Der Germane hat geschrieben:Welche Facharbeiter?
Von Waren mit der Aufschrift "Made in GDR" hatten wir im Westen keinen Bedarf, denn dann konnte man den Chinaramsch auch gleich kaufen...
Ich glaube, da täuscht du dich. Du wirst es wahrscheinlich nicht einmal mitbekommen haben, wieviele DDR-Produkte du gekauft hast. Da stand nicht überall "Made in GDR" dran. Hier ein bisschen was zum lesen:
Ostprodukte im Westregal - Geschäfte mit der DDR
Film von Anne Worst
Die DDR produzierte unzählige Konsumgüter nicht für die eigene Bevölkerung, sondern für den Westen, für den "Klassenfeind". In Erfurt wurden Schuhe für Salamander gefertigt, in Sachsen Unterwäsche für Schiesser. Im Westen warben Geschäfte und Bestellkataloge mit preiswerten Kameras, Rührgeräten, Kinderwagen und Strumpfhosen. Was viele Konsumenten nicht wussten: Vieles davon kam aus der DDR und war dort nur sehr viel teurer oder gar nicht zu bekommen...
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Ein paar konkrete Beispiele:
...So wurde bei diesen Produkten einfach ein anderes Typenschild angebracht. Beispielsweise wurde die Schreibmaschine „Erika electronic S3006“ als „Privileg electronic 1400“ angeboten...
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Typ:
Revue ML (Praktica MTL 5/MTL5B)
Baujahr:
1983 - 1989 (4.Generation der Praktica L-Reihe)
(...)
Vom VEB Pentacon Dresden für FOTO-Quelle Fürth hergestellt.
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Die in damals Norddeutschland ansässige Firma Bruns vertrieb seinerzeit viele Geräte aus DDR - Produktion als preisgünstige Alternative zu den deutlich teureren Geräten der namhaften Hersteller in Westdeutschland. Anstelle der ostdeutschen Hersteller-Schildchen wurden dann nur Bruns - Schildchen aufgeklebt.
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Im Westen günstig, im Osten teuer - Uhren aus der DDR
von Mike Burkhardt
Das die ehemalige DDR mit dem nicht-sozialistischen Ausland in Form der BRD oder anderen westlichen Ländern einen regen Handel betrieb, ist als grundlegend richtig zu bezeichnen. Welches Ausmaß und vor allem in welcher Vielfalt dies geschah, konnte der DDR-Bürger jener Zeit vor 1989 in den meisten Fällen jedoch nur erahnen.
Die Kollektion poppig-bunter Plastik-Uhren aus dem VEB Glashütter Uhrenbetriebe tauchte gegen Ende der 1980er Jahre neben der Hausmarke eines großen Versandhauses aus Fürth auch unter dem Namen der Firma Rexer aus Pforzheim im Einzelhandel der BRD auf. Während in der DDR die beliebte kleine Uhr in der Regel nur einfarbig oder in ausgewählten Geschäften mit bedrucktem Zifferblatt für 120.- Mark der DDR zu erwerben war, stand die Glashütter Damenuhr unter der Marke "Meister Anker" als bunte Export-Variante für 25.- D-Mark im Angebot. Auch im Einzelhandel Ende der 1980er Jahre waren jenes Uhren-Modell aus der DDR unter der Marke "Karex" (Karl Rexer) zu einem ähnlichen Preis zu finden. Als Karex-Junior beispielsweise für 26,50 DM setzte Glashütte bei den Export-Uhren eine Tradition des VEB Uhrenwerke Ruhla in Thüringen fort...
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Zwei der skurrilsten Exemplare deutscher Wertarbeit liegen in einer Vitrine des kürzlich eröffneten Deutschen Uhrenmuseums im sächsischen Glashütte. Es sind Ausführungen analoger Armbanduhren der Baureihe Spezimatic, Baujahr 1966, eines Zeitmessers mit vergoldetem Stahlrahmen, automatischem Aufzug und edlem Perlmutt-Ziffernblatt. In einem Quelle-Katalog aus der Frühjahr/Sommer-Saison desselben Jahres - in der Vitrine direkt daneben drapiert - sind beide Uhren abgebildet. Die eine unter der Quelle-eigenen Marke "Anker", damals zu haben zwischen 149 und 298 Mark. Etwas tiefer fand der kundige Käufer eine leicht abgewandelte Uhr unter der Bezeichnung "Glashütte" zu Preisen zwischen 39,50 und 69 Mark, zu Preisen also, die sich, so die Quelle-Werbung, "jeder leisten kann".
Was der damalige Konsument nicht wissen konnte: Beide Uhren stammen aus ein und derselben Firma, dem VEB Glashütter Uhrenbetriebe. Und auf beiden Uhrenböden prangte wie selbstverständlich der Schriftzug "Made in Germany"...
Quelle
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