handwerksbetrieb hauptsächlich Umbaumaßnahmen bei Privatkunden macht. Auf großen Neubaustellen ist die Vergabepraxis ruinös, da müssen sich die Handwerker mit Zusatzleistungen in den grünen Bereich bringen, wenn sie den Auftrag ergattert haben.
Die meisten Bauunternehmen sind so klein, daß es keinen Betriebsrat gibt und auch in der Gewerkschaft ist dort so gut niemand mehr. Man ist wirklich auf das Wohlwollen des Chefs angewiesen und muß sich mit ihm irgendwie gut stellen. Eine andere Möglichkeit hat man eigentlich nicht.
Genau wie ich zur Zeit, mit Bahn und Bus geht auch ganz prima.Cherusker hat geschrieben:Woher sollen denn da die ganzen "Fachkräfte und Akademiker" kommen? Wie haben die denn in ihren eigenen Ländern Arbeit in ihren qualifizierten Berufen bekommen?
Eine dünne Schicht hat sie- und die werden auch hier auf längere Sicht Chancen haben. Gleichzeitig mit Deutsch/ Integrationskursen besuchen viele, die tatsächlich eine qualifizierte Berufsausbildung und/ oder ein Studium haben, Zusatzkurse für berufliche Qualifikation oder den Einstieg ins Studium. Die FH und Unis tun da eine Menge,
Die Leute haben einen randvollen Tag- und sind froh, dass sie zu tun haben.Cherusker hat geschrieben:Wie sollen denn dort die Flüchtlinge Arbeit finden und sich fortbewegen?![]()